Vom Onlinemodus in die Präsenz – zurück an den Campus

Die plötzliche Onlinelehre an Hochschulen und Universitäten überraschte StudentInnen aus dem Nichts. Eine unbekannte, weltweit vorherrschende Pandemie stellte das Leben aller auf den Kopf. Und dann schien es auch noch notwendig, die Bildungseinrichtungen zu schließen. Vorlesungen, Seminare & Prüfungen in den eigenen vier Wänden, das war zu Beginn nicht nur neu, sondern gar aufregend und herausfordernd. Doch mit der Zeit wurde auch diese Situation zu einer gewissen Normalität, ein Rhythmus wurde gefunden. Die einen nahmen aus dem Bett an Vorlesungen teil. Andere entwickelten richtige Routinen, die ihnen halfen, den Alltag zu strukturieren. Und am Ende haben wir alle diese Zeit irgendwie überstanden und durften vom Onlinemodus in die Präsenz wechseln. Plötzlich zurück auf den Campus.

Vom Onlinemodus in die Präsenz – verschiedene Perspektiven

Genauso plötzlich und aufregend war der Wechsel zurück in die andere Richtung – vom Onlinemodus zurück in die Präsenz an den Campus. Bei dem Großteil der Studierenden brach riesige Freude aus, endlich die KommilitonInnen und Lehrenden wiederzusehen. Oder sie sogar erstmals persönlich kennenzulernen. Für andere war der plötzliche Wechsel in die Präsenzlehre allerdings eine große Herausforderung. Wer nicht in seinem Studienort wohnt, muss plötzlich deutlich mehr Zeit für Fahrten einplanen und sich komplett neu organisieren. Fünf Minuten vor der Vorlesung aufwachen und sich bereits einloggen, während die Zähne geputzt werden, war plötzlich nicht mehr möglich. Vor allem denjenigen, die neben Studium einen Teilzeitjob ausüben, Kinder oder Angehörige pflegen oder ähnliches, boten die Online–Sitzungen ein deutlich erleichtertes Zeitmanagement. 

Hinzu kommt der Faktor, dass nicht alle Studierenden daran interessiert sind, neue Freundschaften zu finden, Party zu feiern oder engen Kontakt zu KommilitonInnen zu pflegen. Für manche von uns steht einfach nur die reine Lehre im Fokus. Vielen fällt es schwer nach so lange Zeit der Isolation von null auf hundert wieder in die Präsenzlehre zu starten und mit vielen Menschen in den Hörsälen zu sitzen.

Was können wir daraus lernen?

Auch wenn uns allen bewusst sein muss, dass wir uns für ein Hochschulstudium eingeschrieben haben, welches in der Regel am Campus stattfindet, sollten nun einige Lehren aus den letzten zwei Jahren gezogen werden: Vorlesungen, die keinerlei praktische Elemente beinhalten, könnten in Hybrid angeboten werden. So hätte jeder die Möglichkeit, den Campus zu besuchen und live an Veranstaltungen teilzunehmen. Aber diejenigen, die beispielsweise darauf angewiesen viel zu arbeiten oder die Kinder zu betreuen, hätten deutlich mehr Freiheit in der Zeitgestaltung.

Und geht es nicht am Ende darum, allen Interessenten die bestmöglichen Chancen für ein erfolgreiches Studium zu bieten? Wir werden sehen, was die Zukunft in dieser Hinsicht bringt.