Internationaler Frauentag
9. März 2020Lingen grüßt die Welt- Der Blick aus dem Fenster (Tag 1)
23. März 2020Rabattcode vs. Coronavirus – Was erwarten wir jetzt von Influencern?
Moin Moin ihr kleinen Lingel!
Stay at home. Diese Worte kann man mittlerweile überall lesen. Das Coronavirus hat uns Alle in eine Situation gebracht, die wir uns nie hätten vorstellen können. Also, was macht der krisenbewusste Student von heute? Er bleibt in seinen vier Wänden. Aber wie bekommt man einen ganzen Tag in seiner Mini-Wohnung bzw. seinem WG-Zimmer rum? Natürlich – in Zeiten der Digitalisierung steht vor allem Netflix and Chill auf dem Programm. Und wenn man keine Ahnung mehr hat, was man eigentlich gucken soll, holt man sich etwas Inspiration auf Instagram von seinen heißgeliebten Influencern. Wenn man also anfängt die Storys durchzugucken, stellt man schnell fest, dass es 2 verschiedene Arten von Influencern gibt. Die Einen, die wie gewohnt ihre Videos und Codes promoten, ein Food-Tutorial nach dem anderen drehen und unbeschwert ihr schönes Leben zeigen, und die Anderen, die ihr Gesicht in die Selfie-Kamera halten und Deep-Talk über die Corona-Krise betreiben. Aber was ist denn eigentlich in dieser Ausnahmesituation richtig? Was erwarten wir von Menschen, die solch eine hohe Reichweite haben?
Vergleicht man Influencer mit anderen Menschen mit einer sogenannten Vorbildfunktion und immenser Reichweite wie beispielsweise einem Politiker, kann es schnell zu einer gewissen Missgunst im Auge des Betrachters kommen, wenn man den 20. Rabattcode für ein Teeprodukt vorgeführt bekommt. Stellt man sich vor, dass ein Politiker in den letzten Tagen über sein Privatleben gesprochen hätte, ohne ein einziges Wort über die aktuelle Lage und das Virus zu verlieren, wäre er mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Medien mit schlechter Kritik überhäuft worden. Und das geschieht gerade auch den Influencern. Viele Follower äußern starke Kritik an den Internetstars und haben damit nicht ganz unrecht. Gerade von Menschen, die eine besondere Rolle für die Gesellschaft haben, erwarten wir Verantwortungsbewusstsein und Anteilnahme. Wir möchten, dass sie besonders an die Leute appellieren, die noch nicht genug über diese schwierige Situation nachgedacht haben, an die Leute, denen man Dank aussprechen muss und an die Leute, denen die heutige Situation schwer zu schaffen macht. Wir erwarten, dass sie ihre hohe Medienaufmerksammkeit nutzen, um die Welt ein kleines Stück besser, sicherer und gesünder zu machen.
Aber versetzten wir uns doch einmal in die Lage der Gegenseite. Was tun Influencer eigentlich? Sie machen Ihren Job, denn dieser besteht nun mal darin, verschiedene Unternehmen zu promoten. Dafür werden sie von diesen Unternehmen bezahlt. Jeder, der in der heutigen Zeit ein ungutes Gefühl im Bauch hat, weil er nicht weiß, wie es in seiner Beruflichen Zukunft weitergeht, wie er seine Miete weiterhin bezahlen soll und seine Kinder ernähren soll, der sollte dies verstehen können. Denn ja, auch Influencer müssen Miete und Essen bezahlen. Aber was für Unternehmen promoten sie eigentlich? Sehen wir uns beispielsweise die Storys von Farina Opoku alias NOVALANALOVE an, kann man der Modebloggerin und Designerin keinerlei Vorwürfe machen: Sie zeigt in ihren Storys kleine Unternehmen und Stores in und um Köln und ruft die Leute auf, sich die kleinen Boutiquen doch einmal anzuschauen und mit einem eventuellen Online-Kauf zu unterstützen. Die Message dahinter: Vor allem kleinere Firmen haben unter der Corona-Krise besonders zu leiden und kämpfen jeden Tag um ihr Überleben. Wenn man also nicht mehr raus kann, um den Laden überhaupt zu entdecken, geschweige denn ihn zu betreten und etwas Schönes zu kaufen, ist es schier unmöglich für die Eigentümer, den Kosten wie Miete und Personal gerecht zu werden.
Was schließen wir also aus diesen Überlegungen? Im Grunde kann man es nie Jedem recht machen und jeder soll und darf seine eigene Meinung bezüglich Influencern und des Coronavirus haben. Aber was auf keinen Fall in einer solchen Krise hilft ist „hate“. Im Gegenteil, versucht die Leute zu unterstützen. Lasst euch von coolen Aktionen inspirieren und ignoriert das, was ihr als unnötig anseht. Wenn ihr etwas zu sagen habt, sagt es laut und versteckt euch nicht. Wenn ihr euch ablenken wollt, dann schaut euch witzige Videos eurer Idole an. Wenn ihr euch informieren wollt, nutzt die zahlreichen fundierten Quellen im Internet und Fernsehen. Und vergesst nicht: Wir sind alle nur Menschen.
Also, Gutes GeLingen!
Eure Alisha, Theresa und Wiebke.