Werkstudent Human Resources (m/w/d)
15. Juli 2021August:ine – Feminismus, wie alles begann…
5. August 2021August:ine – Feminismus, mehr als nur ein Wort!
August:ine
Herzlich Willkommen zu unserem ersten WIEL-schichtigen Themenmonat „August:ine“! Hier erwarten Dich spannende Themen wie die Periodenarmut, Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und die Frauenquote. Außerdem klären wir Dich über das Gap-Alphabet auf und teilen spannende Buch-Tipps zum Weiterbilden. Im Interview mit Anne Schierenbeck erfährst Du mehr über die Rolle der Frau in einem männlich geprägten Arbeitsumfeld und „Cat-Calls-of-Lingen“ geben einen Einblick in ihre Aufklärungsarbeit. Heute aber möchten wir erst einmal klären, was „Feminismus“ überhaupt bedeutet.
Was ist eigentlich „Feminismus“ ?
Zunächst einmal wichtig: Es gibt nicht den einen Feminismus. Und nein, das Ziel vom Feminismus ist es auch nicht, Frauen anstelle von Männern an die Macht zu bringen.
Die Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt Feminismus als „eine Bewegung, die sich für politisch-praktische Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenschancen von Frauen einsetzt“ und als „theoretisch-wissenschaftliche Bemühungen, die Diskriminierung des weiblichen Geschlechts als Barriere wissenschaftlicher (und praktischer) Erkenntnis wahrzunehmen und zu überwinden“ .
Unter der Grundannahme, dass Feminismus sich „für die Gleichstellung aller Menschen, gegen Sexismus und gegen Diskriminierung von Frauen“ (Quelle: genderdings.de, o. D.) einsetzt, fallen verschiedene Bewegungen und Theorien. Diese setzen sich für ganz unterschiedliche Themen ein und widersprechen sich teilweise sogar.
Warum brauchen wir „Intersektionalen Feminismus“ ?
Eine einfache Frage: Welches Bild hast du im Kopf, wenn du an das Wort „Feminismus“ denkst? Das einer weißen Cis-Frau („Cis-gender“: Übereinstimmung von Geschlechtsidentität und biologischem Geschlecht)?
Oft stehen im Zusammenhang mit Feminismus weiße Cis-Frauen im Fokus. Man nennt das auch „Cis-Feminismus“. Die Diskriminierungen, die damit im Feminismus reproduziert werden z. B. gegenüber Transpersonen werden auf die in der Gesellschaft fest verankerten Diskriminierungen zurückgeführt (vgl. F. Ewert: „Feminism is for everyone“, 2021).
Intersektionaler Feminismus versucht „verschiedene Formen von Diskriminierung mitzudenken und möglichst viele unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen“ (Quelle: genderdings.de, o. D.). Einige dieser Diskriminierungen können Rassifizierung, aber auch „Ungleichheit aufgrund von Geschlecht, Gesellschaftsschicht, Sexualität oder Einwanderungsgeschichte“ (Alice Hasters, 2020) sein. Intersektionalität betrachtet also „beim Vorkommen von Sexismus die gesellschaftliche Position von Betroffenen und berücksichtigt dabei weitere Diskriminierungsformen“ (vgl. F. Sand: „Feminism is for everyone“, 2021).
Wir sind Feminist:innen!
„Intersektionaler queer Feminismus bedeutet für mich, dass mit denken von marginalisierten Menschen aufgrund von Rassismus, Klassismus und Gender Identität (…). Es reicht nicht aus, das Bild der neoliberalen weißen Cis-Frau in der Öffentlichkeit zu stärken und damit Richtlinien für Feminismus zu erstellen und auf Menschen zu übertragen, da hier wieder neue Diskriminierungsformen entstehen.“
Aliya Reslan, Theaterpädagogin
Zusammenfassend: Feminismus muss intersektional sein!
Das bedeutet, dass er in seiner Kritik die Gesamtheit von Diskriminierungserfahrungen, die Menschen machen können, mit einbeziehen muss. Er darf nicht vergessen, dass es Menschen gibt, die aufgrund ihrer Lebensumstände häufig von solchen Diskursen ausgeschlossen werden (vgl. F. Sand: „Feminism is for everyone“, 2021).
Wenn auf unserer Plattform also von „Feminismus“ die Rede ist, begreifen wir diesen Begriff immer im Sinne des intersektionalen Feminismus.
„Feminismus muss zugänglich bleiben und darf nicht durch die Privilegien, die weißen Cis-Frauen der Mittelschicht zugutekommen, bestimmt werden.“
Aus dem Buch „Feminism is for everyone“
Zum Abschluss noch zwei persönliche Leseempfehlungen: Das Buch „Feminism is for everyone – Argumente für eine gleichberechtigte Gesellschaft“ von Fabienne Sand, Laura Hofmann und Felicia Ewert, aus dem bereits zitiert wurde sowie ein weiteres sehr interessantes Buch: „Untenrum frei“ von Margarete Stokowski.
In den nächsten beiden Artikeln erfährst du mehr über die Geschichte der feministischen Bewegung und über die Relevanz von Feminismus in der heutigen Zeit.
Viel Spaß mit August:ine!
Ein Artikel von Sophie Schickedanz und Djamila Huneke