Lübeck – Der Norden lässt grüßen
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29. September 2019Eine Woche ohne Plastik – Ein Selbstexperiment
Fridays for Future, Greta Thunberg, Klimagesetze: Der Klimawandel ist täglich in unserem Kopf, wir diskutieren stundenlang darüber und finden dennoch kein Ergebnis. Nun ist eine neue Studie herausgekommen, die zeigt, dass Deutschland am meisten Plastikmüll in der EU produziert. Dabei sind wir doch so vorbildlich, was unser Umweltverhalten angeht, schließlich haben wir schon Strohhalme verboten und arbeiten an unserem Feinstaubproblem.
Ich war fassungslos, als ich den Bericht über diese Studie gesehen habe. Benutzen wir wirklich so viel Plastik? Das wollte ich testen und habe deshalb eine Woche lang ohne Plastik gelebt.
Wie ich feststellen musste klingt das Ganze einfacher als es ist und ich muss zugeben, dass ich es leider nicht komplett schaffen konnte. Eine kleine Einschränkung gab es für mich: Ich habe nur auf Einwegplastik verzichtet und auch das Plastik benutzt, das ich schon Zuhause hatte.
Einkaufen war mit Abstand die schwierigste Situation, die ich überwinden musste, denn fast alles ist heute bei uns im Supermarkt in Plastik verpackt - aus Hygienegründen. Ich konnte, außer Obst und Gemüse eigentlich nichts kaufen, was nicht in Plastik eingepackt war. Nudeln? Plastik. Snacks? Plastik. Käse? Plastik. Das hat ja auch seinen Sinn, denn andere Verpackungen wie Holz haben sich in der Vergangenheit nunmal nicht bewährt. Dennoch konnte ich fast gar nichts einkaufen und war froh über die Nudeln und Kartoffeln, die ich noch zuhause hatte. Selbst als ich es auf dem Markt versucht habe, musste ich oft eine Plastiktüte ablehnen.

Abgesehen von Lebensmitteln war der Verzicht zugegebenermaßen dann aber doch relativ einfach, gerade in der Mensa unserer Hochschule hatte ich keine Probleme.
Eines meiner größten Probleme waren Hygieneprodukte, die nunmal zu 90 Prozent in Plastik verarbeitet sind. Hier gibt es auch noch nicht viele Ersatzprodukte. Da musste ich also leider wieder ein Auge zukneifen.
Auch beim Feiern gehen habe ich gemerkt, dass wir Plastik ganz schön viel und selbstverständlich nutzen und es ja doch ein kleines bisschen bequemer ist, denn so ein Cocktail hat ein ganz anderes Feeling wenn er aus einem Strohhalm getrunken wird. Was ich jedoch am meisten aus meinem Experiment mitgenommen habe, sind die vielen Gespräche, die ich auf einmal mit fremden Menschen führte. Seien es Verkäuferinnen in Läden in der Innenstadt oder die Freunde meiner Eltern, überall wurde ich in sehr interessante Gespräche zu dem Thema verwickelt. Eigentlich wollte ich nur eine Woche ohne Plastik leben, aber das Ergebnis dieses Experimentes ist soviel mehr als ich gedacht habe. Ich bin viel bewusster bei meiner Lebensmittelwahl und achte mehr auf Verpackungen, gerade in der Zeit nach dem Experiment und ich rate jedem, es einmal selbst auszuprobieren. Denn das ist der erste Schritt für jeden, der diese Welt ein kleines bisschen besser machen möchte.
von Wiebke Neyrat
Wie ich feststellen musste klingt das Ganze einfacher als es ist und ich muss zugeben, dass ich es leider nicht komplett schaffen konnte. Eine kleine Einschränkung gab es für mich: Ich habe nur auf Einwegplastik verzichtet und auch das Plastik benutzt, das ich schon Zuhause hatte.
Einkaufen war mit Abstand die schwierigste Situation, die ich überwinden musste, denn fast alles ist heute bei uns im Supermarkt in Plastik verpackt - aus Hygienegründen. Ich konnte, außer Obst und Gemüse eigentlich nichts kaufen, was nicht in Plastik eingepackt war. Nudeln? Plastik. Snacks? Plastik. Käse? Plastik. Das hat ja auch seinen Sinn, denn andere Verpackungen wie Holz haben sich in der Vergangenheit nunmal nicht bewährt. Dennoch konnte ich fast gar nichts einkaufen und war froh über die Nudeln und Kartoffeln, die ich noch zuhause hatte. Selbst als ich es auf dem Markt versucht habe, musste ich oft eine Plastiktüte ablehnen.

Abgesehen von Lebensmitteln war der Verzicht zugegebenermaßen dann aber doch relativ einfach, gerade in der Mensa unserer Hochschule hatte ich keine Probleme.
Eines meiner größten Probleme waren Hygieneprodukte, die nunmal zu 90 Prozent in Plastik verarbeitet sind. Hier gibt es auch noch nicht viele Ersatzprodukte. Da musste ich also leider wieder ein Auge zukneifen.
Auch beim Feiern gehen habe ich gemerkt, dass wir Plastik ganz schön viel und selbstverständlich nutzen und es ja doch ein kleines bisschen bequemer ist, denn so ein Cocktail hat ein ganz anderes Feeling wenn er aus einem Strohhalm getrunken wird. Was ich jedoch am meisten aus meinem Experiment mitgenommen habe, sind die vielen Gespräche, die ich auf einmal mit fremden Menschen führte. Seien es Verkäuferinnen in Läden in der Innenstadt oder die Freunde meiner Eltern, überall wurde ich in sehr interessante Gespräche zu dem Thema verwickelt. Eigentlich wollte ich nur eine Woche ohne Plastik leben, aber das Ergebnis dieses Experimentes ist soviel mehr als ich gedacht habe. Ich bin viel bewusster bei meiner Lebensmittelwahl und achte mehr auf Verpackungen, gerade in der Zeit nach dem Experiment und ich rate jedem, es einmal selbst auszuprobieren. Denn das ist der erste Schritt für jeden, der diese Welt ein kleines bisschen besser machen möchte.
von Wiebke Neyrat