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23. Juni 2025Misogi – von Tradition und Stärke

Ich fordere dich auf, deine Erfahrung mit Misogi zu machen und deine Kraft zu entdecken.
Traditional Misogi
Japan, ein Land bekannt für dessen reiche Kultur, historischen Stätten, beeindruckenden Natur und modernen Technologien. Aus dieser reichen Kultur und Historie entstanden über Jahrtausende Wörter mit tiefgreifenden und lebensverändernden Bedeutungen. So auch: Misogi ( japanisch: 禊). Misogi bedeutet wortwörtlich übersetzt „Wasser-Reinigung“ und hat seinen Ursprung in der antiken japanischen Shinto-Schöpfungsgeschichte. In der eine Legende von Izanagi und Izanami von der Reinigung des Izanagi im Meer, nach der Reise durch das Reich der Toten (Yomi), berichtet. Diese Reinigung sollte Izanagi von dem Bösen und negativen des Yomi befreien und reinwaschen.
Das Reinigungsritual Izanagis damals, als auch die rituelle Reinigung der Shintō-Gläubigen heute beginnt mit einer Wanderung vor Sonnenaufgang zu den heiligen Wasserfällen. Angekommen an den idyllischen und malerischen Wasserfällen, waschen sich die Gläubigen in den eiskalten Gewässern, bevor sie dann Ihre hohen Gottesgestalten anbeten. Dieses Ritual gilt der Reinigung und Säuberung des spirituellen und physischen Körpers. Gläubige dieses Rituals unterstreichen mit dieser Wanderung einen tiefen transformativen und belebenden Prozess. Denn das Ritual soll die Teilnehmer mit einem eisernen Durchhaltevermögen und der Kraft der Unverwüstbarkeit beschenken.
Modern Misogi
Was einen traditionellen Hintergrund in Japan feiert, hat sich mit der Zeit und durch Einflüsse von anderen Kulturen zu einem weiteren Verständnis entwickelt.
Ich selbst habe von Misogi zuerst über ein Instagram Beitrag gehört, als ich beim Scrollen auf einen Creator gestoßen bin der ein neues Workout- Konzept vorschlagen wollte. In der Bildbeschreibung schrieb der Creator unter anderem dann von „Misogi“. Er hatte nur beiläufig von Misogi gesprochen, doch das reichte, um mich in ein tiefes Recherche-Loch zu schicken.
Mit folgendem Ergebnis: Misogi wird häufig im Kontext von modernen Fitness und Wellness Accounts als eine Art Challenge beschrieben, die „das Bezwingen des Inneren Schweinehundes“ hervor sieht. Oder genauer: das Bezwingen des eigenen Unwohlseins, als Katalysator für das eigene mentale und körperliche Wachstum. Ich war verblüfft, wie tief Misogi, mit der modernen Bedeutung schon in unser aller Alltag eingebettet ist. Ohne dass wir es realisieren oder aktiv anwenden. Natürlich wandern wohl die Wenigsten zweimal jährlich zu einem heiligen japanischen Wasserfall, um ins kalte Wasser zu springen und sich zu Reinigen. Allerdings bezwingen mehr Menschen tagtäglich ihren „inneren Schweinehund“ oder tuen etwas, was ihnen unangenehm ist, um dadurch zu wachsen, als es vielleicht bewusst ist. Oftmals werden die folgenden Praktiken als Trend auf Social Media bekannt und nachgemacht, im Unbewusstsein, das sie grade >>Misogi<< betreiben.
Wer von euch hat schon von dem Trend des Eisbadens gehört? Oder von dem Trend „Digital Detox“ bei dem das Smartphone bewusst zur Seite gelegt wird? Wer von euch ist schon mal Bungee- oder Fallschirmspringen gewesen?
All diese Trends sind – in abgewandelter Form- Praktiken, die seinen Ursprung in der Misogi haben und ein bewusst gewählter, fordernder Akt darstellt, bei dem man über seine eigenen Grenzen hinauswächst – physisch, mental und emotional.
Es muss aber nicht gleich immer so extrem sein. Auch das Führen von Konfliktgesprächen und Gehaltsverhandlungen bei der Arbeit, das frühe Aufstehen oder die aktive Entscheidung Freunde zu treffen oder Sport zu treiben, sind Aktionen bei dem manch einer an seinen Grenzen stoßen könnten.
Tu etwas das dich fordert, um dich selbst zu fördern

In einer Welt, die auf Grund von Bequemlichkeit und erleichternden Helferlein das Unbequeme immer mehr vermeiden möchte, sollten wir selbst uns dem Unbequemen aktiv stellen. Nach dem Motto und der Grundidee des modernen Misogi „Do something so hard, it has a chance to break you. But don’t let it.”. Natürlich erfordert dieser Schritt Mut, doch wenn man durch diese Erfahrung herausgekommen ist, fühlt man sich stärker als zuvor. Jeder einzelne hat die Kraft und Stärke schlimmes, unbequemes und herausforderndes zu überstehen – den inneren Schweinehund zu bezwingen.
3 Tage der Veränderung

Nur drei Tage mit kleinen herausfordernden Dingen, die dich mental und körperlich wachsen lassen, werden. Alles, was du tun musst: „Do something so hard, it has a chance to break you. Don’t let it.”
- Veränderung Nr. 1: Dusche mit eiskaltem Wasser mindestens 3 Minuten lang. 2 Minuten sind nicht lang, doch eine Herausforderung, die dich die unbequeme Kälte spüren lässt, deinen Kopf herausfordert den Wasserhahn nicht zum warmen Wasser zu drehen und ganz nebenbei noch die Blutzirkulation deines Körpers anregt.
- Veränderung Nr. 2: Schalte für einen Tag alles ab, was dich dauerhaft ablenkt: Instagram, TikTok, YouTube, Netflix, Spotify – all das, was pausenlos von der Realität ablenkt. Stattdessen sei präsent. Nimm alles um dich herum war und schreibe es in ein kleines Notizbuch. Was ist dir aufgefallen? War es schwer? Hast du wirkliche etwas verpasst?
- Veränderung Nr. 3: Stell dich (d)einer Angst. Jeder hat etwas, was er schon lange vor sich herschiebt. Du hast die Chance die große Angst, die sich in deiner Vorstellung aufbaut, schrumpfen zu lassen. Selbst wenn du die Angst nicht denkst besiegen zu können, glaube mir, wenn du den ersten Schritt machst, hat sie beim zweiten Schritt schon viel weniger Macht.
Du musst nichts posten. Niemand muss es wissen. Tu es für dich.
Und wenn du es durchziehst, weißt du etwas über dich, dass du nie wieder vergessen wirst und das dich bei jeder weiteren Herausforderung, die dir das Leben in den Weg schmeißt, daran erinnert: „Ich kann mehr, als ich dachte. Ich bin stärker, als ich mich fühle.“