Lingen grüßt die Welt- Der Blick aus dem Fenster (Tag 1)

Das Fenster der Marienstraße

Isolation Tag 1: Wohnzimmer in der Marienstraße mit Blick aus dem Fenster

Tag 1 der Isolation

Lingen grüßt die Welt: Es ist Montag, der 16.03.2020, der erste Tag einer unbestimmten Zeit. Eine Zeit, in der keine Uni stattfindet, in der Schulen und Kindergärten geschlossen und die Klopapierregale leer gekauft bleiben. In der vom Home Office aus gearbeitet und per Video Call gelehrt wird. Eine unbestimmte Zeit des Zusammenlebens auf kleinstem Raum.

Mir scheint die Sonne ins Gesicht, wohlig warm, fühlt sich eigentlich ganz gut an, diese Isolation. Ist noch nicht ganz zu mir durch gedrungen, diese Ernsthaftigeit der Situation. Erst einmal die Nachrichten durchwälzen, um auf den neusten Stand zu kommen. Süddeutsche, Frankfurter, Spiegel, Taz, Zeit. Infizierte, Krankenhäuser, Quarantäne, Grenzschließungen, Ausgangssperren, Tote. Ich lese und es wird deutlich, das ist ernst, es klingt nicht gut. Hier zuhause in der Isolation, ist es kaum zu spüren, es fühlt sich an wie ein langes Wochenende.

Die WG ist zuhause, vier Leute auf 120m², das wird eine Herausforderung in den nächsten Wochen. Zwei von uns arbeiten im Home Office, sie wechseln mit ihren Laptops vom Wohnzimmer, an den Küchentisch und letztlich doch ins eigene Zimmer. Ich verfolge derweil den Verlauf der Wolken vom Balkon aus. In der Whatsapp Gruppe geht die Post ab. Neue Mails hier, neue Informationen da, Online Vorlesungen und Aufgaben im Rahmen des Selbststudiums und die große Frage, die über allen Köpfen zu schweben scheint: „Müssen wir das Semester wiederholen, was wird aus unseren Praktika?“. Der Tag neigt sich dem Ende zu, die ersten Seiten aus einem Buch für die bevorstehende Hausarbeit, sind gelesen. Die WG kommt im Wohnzimmer zusammen: „Eis essen?“, wer weiß, wie lange wir unsere Wohnung noch verlassen dürfen. Mit einem Eis in der Hand genießen wir die letzten Sonnenstrahlen auf dem Marktplatz.

Zum Abschluss gibt es noch den #SongdesTages, „Schön genug“ von Haller. Falls ihr die kommenden Tage mal gefrustet sein solltet, dann macht den Song an und tanzt euch den Frust von der Seele.

In diesem Sinne, bleibt gesund, bleibt zuhause und viel Spaß beim Tanzen.

Sonnige Grüße aus der Marienstraße!

Hier gibt es weitere Berichte aus unserer Rubrik Lingen grüßt die Welt – Der Blick aus dem Fenster!

Abendliches Pflichtprogramm für die kommenden Wochen: Sonnenuntergänge bestaunen.

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