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Wie geht eigentlich Motivation?
Eine Kolumne von Sarah Bernhard
Es gibt solche Tage, an denen wir unter Aufschieberitis leiden. Wir prokrastinieren und unsere Medizin ist Netflix. In dieser Ausgabe der Kolumne schauen wir uns an, was Prokrastination eigentlich ist und mit welchen Methoden ihr die Studierendenkrankheit angehen könnt.
Vorab möchte ich sagen, dass es ganz normal ist, mal einen Tag, unangenehme Aufgaben zu schieben. Streng genommen sollten wir an solchen Tagen nicht von „Prokrastination“ sprechen.
Laut der Uni Münster bezeichnet Prokrastination das pathologische Aufschieben, es ist eine Arbeitsstörung und kann schwerwiegende Folgen im beruflichen und privaten Leben haben, z. B. Abbrechen eines beruflichen Weges. Die ungewollten Tätigkeiten werden meistens durch Ersatztätigkeiten aufgeschoben. Also gefühlt sieht Prokrastination eher so aus:
Auch wenn der Großteil der Studierenden nicht in diesem Ausmaß von Prokrastination betroffen sind (laut Selbstauskünften leiden 20 % unter Prokrastination), gibt es einige Faktoren, die das Aufschieben begünstigen:
Ablehnung gegen die Aufgabe
mangelnde oder unrealistische Planung
Fehleinschätzung der Aufgabe oder eigenen Anstrengungsbereitschaft
Angst vor Versagen oder Kritik
Probleme mit Zeitmanagement
fehlplatzierte Prioritäten
Hier seht ihr, wie sich negative Verhaltensmuster entwickeln!
Screenshot aus „Die besten Study-Hacks der Welt. Besser lernen, entspannter Leben“ von Motiviert Studiert
Die folgenden Tipps stammen unter anderem von „Motiviert Studiert“. Dr. Daniel Hunold und Mirjam Reiß gestalten liebevoll und humoristisch verschiedene Themen zum Studium auf. Schaut euch die Seite unbedingt an!
Mit Daniels Erlaubnis möchte ich euch an dieser Stelle jemanden vorstellen, der uns eigentlich immer aber besonders in dieser Kolumne begleitet:
Das ist dein innerer Schweinehund, der nur allzugern mit dir auf dem Sofa sitzt und Netflix schaut.
Der erste Tipp gegen die Prokrastination ist, nicht dagegen anzukämpfen. Wenn ihr eurem inneren Schweinehund Schuldvorwürfe macht oder wütend auf ihn seid, wird er sich sicher nicht vom Sofa erheben. Euer Schweinehund will euch oft nur helfen.
Wenn ihr euch jetzt unangenehm angesprochen fühlt, dann ist euer innerer Schweinehund an eurer Seite. Er sorgt sich um euch und macht euch sehr klar bewusst, wann ihr eine Pause braucht.
Ausgeruht und bereit, wieder durchzustarten? Ihr vielleicht, aber euer Schweinehund hat es sich sehr bequem gemacht. Wie kommt ihr zusammen wieder hoch?
Die Verhandlung
Findet einen Kompromiss. Erst ein bisschen Arbeit und danach Vergnügen.
- Bis 16 Uhr lernen und danach an der Ems sitzen.
- Erst zwei Seiten Hausarbeit schreiben und dann Serie schauen.
Nur 5 Minuten
Um ins Handeln zu kommen, reagiert ihr auf die verlockenden Ausreden deines Schweinehundes mit: 5 Minuten.
- Gegen 5 Minuten kann man nicht viel sagen, oder? Das ist so schnell vorbei, wie es angefangen hat.
- Spannenderweise ist auch der Schweinehund nach den 5 Minuten still und du wirst weiterarbeiten können.
Get Started
Um aus dem Prokrastinationskreislauf rauszukommen, müsst ihr euch bewusst machen, dass Verschieben immer auf ein NIE herausläuft.
Also setzt euch ein klares und einfaches Ziel: 30 Minuten schreiben/recherchieren.
Setzt euch sofort dran und lasst euch nicht auf Diskussionen mit dem Schweinehund ein. Irgendwann bemerkt euer Schweinehund die 30 Minuten garnicht mehr.
Zieh dein Ding durch!
Schafft euch selbst Verbindlichkeiten mit erreichbaren, realistischen Zielen.
- Verabredet euch zum Besprechen des Skripts mit Kommilitonen.
- Gebt einem Freund oder Freundin Geld, das gespendet wird, wenn ihr euer Ziel nicht erreicht.
- Trefft euch morgens mit Freunden zum Lernen.
- Oder bucht euch einen Urlaub, nachdem die Hausarbeit fertig sein soll.
Diese Methode solltet ihr nur anwenden, wenn ihr euch gut selbst einschätzen kannst.
Wir wünschen euch erfolgreiche Verhandlungen!
Wenn ihr jetzt mehr zu Prokrastination nachlesen wollt, hier könnt ihr mehr erfahren.
Außerdem bietet die die Hochschule über das Learning Center Kurse für solche Themen an.