Der Einfluss von Fast Fashion auf die Umwelt
17. November 2023Black oder Green Friday – du entscheidest
20. November 2023Verlockung gegen Verstand am Black Friday
Wenn die reizenden Rabatte dich in ihren Bann ziehen, du den unbezwingbaren Drang verspürst, den Cursor auf das rot blinkende Kästchen „kaufen“ zu bewegen. Wenn du deinen Zeigefinger nach unten drückst und damit dem Konsumdurst nachgibst.
Dann bist du nicht selten ein Opfer raffinierter Marketingstrategien geworden. Doch es gibt Mittel und Wege, einen Ausweg aus diesem kontrollierenden Konsumnetz zu finden.
Halten wir uns zuerst einmal vor Augen, wozu Unternehmen den Black Friday nutzen. Davon ausgehend, dass die Wirtschaft nicht plötzlich für einen Tag im Jahr zu Samaritern mutiert, muss es einen anderen Grund für die grandiosen Angebote geben.
In der Wirtschaft geht es immer um Umsatz- bzw. Gewinnsteigerung. Durch den Tag der massenhaften Sales soll der Konsum angekurbelt, Lagerhallen geleert, und somit Profit erwirtschaftet werden. Weil Deutschlands Märkte bereits gesättigt sind, braucht es besonders gute Deals, um die Aufmerksamkeit der möglichen Kunden auf sich zu ziehen. Auch die Inflation spielt eine große Rolle. Konsumenten achten seither mehr auf Rabattaktionen. Deshalb rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit einem erhöhten Umsatz am Black Friday.
Wie schaffen es die Unternehmen, Profit zu erwirtschaften und gleichzeitig mit bombastischen Sales zu werben?
Der Skeptiker denkt: „Da geht etwas nicht mit rechten Dingen zu!“.
Preisvergleich
Laut Katja Nonnenkamp Klüting, von der Verbraucherzentrale Bremen, werde der Preis von Produkten schon Wochen oder Monate vor berüchtigtem Tag hochgesetzt, um sie dann rabattieren zu können. Eine gesunde Skepsis sei also angemessen. Eine Möglichkeit, um dem zu entgehen ist, sich genau zu überlegen, was man braucht und diese Produkte dann über längere Zeit auf Preis-Vergleichs-Portalen zu beobachten, beispielsweise auf Check 24 oder Idealo.
Bezugsgrößen
Für Streichpreise benötigt man eine Bezugsgröße. Dabei kann es sich entweder um den eigenen früheren Verkaufspreis des Händlers handeln, oder der UVP wird genutzt. Dies ist eine unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Da dieser Preis keine Verpflichtung darstellt, hat der Händler einen großen Einfluss darauf. Meistens sind die UVPs allerdings „Mondpreise“ und der Händler kann sie deshalb nicht einfach übernehmen. Wenn man von den hohen UVPs als Bezugsgröße ausgeht, erscheinen die Rabatte plötzlich immens.
Qualitätsvergleich
„Wer billig kauft, kauft zweimal.“ Tatjana Halm, von der Verbraucherzentrale Bayern, empfiehlt deshalb dringend, die Qualität der Produkte zu überprüfen. Oftmals sind billige Produkte, die im Lager vor sich hinvegetieren, bei Rabattaktionen ganz vorn mit dabei. Dahingehen vertrauen und bauen Hersteller von Qualitätsprodukten auf ihre treue Kundschaft und die Überzeugungskraft der Hochwertigkeit. Deshalb sind die Rabatte dort meistens kleiner gehalten. Je seltener bzw. je knapper das Produkt im Bestand ist, desto wertvoller wird es für den Käufer.
Viele Unternehmen, vor allem im Bereich Fashion, setzen auf manipulative Techniken. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten.
„Dieses Angebot gilt nur noch 3 Minuten und 34 Sekunden.“: Der Händler will durch diesen Countdown Käufer unter Druck setzen und reflektiertes Nachdenken verhindern. Um diesem psychologischen Trick zu entgehen, sollte man sich ins Gedächtnis rufen, was gerade versucht wird und sich aktiv davon distanzieren.
„Es ist nur noch eine Hose in Ihrer Größe verfügbar!“: Besonders beliebt ist auch das Knappheitsprinzip. Dabei wird auf FOMO gesetzt. Das ist die „fear of missing out“, welche viele Konsumenten verspüren. Oft entspricht dies allerdings nicht der Realität und soll den Käufer zum Kauf drängen.
In solchen Fällen ist das Bewusstsein über diese manipulativen Marketingstrategien essenziell, um sich selbst zu reflektieren. Durch die beispielhaft genannten Situationen werden gewisse Emotionen erzeugt. Die Erkenntnis, dass diese nicht die eigenen sind, erleichtert das Herstellen einer Distanz zum Konsum.
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