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Über 9.000 km Luftlinie trennen die California State University Fullerton und den Campus Lingen voneinander. Für ihr fünftes Semester ließ Laura Kälte und Regen hinter sich und reiste in die USA. Warum sie sich für Kalifornien entschieden hat, wo sie wohnt und was sie an zuhause vermisst, erzählt sie im Interview.
von Sue Wiesrecker
Warum hast du dich für die USA und insbesondere für LA entschieden?
Mir war von Anfang an klar, dass ich mein Auslandssemester in einem englischsprachigen Land verbringen möchte. Ich wollte gerne weit weg und da mich die USA schon immer interessiert hat, habe ich mich schnell über Universitäten in den USA informiert. Gemeinsam mit der Agentur „College Contact“ in Münster habe ich mir Informationen über die verschiedensten Universities eingeholt und mich dann für Kalifornien entschieden, ganz einfach aufgrund des immer guten Wetters, der Strände und der Palmen. Die CSUF, an der ich momentan studiere ist nicht direkt in LA, sondern in Fullerton, einem Vorort von Los Angeles. Bis nach LA rein braucht man mit dem Auto ca. 40 Minuten, wobei sich das wegen des immer vorhandenen Staus auch schnell auf 1,5 Stunden ausweiten kann. Fullerton ist ein kleiner Ort, der für Ausflüge einfach die perfekte Ausgangslage bietet und die Cal State University Fullerton ist eine der größten in der Umgebung, mit einem der größten Business Fakultäten im Umkreis. Auch für meinen Studiengang „Kommunikationsmanagement“ ließen sich hier viele passende Kurse finden, die einem an der Heimathochschule angerechnet werden können, weswegen die Wahl der CSUF für mich perfekt war.Wie hast du deinen Aufenthalt organisiert und konnte dich das Facility Office dabei unterstützen?
Weil die California State University Fullerton keine Partneruniversität der HS Osnabrück ist, konnte mich das Facility Office dabei nicht wirklich unterstützen. Stattdessen habe ich das Auslandssemester zusammen mit der Agentur „College Contact“ organisiert. Ich würde jedem empfehlen, ein Auslandssemester zusammen mit einer Agentur zu planen, weil man durch den ganzen Papierkram und organisatorischen Aufwand geleitet wird, ausreichend Informationsmaterialen bekommt und jemanden an seiner Seite hat, der einen bei Fragen (die definitiv aufkommen) unterstützt.Wie und wo wohnst du?
Ich wohne hier in Fullerton im University Village. Das ist ein Studentenwohnheim direkt gegenüber vom Campus. Es ist eine echt schöne und große Anlage, mit verschiedenen Häusern, in denen jeweils die Apartments sind, in denen man zu dritt wohnt. Die Apartments sind schon etwas älter und sehr einfach, aber dafür gibt es einen wunderbaren Pool, den man aufgrund des immer guten Wetters auch sehr häufig nutzt.Hast du neben der Uni noch Zeit zu reisen?
Definitiv ja! Wir haben uns für die Zeit in den USA ein Auto gemietet, was ich auch jedem weiterempfehlen. Fast jedes Wochenende standen Trips auf dem Plan: San Diego, Grand Canyon, Bryce Canyon Nationalpark, Las Vegas, Yosemite Nationalpark, Joshua Tree Nationalpark oder San Francisco. Auch die umliegenden Strände oder Los Angeles waren am Wochenende oft Ausflugsziele. Auch wenn es in der Uni mal etwas stressiger war, hat man es doch immer geschafft, am Wochenende viel zu unternehmen und viel zu sehen – dann wurden Assignments und Paper auch gerne in letzter Minute auf der Rückbank geschrieben oder während eines Stops bei McDonalds im öffentlichen Wlan abgesendet.Was machst du sonst in deiner Freizeit?
Die Wochenenden haben wir eigentlich fast immer für Roadtrips genutzt. Weil es hier so viel zu sehen gibt, war fast jedes Wochenende der viereinhalb Monate, die ich hier verbracht habe verplant. Wenn es die Uni zuließ, haben wir natürlich auch unter der Woche Ausflüge zum Strand oder nach LA unternommen. Andere Tagesunternehmungen waren die Universal Studios, das Disneyland, oder zum Beispiel ein Baseballspiel der Angels. Aber natürlich kommen Partys auch nicht zu kurz.Gibt es Sportmöglichkeiten oder andere Kurse an der Uni?
Das „Recreation Center“, das Fitnessstudio auf dem Campus kostet für Internationale Studenten zwar leider nochmal 120 Dollar für ein Semester, aber es lohnt sich auf jeden Fall, das Geld zu investieren! Es gibt dort eigentlich alles, was man sich von einem Fitnessstudio erwünscht: normale Fitnessgeräte, eine Laufbahn, einen Pool, Spinning-Räume, TRX-Bänder und außerdem auch viele verschiedene Kurse, wie Bauch/Beine/Po, Spinning, Yoga und und und… Es lohnt sich auf jeden Fall, sich für die Zeit dort anzumelden und ich habe das Fitnessstudio viel genutzt. Auf dem Campus gibt es zusätzlich Tennisfelder, Fußballfelder, eine Basketballhalle und vieles mehr, was man nutzen kann, wenn man sich in den entsprechenden Vereinen anmeldet.Was vermisst du an Deutschland, Lingen und zuhause?
Auf jeden Fall das Essen. In unserem Studentenwohnheim haben wir zwar eine Mensa, in der wir unter der Woche sogar echt gutes Essen bekommen, aber trotzdem hängen einem Burger, Pizza und Pommes einfach irgendwann zum Hals raus. Inzwischen vermisse auch etwas das „normale“ und ruhige Alltagsleben zuhause. Hier ist man einfach immer unter Leuten und hat quasi keine ruhige Minute. Für ein Semester ist das aber mal eine wirklich tolle und aufregende Erfahrung.Hast du schnell Anschluss gefunden?
Auf jeden Fall. Gerade im Auslandssemester ist ja jeder darauf angewiesen, neue Leute kennenzulernen, daher sind alle super offen und freundlich und man geht aufeinander zu. Hier im University Village und generell an der Uni sind sehr viele Deutsche, zu denen man natürlich besonders schnell Kontakte aufbaut.Und wie präsent ist eigentlich Donald Trump?
Eigentlich kaum. Ehrlich gesagt habe ich zuhause in Deutschland sogar mehr davon mitbekommen als hier. Wenn man mit den Amerikanern hier spricht, merkt man zwar, dass Kalifornien eher Anti-Trump ist, aber besonders präsent ist er hier nicht.Dein schönster Moment in den USA bisher?
Das ist wirklich sehr schwer zu sagen, weil es davon so unglaublich viele gibt! Der Sonnenaufgang am Grand Canyon, Lagerfeuer-Abende am Huntington Beach, Poolparty in LA, Wanderungen und Klettern im Yosemite Nationalpark, Steve Aoki live in San Diego, Feiern in Las Vegas… Und ganz einfach: Die tägliche Sonne, der blaue Himmel, die Palmen und die vielen lieben Menschen haben das ganze Auslandssemester zu einer so wunderbaren und unvergesslichen Zeit gemacht, dass ich gar nicht sagen kann, was das schönste war.von Sue Wiesrecker