Der Praktikumsratgeber
17. Dezember 2019Frohe Weihnachten, Feliz Navidad und Happy Holidays!
23. Dezember 2019Ich bin betroffen, du auch?
Lena ist schon wieder in Australien? Alle deine Freunde sind auf der Party des Jahres und du musst lernen? Moritz macht ein Auslandssemester und Marie hat jetzt auch das iPhone 11? Diese Gedanken kommen dir bekannt vor? Dann hast du es wahrscheinlich auch! Es ist das ständige Gefühl, woanders könnte es gerade besser sein. Nichts beschreibt dieses Phänomen besser als FOMO – „Fear Of Missing Out“. Übersetzt heiß das so viel wie „die Angst etwas zu verpassen“. Bei diesem sozialen Phänomen geht es also darum, dass jemand Angst hat ein Ereignis, eine Erfahrung oder ein Erlebnis zu verpassen. Zurückzuführen ist „FOMO“ auf ein Überangebot an Möglichkeiten für beispielsweise unsere Freizeitgestaltung.
Und jetzt höre ich die Früher-War-Alles-Besser-Worte meines Vaters: „Früher haben wir uns um acht Uhr auf ein Bier verabredet und wir waren alle um acht da. Heute muss man erst eine WhatsApp Gruppe gründen, sich auf einen Termin einigen und zwei Stunden vorher sagen drei Leute kurzfristig ab.“ Tja Papa, Recht hast du. Durch soziale Medien haben wir die Möglichkeit uns alles bis zuletzt offen zu halten.
Generation „Unverbindlich“
Wir stehen in ständigem Kontakt mit unseren Freunden und haben immer die Möglichkeit spontan abzusagen. Unverbindlichkeit – das ist es was meiner Meinung nach, unsere Generation ausmacht. Auch wenn es viele Vorteile hat unverbindlich zu sein, denke ich, es stresst uns und macht uns unzufrieden. Es fällt uns schwer Entscheidungen zu treffen und feste Bindungen einzugehen. Ich gebe zu, nichts stresst mich mehr als wenn ich höre, dass zwei oder sogar mehr Ereignisse auf einen Termin fallen. Das soziale Phänomen „FOMO“ gibt es tatsächlich schon länger in unserer Gesellschaft, allerdings wird es durch die sozialen Medien extrem verstärkt.
Gefangen in der Social Media Blase
Im Durchschnitt verbringen wir etwa 140 Minuten am Tag in den sozialen Netzwerken. Das sind mehr als zwei Stunden. Vor acht Jahren waren es noch nur 90 Minuten am Tag. Klar, soziale Medien sind aus unserem Alltag kaum wegzudenken. Aber hast du schon mal über die „Bildschirmzeit“ auf deinem iPhone nachgeschaut, wie viel Zeit du wirklich in den sozialen Netzwerken am Tag verbringst? Ich persönlich finde zwei Stunden am Tag schon sehr viel. Aber warum hat unsere Social Media Aktivität Einfluss auf unsere Sorge, etwas zu verpassen? Dr. Eckhard von Hirschhausen schreibt dazu in einem Artikel: „FOMO hat die westliche Welt fest im Griff, schließlich führen uns die sozialen Medien rund um die Uhr Leute vor, die gerade attraktiver die Zeit totschlagen als wir selbst. Wir starren ja nur die Bilder der anderen an und klicken und wischen.“
Wir sitzen also selbst nur zu Hause im Bett, in einer Vorlesung oder beim Kaffeetrinken bei der Großtante und scrollen stundenlang durch die sozialen Medien (Fun-Fact: Wir Deutschen scrollen durchschnittlich 173 Meter am Tag auf unserem Smartphone). Wir lassen uns berieseln von den Aktivitäten anderer. Anstatt selbst mal raus zu gehen, sind wir gefangen in der Social Media Blase voller Neid und Sehnsucht.
Ich persönlich habe mir mittlerweile ein Limit von zwei Stunden täglich für soziale Medien auf meinem Handy gesetzt. Die zwei Stunden sind schneller erreicht, als du denkst ;)