Jonas Kempe im Interview
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11. Dezember 2023Im Gespräch: Andrej Gossen kandidiert für die Hochschulwahlen 2023
Ein neues Kapitel der studentischen Mitbestimmung an unserer Hochschule steht bevor, und mit ihm treten engagierte Persönlichkeiten an, um die Zukunft aktiv mitzugestalten. Inmitten dieses spannenden Wahlgeschehens wirft unser Fokus heute ein besonderes Licht auf einen der diesjährigen Kandidaten Andrej Gossen, der sich für den Fakultätsrat in den Hochschulwahlen 2023 aufstellt. In einem exklusiven Interview gewährt er uns Einblicke in seine Visionen, Motivationen und die zentralen Anliegen, die er im Fakultätsrat vertreten möchte.
Stell dich in wenigen Sätzen vor und erkläre, warum man für dich stimmen sollte?
Moin, ich bin Andrej Gossen, derzeit im 5. Semester meines dualen Studiums im Fachbereich Wirtschaftsinformatik. Als ehrenamtlicher Mentorensprecher bei den Mentor*innen des IDS engagiere ich mich bereits aktiv im Hochschulleben. Mein vorheriges Vollzeitstudium im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften hat mir tiefe Einblicke in die unterschiedlichen Bedürfnisse und Herausforderungen von Vollzeit- und dual Studierenden gegeben. Diese Erfahrungen machen mich zur idealen Schnittstelle zwischen diesen beiden Gruppen, die sich zwar ähnlich sind, aber dennoch ihre Besonderheiten haben. Eure Stimme für mich bedeutet eine starke Vertretung aller Studierenden, unabhängig von ihrem Studienmodell.
Stell dir vor, du könntest eine Zeitmaschine benutzen, um eine Veränderung in der Vergangenheit der HS vorzunehmen. Was würdest du ändern?
Wenn ich die Chance hätte, in die Vergangenheit unserer Hochschule zu reisen, würde ich etwas im sozialen Gefüge ändern wollen. Mir sind keine wesentlichen verwaltungstechnischen Vorfälle in der Geschichte unserer Hochschule in Erinnerung. Was mir jedoch am Herzen liegt, ist das Verhältnis zwischen dualen und Vollzeitstudierenden.
Es ist schwer zu sagen, warum, aber manchmal spüre ich eine leichte Spannung zwischen diesen beiden Gruppen. Dabei sollten wir doch alle dasselbe Ziel haben: eine fantastische Zeit am Campus zu erleben. Wenn ich könnte, würde ich in die Vergangenheit reisen und versuchen, diese unnötigen Spannungen zu verhindern oder zu verringern. Aber da Zeitreisen (noch) nicht möglich sind, konzentriere ich mich darauf, diese Veränderung in der Gegenwart zu bewirken.
Wenn du die Möglichkeit hättest ein Fach in den Lehrplan einzuführen, welches Fach wäre das und warum?
Ich würde gerne das Fach „Finanzen“ in den Lehrplan einführen. In der Mittel- und Oberstufe fehlt oft die Vermittlung essenzieller Finanzkenntnisse für das Leben nach dem Studium. Dies ist die Zeit, in der die meisten das erste Mal ein Gehalt erhalten, welches große finanzielle Spielräume bietet.
Wichtige Themen wie Geldanlage, Steuerrückgewinnung und finanzielle sowie steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten sind essenziell. Diese Kenntnisse würden den Studierenden helfen, sich den Herausforderungen des finanziellen Lebens nach dem Studium besserzustellen.
Welche verrückte Tradition oder Veranstaltungen würdest du einführen, um das Campusleben aufzupeppen?
Campus-Connect-Festival (an dem Titel kann man noch arbeiten :D).
Dieses Festival wäre ein jährliches Ereignis, bei dem Kreativität, Teamarbeit und Spaß im Vordergrund stehen. Das Besondere an diesem Festival wäre seine Struktur: Studierende aus beiden Studienmodellen (und allen Fachbereichen) würden zufällig in Teams eingeteilt, wodurch eventuell auch neue Freundschaften entstehen könnten. Diese Teams würden dann in einer Reihe von kreativen und herausfordernden Aktivitäten gegeneinander antreten. Diese könnten von Wissenswettbewerben über sportliche Herausforderungen bis hin zu künstlerischen Darbietungen reichen, wobei jede Aktivität darauf ausgelegt ist, Teamgeist und gegenseitiges Verständnis zu fördern.
Zusätzlich könnte das Festival durch thematische Workshops und Diskussionsrunden ergänzt werden, die Themen wie Teamdynamik, interdisziplinäre Zusammenarbeit und kulturellen Austausch behandeln. Solche Workshops würden den Studierenden nicht nur praktische Fähigkeiten vermitteln, sondern auch den Dialog zwischen den verschiedenen Studiengruppen intensivieren.
Das Highlight des Festivals wäre eine große Abschlussveranstaltung, vielleicht ein Konzert oder eine Talent-Show, bei der Studierende die Möglichkeit hätten, ihre Fähigkeiten und Leidenschaften jenseits des akademischen Kontextes zu präsentieren.
Beschreibe dich in drei Adjektiven.
Zugänglich, respektvoll und zuverlässig.
Wie planst du die Interessen der Studierenden zu vertreten und ihre Anliegen auf dem Campus zu adressieren?
Ich pflege regelmäßigen Kontakt zu vielen Studierenden, egal ob sie ein duales oder Vollzeitstudium absolvieren. Mein Ansatz ist es, durch persönliche Gespräche die Probleme aufzunehmen und gemeinsam mit den Studierenden anzugehen. Dabei ist es mir wichtig, das Verständnis für die jeweils andere Seite nicht zu verlieren. Um Probleme effektiv anzugehen, muss man verstehen, warum die andere Seite so handelt, wie sie es tut.
Wenn du dein Kandidatendasein mit einem Filmtitel beschreiben müsstest, welcher wäre das und warum?
Wenn ich einen Film wählen müsste, der meine Herangehensweise und Einstellung zu meiner Kandidatur am besten widerspiegelt, dann wäre das „Moneyball“. Genau wie im Film neue, unkonventionelle Methoden im Baseball angewendet werden, um mit begrenzten Ressourcen erfolgreich zu sein, bin ich offen dafür, neue Ansätze im Hochschulleben auszuprobieren. Ich habe keine Scheu vor neuen Herangehensweisen und sehe es als essenziell an, kreativ und innovativ zu denken, um die Herausforderungen und Bedürfnisse der Studierenden anzugehen.
Der Grund, warum ich mich mit ‚Moneyball‘ identifiziere, liegt nicht nur darin, dass ich den Film sehr mag, sondern auch in der Philosophie, die er verkörpert. Diese Philosophie dreht sich um Mut, Kreativität und den Willen, Veränderungen zu bewirken, auch wenn diese zunächst auf Widerstand stoßen.
Mein Ziel ist es, nicht nur den Status quo zu akzeptieren, sondern aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, das Studium und das Campusleben für alle Studierenden bereichernder und erfüllender zu gestalten.
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