Wo ist eigentlich Ingo?

Ein Interview mit Initiator Ingo Leßmann und der Vorstandsvorsitzenden Katharina Lemper.

Ingo Leßmann ist Initiator und Gründer von wo-ist-eigentlich-lingen.de. Zusammen mit drei anderen Kommiliton:innen kam er im Jahr 2005 auf die Idee, ein Internetportal mit allen wichtigen Informationen rund um das Studierendenleben in Lingen ins Leben zu rufen. 2006 ging die Seite wo-ist-eigentlich-lingen.de dann online. Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums von WieL wollte ich gerne von ihm wissen, wie genau es eigentlich zu der Idee gekommen ist und ob er damals damit gerechnet hat, dass die Redaktion auch 15 Jahre später noch besteht.

Es ist Donnerstagabend. Nach einem Arbeitstag am Schreibtisch in meinem WG -Zimmer treffe ich mich mit Ingo für ein weiteres Teams-Meeting an diesem Tag. Ich klicke auf „An Besprechung teilnehmen“ und schon öffnet sich ein neues Fenster mit Ingos Kachel. Eigentlich praktisch, dass die Digitalisierung und letztlich auch die Corona-Pandemie diese Form des Treffens zur Normalität machen. Auch wenn ich Ingo natürlich gerne persönlich getroffen hätte, ist ein digitales Gespräch ohne lange Anreise doch entspannter.

Katharina: Ingo, wo bist du gerade?

Ingo: Im Home-Office in Düsseldorf.

Na gut, damit wäre die Titel-Frage schon mal geklärt. Erzähl uns doch einmal, wie ihr damals auf die Idee von wo-ist-eigentlich-lingen.de gekommen seid?

Ingo: Wo-ist-eigentlich-lingen.de ist aus der Situation entstanden, dass wir damals in Lingen rund 700 Studierende waren, verteilt auf drei Standorte. Ein richtiges Studierendenleben gab es eigentlich nicht. Man wusste am Anfang auch nicht so richtig, wo man nun eigentlich studiert. Gerüchte besagen, dass einige Studierende zunächst nach Osnabrück gezogen sind und dann festgestellt haben, dass die Vorlesungen in Lingen stattfinden. Daraufhin hatten wir die Idee, ein Internetportal ins Leben zu rufen, auf dem wir alle Informationen zu dieser Stadt und dem Studierendenleben in Lingen zusammentragen. Meine Kommilitonin Merle hatte damals die tolle Idee, das Ganze „wo-ist-eigentlich-lingen.de“ zu nennen.

Gerüchte besagen, dass einige Studierende zunächst nach Osnabrück gezogen sind und dann festgestellt haben, dass die Vorlesungen in Lingen stattfinden.

Ingo Leßmann, Initiator von wo-ist-eigentlich-lingen.de
Katharina: Wie viele Leute waren damals an der WieL-Gründung beteiligt?

Ingo: Wir waren zu viert: Mareike, Merle, Gunnar und ich. Wir waren sozusagen das Kernteam. Dann haben wir aber schnell gemerkt, dass die Idee ziemlich groß ist und auch weitere Unterstützer:innen braucht. Dadurch haben wir zu Beginn einerseits nach finanzieller Unterstützung gesucht, aber auch versucht, möglichst viele Leute dafür zu gewinnen, sich an unserem Projekt zu beteiligen. Wir wurden sehr unterstützt vom damaligen Bürgermeister Heiner Pott. Er brachte uns zum Beispiel mit connectiv! und it.emsland zusammen, um das Technische und das Finanzielle hinzubekommen. Parallel dazu haben wir den gemeinnützigen Verein gegründet, um das Ganze auch rechtlich und finanziell auf sichere Beine zu stellen. Zuerst waren wir also vier, später dann auch mal zehn oder fünfzehn. Ich glaube, dass insbesondere auch die Unterstützung von Prof. Dr. Achim Baum und die Möglichkeit, sich die redaktionelle Tätigkeit im Rahmen des Studiengangs Kommunikationsmanagement als Medienpraktikum anrechnen zu lassen, ein Teil des Erfolgsgeheimnisses von wo-ist-eigentlich-lingen.de ist.

Hättest du gedacht, dass die Redaktion auch 15 Jahre später noch besteht?

Ingo: Wir haben es uns auf jeden Fall gewünscht. Wir haben die Seite ja nicht für uns gemacht, sondern für nachfolgende Studierendengenerationen. Als die Seite fertig war, waren die Ersten von uns ja quasi auch schon wieder weg. Das ehrenamtliche Engagement bei wo-ist-eigentlich-lingen.de war immer schon ein Engagement auf Zeit. Aber dann wurden wir auf einmal zum 5. Geburtstag eingeladen, dann zum 10., und jetzt sind es schon 15 Jahre. Zu den meisten WieL-Generationen habe ich bis heute noch Kontakt. Man muss sagen, dass die Staffelübergabe von Generation zu Generation immer ganz gut funktioniert hat. Das zeigt ja auch, dass die Idee von uns damals auf jeden Fall anschlussfähig war.

Man muss sagen, dass die Staffelübergabe von Generation zu Generation immer ganz gut funktioniert hat.

Ingo Leßmann, Initiator von wo-ist-eigentlich-lingen.de
Durch die digitalen Redaktionssitzungen ist unsere Redaktion vor allem im vergangenen Jahr sehr gewachsen. Macht es dich stolz, dass nun teilweise über 30 Studierende an den Sitzungen teilnehmen?

Ingo: Ja, das freut mich natürlich! Wenn man zurückblickt, ist es wirklich die größte Redaktion in der Geschichte von wo-ist-eigentlich-lingen.de. Ich kann mir gut vorstellen, dass es einfach niederschwelliger ist, sich online daran zu beteiligen. Aber am Ende ist das egal, man muss sich ja nicht in der Hochschule treffen, um die Redaktionssitzungen abzuhalten. Ich würde mich übrigens auch gerne mal zu einer eurer Redaktionssitzungen dazuschalten.

Wenn du dir unsere derzeitige Arbeit auf der Webseite anschaust, was findest du gut und was könnten wir noch besser machen?

Ingo: Man merkt auf jeden Fall, dass viele Leute bei euch in der Redaktion sind. Es ist inhaltlich eine Menge los. Durch den Relaunch der Seite sieht man, dass ihr sowohl technisch, als auch optisch auf einem aktuellen Stand seid und ihr mit der Zeit geht. Ich nehme auf jeden Fall sehr positiv wahr, dass ihr die Möglichkeiten von Social-Media gut nutzt – das gab es zum Beispiel vor 15 Jahren noch nicht.

Gibt es noch etwas, dass du den nachfolgenden WieL-Generationen mit auf den Weg geben möchtest?

Ingo: Ich würde ihnen auf jeden Fall mitgeben, dass sie immer versuchen, wo-ist-eigenlich-lingen.de auch der jeweiligen Zeit anzupassen. Ich würde mir wünschen, dass auch weiterhin viele Studis mit so viel Motivation und Engagement an der Idee arbeiten und sie dadurch immer weiterwachsen kann. Jetzt, wo unser „Baby“ bereits ein Teenager ist, sollte es doch unser gemeinsamer Anspruch sein, dass das Projekt noch viele weitere Geburtstage feiert.

Ja, dann würde ich sagen, wir sehen uns bei der nächsten digitalen Redaktionssitzung – Einladung geht raus! Vielen Dank für das nette Gespräch!

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