Bezahlung im Praktikum – Was steht mir eigentlich zu?
8. Januar 2020Das Vorstellungsgespräch und wie du es meisterst
Ist die Phase des Bewerbungsschreibens vorbei, beginnt auch schon die nächste Hürde: Das Vorstellungsgespräch. Für viele ein Grund für Nervosität und Panik. Letztendlich sollen diese Gespräche aber nur dazu beitragen, dass der Arbeitgeber dich kennenlernt und andersrum. Es ist ein Gespräch und keine mündliche Prüfung! Damit ihr aber so gelassen wie möglich in diese Gespräche gehen könnt, hilft es, sich vorzubereiten.
Die Vorbereitung
Vor einem Vorstellungsgespräch hilft es, sich Vorbereitungsfragen zu stellen:
- Warum dieser Praktikumsgeber? (Unternehmensinfos; Wie passt euer Profil?)
- Warum habt ihr euer Studium gewählt, was macht ihr im Studium / habt ihr schon gemacht?
- Was möchtet ihr im Praktikum machen?
- Wo seht ihr euch zukünftig beruflich?
Die Antworten zu diesen Fragen zeigen euch eure Grundlage für das Gespräch. Also: Wer seid ihr und warum wollt ihr das Praktikum machen? In vielen Vorstellungsgesprächen sind gerade diese Fragen die Einstiegsfragen. Auch die Aufforderung „Erzählen Sie etwas über sich“ wird häufig gewählt. Dabei zielt diese Frage allerdings nicht unbedingt auf eure Hobbys und Serienlieblinge ab, sondern bietet viel mehr die Möglichkeit, seinen Lebenslauf in kurzer und attraktiver Weise darzustellen. Also wo kommt ihr her, was habt ihr schon gemacht und wo wollt ihr hin. Dabei könnt ihr aber trotzdem auch immer wieder ein paar weiche Inhalte einfließen lassen, den das kann unangenehme kühle Distanz aufbrechen.
Kleider machen Leute?
Spätestens am Morgen vor dem Gespräch stellt sich oft die panische Frage: „Was ziehe ich bloß an?!“ und oft merkt man auch erst dann, dass der Blazer vom letzten Jahr definitiv nicht mehr passt und die Hose auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Um diese Panik zu vermeiden kann es helfen, sich schon vorher Gedanken über sein Auftreten zu machen. Welche Kleidung ist angemessen für das Gespräch? Gibt es vielleicht sogar einen Dress-Code im Unternehmen? Je nachdem, wo ihr euch bewerbt, ändert sich auch die angemessene Kleidung. Eine angesehene und klassische Agentur erwartet wahrscheinlich ein anderes Auftreten als ein hippes neues Start-up-Unternehmen. Schaut euch also im Voraus um, welche Kleidung im Unternehmen angemessen ist und kleidet euch dementsprechend. Oft finden sich auf der Website auch Bilder des Teams. Das kann schon einige Hinweise auf den Stil des Unternehmens geben.
Letztendlich ist es aber am wichtigsten, dass ihr euch in eurer Kleidung wohlfühlt und ihr nicht wie verkleidet auftretet. In jedem Fall sollte die Kleidung aber sauber und ordentlich sein (Bügeln hilft manchmal Wunder!) und euch gut passen.
Fragen über Fragen
Um den Bewerber besser kennenzulernen und ihn einschätzen zu können, werden im Bewerbungsgespräch einfach sehr viele Fragen gestellt und die Art und Weise, wie wir diese beantworten, bestimmt, wie wir auf den Arbeitgeber wirken. Da sich diese Fragen aber manchmal ein bisschen anfühlen wie eine mündliche Prüfung, kann es euch Sicherheit geben, sich die typischen Fragen aus Bewerbungsgesprächen anzuschauen und sich darauf vorzubereiten. Hier eine kleine Auswahl der häufigsten Fragen:
Zur Leistungsmotivation
- Warum bewerben Sie sich gerade bei uns?
- Wie sind Sie auf uns aufmerksam geworden?
- Was wissen Sie über unser Unternehmen?
- Warum sollten wir Sie als Praktikanten einstellen?
- Was erwarten Sie sich vom Praktikum bei uns?
Zur Persönlichkeit
- Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
- Wie teamfähig sind Sie?
- Wie würden Freunde Sie beschreiben?
- Worauf sind Sie stolz, was sind Ihre Erfolge / Misserfolge?
Zum Werdegang
- Warum haben Sie sich für das Studium entschieden?
- Haben Sie bereits praktische Erfahrungen gesammelt?
Zum Berufsfeld
- Was interessiert Sie an der Branche?
- Wie schätzen Sie die aktuelle Lage des Berufsfeldes ein?
Was wissen Sie über unsere Firma?
Auch diese Frage wird häufig in Bewerbungsgesprächen gestellt. Dadurch prüft der Arbeitgeber, inwiefern ihr euch mit dem Unternehmen auseinandergesetzt habt. Das ist eine Frage, bei der man mit etwas Recherche vorab durchaus glänzen kann. Aber wo finde ich denn diese Infos über das Unternehmen?
Vor allem die Internetseite des Unternehmens hilft hier weiter. Meist gibt es hier eine Rubrik „Über das Unternehmen“ oder ähnliches. Aber auch Publikationen, Tageszeitungen und Fachmagazine können hilfreiche Informationen liefern.
Welche Infos können hilfreich sein?
- Struktur, Größe, Historie, Philosophie
- Wichtigste Mitarbeiter
- Aufgabengebiet / Geschäftsbereich / Produkte
- Preise / Auszeichnungen
- Markt- und Konkurrenzsituation
Haben Sie noch Fragen?
Diese Frage signalisiert uns: Wir haben es fast geschafft! Jetzt gilt es nur noch, angemessenes Interesse zu zeigen. Hier sind z.B. Fragen zur Organisation des Praktikums angebracht. Das zeigt aktives, motiviertes Interesse. Hier solltet ihr allerdings nicht übertreiben. Fragt, wenn euch etwas wirklich interessiert und nutzt nicht nur irgendeine Floskel. Manchmal ist weniger auch mehr!
Und dann?
Wenn ihr das Vorstellungsgespräch geschafft habt, gilt es nur noch: Abwarten und Tee trinken. Je nachdem, wie viele Bewerber sich noch auf die Stelle bewerben, kann es dauern, bis sich der Arbeitgeber bei euch meldet. Um nicht ins Blaue hineinzuwarten (vor allem wenn ihr weitere Gespräche habt und euch irgendwann entscheiden müsst) kann es hilfreich sein, schon am Ende des Gesprächs zu fragen, wann man mit einer Rückmeldung rechnen kann. So hat man einen Anhaltspunkt und muss sich nicht jeden Tag fragen „Hmm, sollte ich nochmal anrufen? Vielleicht haben sie mich vergessen?“.
Das Vorstellungsgespräch gehört zu den Situationen, die man nicht unbedingt im Leben genießt. Aber es ist auch keine Unmöglichkeit. Das Geheimnis für ein gutes Gespräch ist eine gute Vorbereitung. Wer gut vorbereitet ist, hat kaum ein Grund nervös zu sein. Schlussendlich hängt der Ausgang eines Bewerbungsgesprächs vor allem auch davon ab, ob euer Gesprächspartner euch sympathisch findet und ob ihr auf irgendeine Weise miteinander harmoniert. Diese beiden Faktoren könnt ihr kaum bewusst steuern. Wenn die Chemie stimmt, können auch kleine Fehler euer Gespräch nicht zerstören und wenn die Chemie nicht stimmt, wäre das Praktikum an dieser Stelle vielleicht auch nicht wirklich zielführend und angenehm geworden.