Lingen wird unverpackt

Der erste Unverpackt Laden kommt nach Lingen

Was es bisher nur in den größeren Städten im Umkreis gibt, kommt nun endlich nach Lingen. Ein Unverpackt Laden! Was es in dem Laden alles geben wird und wie die Idee aufkam, habe ich im Interview mit Sandra Reichenberger besprochen.

Sandra Reichenberger ist eine von viere Initiatoren, die an dem Projekt beteiligt ist. Bei einem gemeinsamen Abend mit Freunden, kam die Idee bezüglich eines Unverpackt Ladens auf den Tisch.

Die Entstehung

Damit die Einwohner von Lingen auf den neuen Laden aufmerksam werden und sich auch dafür einsetzten, wurde eine Genossenschaft gegründet. Bei einer Infoveranstaltung, die viel stärker besucht war als gedacht, wurden die Teilnehmer dazu angeregt, sich dem Projekt als Mitglieder anzuschließen, denn nur, wenn genug Menschen sich an der Genossenschaft beteiligen, konnte das Projekt auch umgesetzt werden. Und siehe da, die Lingener wollen ihren Unverpackt Laden und das Startkapital von 40.000 € war schneller da als gedacht.

Der Laden

Den Unverpackt Laden findet ihr direkt hinter der Posthalterei (Kirchstraße 2). Besonders an den Markttagen bietet es sich an den Laden aufzusuchen. Die gekauften Produkte können vom Laden aus direkt in die Tiefgarage transportiert werden.

Die Öffnungszeiten:

• Montag und Dienstag: 14 – 18 Uhr
• Mittwoch: 9 – 18 Uhr
• Donnerstag und Freitag: 14 – 18 Uhr
• Samstag: 9 – 14 Uhr

Sandra Reichenberger begründet diese so: „Wir leben in einer Gesellschaft, in der das Gefühl vorherrscht, dass wir 24/7 alles haben und erreichen müssen. Wir wollen mit unserem Laden einen Gegenpol bieten und zeigen, dass man nicht immer erreichbar sein muss.“.

In dem kleinen Laden wird es eine Vielzahl an unterschiedlichen Produkten geben, die möglichst regional produziert werden. Bei den Trockenprodukte wird es Reis, Bohnen, Quinoa aus Deutschland und Nudeln aus Nordhorn usw. geben. Damit an die Produkte kein Plastik kommt, wird nicht nur beim Transport darauf geachtet, dass kein Plastik verwendet wird, auch im Laden ist kein Plastik zu finden. Die Produkte werden in Glas oder Metall-Boxen verstaut. Ein Großteil der Einrichtung wurde aus alten Sachen hergestellt, die neu hergerichtet wurden.

Auch an Süßigkeiten, Trockenfrüchte und Nüsse wurde gedacht. Unterschiedliche Variationen können dort eingekauft werden.

Im Bad fällt der meiste Müll an. Damit dieser reduziert wird, gibt es unterschiedliche Produkte. Neben Bambuszahnbürsten, Haar- und Körperseifen, wird es auch wiederverwendbare Wattepads und Wattestäbchen aus Bambus geben.

Aber auch an unverpackte Reinigungsmittel wurde gedacht. Diese können aus einem großen Kanister abgefüllt werden. Die Kanister gehen dann an den Hersteller zurück und werden dort wieder befüllt. Man kann sich im Laden aber auch sein eigenes Waschpulver zusammenstellen. Hierfür braucht es nur fünf Zutaten. Wie das alles geht und was ihr verwenden müsst, wird euch im Laden erklärt.

Die Mitglieder haben sich zudem nachhaltige Büromaterialien gewünscht. Daher können dort nachhaltige Ordner, Hefte, Wassermalfarbe aus Naturprodukten usw. erworben werden.

Das Prinzip

Für alle, die noch nie einen Unverpackt Laden besucht haben, ist der erste Besuch immer besonders aufregend. Damit ihr euch darauf einstellen könnt, erkläre ich euch einmal wie das Prinzip funktioniert.

Sucht euch Zuhause einen oder gleich mehrere leere Behälter, je nachdem wie viel ihr einkaufen wollt. Dann könnt ihr mit den Gläsern in den Laden gehen und wiegt diese zu Beginn ab. Dann könnt ihr anfangen die Gläser nach eurem Bedarf zu befüllen.

Der Vorteil: ihr kauft wirklich nur so viel wie ihr braucht und wenn ihr neue Sachen probieren wollt, könnt ihr eine kleine Menge mitnehmen und müsst keine große Verpackung verwenden, die ihr am Ende vielleicht gar nicht aufbraucht. Falls ihr einmal einen Behälter vergessen solltet, gibt es im Laden Alternativen. Die Produkte werden am Ende abgewogen und bezahlt.

Seit dem 27.1. ist der Laden nun geöffnet! Schaut vorbei und lasst euch von den neuen Möglichkeiten inspirieren.