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15. Mai 2024Minijob neben dem Studium – lohnt sich der Stress?
Studierende haben meist nicht so viel Geld. Gleichzeitig sind sie jung und wollen das Leben genießen. Ein Widerspruch, durch den einige Studierende gezwungen sind, einen Minijob neben dem Studium auszuüben.
Warum einen Minijob neben dem Studium ausüben?
Studierende haben nicht sonderlich viel Geld. Darum ist es hilfreich, eine zusätzliche Einkommensquelle zu haben. Außerdem eignet man sich automatisch neue Fähigkeiten an, egal was für einen Job man ausübt. Als Kellner lernt man, offen und freundlich zu sein. Als Supermarktmitarbeiterin lernt man, wie ein Supermarkt aufgebaut ist und warum. In einem Job, passend zum Studium, kann man seine theoretischen Kenntnisse in der Praxis umsetzen.
Gerade wenn man nicht weiß, wo man hin möchte, kann ein Job passend zum Studium eine Orientierung sein. Liegen mir diese Tätigkeiten? Macht mir die Arbeit Spaß? Ist das, was ich im Studium lerne, hilfreich? All diese Fragen können erst in der Praxis beantwortet werden. Es lohnt sich also, bei der Jobauswahl darauf zu achten.
Wie komme ich an einen Minijob?
Der erste Schritt ist, einen Lebenslauf zu schreiben und die Bewerbungsunterlagen zu sortieren. Dieser Schritt wird später für Bewerbungen auf Praktika und den Job nach dem Studium auch noch hilfreich sein. Danach bleibt nur noch eine Frage, bevor das Bewerben losgehen kann.
Wo findet man Jobangebote? Eine gute Möglichkeit ist, auf der Webseite der Hochschule oder Universität nachzusehen. Dort gibt es meist viele Angebote. Zusätzlich, hilft es, mit offenen Ohren und Augen durch das Studium zu gehen. Oft brauchen Dozenten oder Professoren studentische Hilfskräfte. Auf dem Campus sind vornehmlich auch Stellen ausgeschrieben. Als letzte Option gibt es natürlich auch noch die Initiativbewerbung.
Wichtig ist es, sich nicht von spezifischen Ausschreibungen oder hohen Anforderungen abschrecken zu lassen. Letztendlich besteht immer die Chance, angenommen zu werden. Vielleicht stößt man sich durch die Bewerbung schon neue Türen für die Zukunft auf oder bekommt ein alternatives Jobangebot.
Sich nicht beworben zu haben, tut mehr weh, als eine Absage zu erhalten.
Mein Minijob
Ich studiere aktuell im zweiten Semester Kommunikationsmanagement. In meinem Studiengang bietet sich ein Minijob an, weil er nicht zu zeitintensiv ist. Im Januar habe ich angefangen, parallel bei it.emsland zu arbeiten. Meine Qualifizierungen haben nicht für die Position der Öffentlichkeitsarbeit ausgereicht. Ich bin mit den Verantwortlichen in Kontakt geblieben und habe dann einen Platz als studentische Hilfskraft im Team bekommen.
it.emsland
Die IT-Dienstleistungsgesellschaft mbH Emsland unterstützt kleine und mittelgroße Unternehmen aus der Region. Sie ist Ansprechpartner und Vermittler in Themen wie IT, digitale Prozesse und Veränderungsfähigkeit.
Workshops und Einzelgespräche helfen den Unternehmen, sich neu zu erfinden. Zusätzlich bietet it.emsland durch Vernetzungsmöglichkeiten, Raum für Partnerschaften. Die Unternehmen können voneinander lernen. Die Leistungen sind kostenlos und Anbieter-neutral, weil der Kreis Emsland und die Stadt Lingen (Ems) it.emsland tragen.
Meine Aufgaben
Als allgemeine Hilfskraft ist mein Aufgabenfeld weit gefächert. Mal helfe ich bei der Evaluation von Veranstaltungen, mal helfe ich beim Monitoring in der Öffentlichkeitsarbeit und mal bin ich bei Veranstaltungen vor Ort. Das wohl größte Projekt war bisher die Erarbeitung einer Broschüre. Bei der redaktionellen Aufbereitung konnte ich das Gelernte aus dem Studium direkt anwenden. Allgemein sind meine Aufgaben ein Mix aus banalen Routineaufgaben und bunten Projekten.
Arbeitsweise
Durch den Aufgabenmix ergeben sich unterschiedliche Arbeitsweisen. Bei banalen Aufgaben kann ich nebenbei Musik oder einen Podcast hören, während ich bei kreativen Aufgaben vollen Fokus brauche. Diese Arbeitsweise macht die Arbeitserfahrung für mich sehr angenehm. Musik und Podcast verwandeln selbst die langweiligste Aufgabe in ein Erlebnis und Kreativaufgaben machen mir generell meist Spaß.
Homeoffice
Ein großer Vorteil meines Minijobs ist, dass ich auch von zu Hause arbeiten kann. Das ermöglicht mir in stressigen Wochen, einfach abends zu arbeiten. Wenn ich früher, von Lingen aus, in die Heimat fahre, kann ich auch von dort aus arbeiten. Ich kann aber auch im Büro arbeiten. Auch wenn es verlockend ist, immer von zu Hause zu arbeiten, bringt das Homeoffice nicht nur Vorteile.
Im Büro gibt es meist weniger Ablenkung als Zuhause. Außerdem lernt man den Büroalltag und seine Teamkollegen besser kennen. Zudem ist die Kommunikation über die Aufgaben direkter.
Bei it.emsland hat es für die Teamstärkung zusätzlich ein Teambuilding gegeben. Das ist ein ereignisreicher Tag gewesen, an dem wir intensiv als Team arbeiten mussten. Ein Minijob ist somit eine Chance, neue Menschen kennenzulernen und sein Netzwerk für das spätere Berufsleben schon mal zu erweitern.
Mehr Arbeit, mehr Stress?
Ich bin gerade in Phasen, in denen das Studium mehr von mir verlangt, öfter mal gestresst. Durch meinen Minijob kommt dies mittlerweile noch öfter vor. Das klingt erstmal nicht so schön, aber mir hilft es in gewisser Weise. Ich bin in meiner Arbeitsbewältigung noch sehr darin gefangen, in stressigen Phasen durchzuziehen und die restliche Zeit zu entspannen. Die Flut an Aufgaben zwingt mich dazu, mich besser zu organisieren und so Dauerstress zu bewältigen oder sogar zu nutzen. Wie du Stress sonst noch bewältigen kannst, erfährst du hier.
Durch verschiedene Methoden nutze ich meine Zeit gewissenhafter und schaffe meist alle meine Aufgaben. Und wenn ich es nicht schaffe, habe ich ein unterstützendes Umfeld. Flexibilität und dieses Umfeld sind die zwei Hauptfaktoren, die für mich meinen Minijob sehr angenehm gestalten.
Vor- und Nachteile eines Minijobs auf einen Blick:
Vorteile
- zusätzliche Einkommensquelle
- neue Fähigkeiten
- Orientierung für das spätere Berufsleben
- Netzwerk erweitern
- Berufserfahrung
- Studieninhalte vertiefen
- Verbindung zur Region
- Inhalt für den Lebenslauf
- weniger Langeweile
Nachteile
- weniger Freizeit
- Stress/Übermüdung
- geteilter Fokus zwischen Studium und Job
Fazit
Natürlich kommt es durch die zusätzlichen Verpflichtungen auch öfter mal zu Stress, gerade wenn mehrere Präsentationen oder Aufgaben im Studium anstehen. Außerdem kommt es auch auf den Studiengang an, ob man überhaupt die Zeit für einen Minijob hat. Wenn man Probleme hat, das Studium zu schaffen, sollte man sich erstmal darauf konzentrieren.
Wenn man sich schon viel engagiert, kann der Minijob überfordernd wirken. Am Ende muss jeder selbst entscheiden, wie viel Engagement zu viel ist.
Bei Jobs neben dem Studium ist es wichtig, flexibel zu sein. Dem Arbeitgeber sollte bewusst sein, dass man nebenbei noch studiert und deshalb nicht immer verfügbar ist. Auch die Prioritätsfrage sollte vor dem Jobantritt geklärt werden. Das Studium sollte Priorität Nummer eins sein, danach kann der Minijob folgen.
Sind diese Bedingungen erfüllt, ist ein Minijob neben dem Studium auf jeden Fall empfehlenswert. Der Alltag wird dann nicht mehr so langweilig, und es bleibt auch weniger Zeit für beispielsweise sinnlose „Reel-Marathons“ oder andere schlechte Gewohnheiten.