Lingen grüßt die Welt – Der Blick aus dem Fenster (Tag 12)
14. April 2020Lingen grüßt die Welt – Der Blick aus dem Fenster (Tag 14)
18. April 2020Lingen grüßt die Welt – Der Blick aus dem Fenster (Tag 13)
Das Fenster vom Wittkamp, im Münsterland
Tag 13 der Isolation
Der frühe Vogel fängt den Wurm.. oder auch nicht
Es ist Samstag der 28.03.2020.
Samstag. Ist es Samstag? Welcher Tag ist heute?
Dies sind meine ersten Gedanken als ich aufwache. Mal wieder. Das Zeitgefühl habe auch ich in der Isolation schnell verloren. Der eine Tag geht in den nächsten über. Es gibt keine großen Unterschiede. Eigentlich ist es auch ziemlich egal welcher Tag heute ist denke ich mir. „Ich bin Student, ich bin sowieso im Moment im Home-Office“. Ich schaue auf den Wecker: 11 Uhr. Na super, denke ich mir, mal wieder den halben Tag verschlafen. Dabei hatte ich mir doch vorgenommen heute so produktiv zu sein und endlich mal mit der Hausarbeit anzufangen.. Die Hausarbeit ach ja.. die kann man jetzt noch besser vor sich herschieben, da wir noch mehr Zeit zur Verfügung haben. Man kann sich das ganze auch schön reden! Gewusst wie 😉
Nun ja, meistens bin ich sowieso erst produktiv ab der Mittagszeit. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, ab jetzt schon früher in den Tag zu starten, aber irgendwie hat das noch nicht so richtig klappen wollen. Da ist doch abends immer noch die eine Folge der Lieblings-Serie die man dann doch noch zu Ende gucken möchte. So ist das, abends kommt man nicht ins Bett und morgens nicht raus. Jap, ich bin einer von diesen die im Moment so in den Tag hinein leben. Gut ist das nicht. Ich fühle mich unproduktiv. Also ran an den Schreibtisch. Zuerst aber noch ein schönes Frühstück mit einem grooooßen Kaffee. Sonst geht gar nichts. Das ist das schöne wenn man wieder bei seinen Eltern zu Hause wohnt.. einen leeren Kühlschrank muss man in der Regel nicht befürchten.
Apropos Eltern und „zu Hause“..
Nach einem doch noch durchaus produktiven Nachmittag, und nachdem ich endlich die ersten Seiten für meine anstehende Hausarbeit gelesen habe, gehe ich noch eine Runde mit meinen Eltern und dem Hund spazieren. Anschließend folgt das gemeinsame Abendessen. Es gibt Salat mit Fisch. Danach spielen wir auf Wunsch meines kleinen Bruders alle noch eine Runde „Skipo“. Die Regeln kenne ich zwar nicht mehr, aber ich muss zugeben, dass es Spaß gemacht hat. Dies sind Kleinigkeiten die ich genieße, wenn ich zu Hause bin.
Eigentlich bin ich vor zwei Jahren ausgezogen als ich ins Ausland gegangen bin. Danach konnte ich es mir nicht mehr vorstellen wieder bei meinen Eltern einzuziehen. Vielen von euch geht es mit Sicherheit genauso. Dennoch genieße ich jetzt die Zeit und habe noch nicht das Bedürfnis wieder zurück in meine WG zu fahren. Zu Hause bei Mama sein ist auch mal sehr schön! Vielleicht kann man dies ja als einen der positiven Aspekte der Quarantäne sehen, dass man wieder näher zusammenrückt als Familie.
Dennoch freue ich mich nach dieser Zeit wieder in meinen gewohnten Alltag und zu meinem gewohnten Tagesablauf zurück zukehren, da ich diesen irgendwie brauche. Aber bis dahin genieße ich die Zeit zu Hause. Ich hoffe ihr tut das gleiche!
Fernweh
Kurz vor dem zu Bett gehen packt mich dann doch noch das Fernweh, als ich auf Instagram Fotos einer Bekannten sehe, die gerade in Australien am Meer sitzt und anschließend mit meinem Freund skype, der in Sydney wohnt. Ungewissheit. Das ist das Wort, das mir durch den Kopf schwirrt. Denn noch wissen wir nicht wann wir uns wieder sehen können. Geplant war Mai, doch diese Pläne wurden nun über den Haufen geworfen. Deutschland hat seine Grenzen geschlossen. Australien genauso. Es ist sowieso fraglich wann „normales Reisen“ überhaupt wieder möglich sein wird.. Da kann man eigentlich nur abwarten, beobachten, die Nerven bewahren und hoffen, dass sich die Situation ganz bald bessert!
Zu allerletzt noch eine Musik-Empfehlung von mir: „Come around me“ von Justin Bieber
Ich wünsche euch alles Gute, bleibt gesund!