Black Friday in den USA: Rabatte in ganz anderen Dimensionen?
24. November 2023Black Friday – ein internationaler Vergleich
27. November 2023Selbstexperiment: So hat mich der Black Friday beeinflusst
Am 24. November ist Black Friday: wie immer am vierten Freitag des Novembers. Normalerweise würde man davon ausgehen, dass lediglich an diesem Tag zahlreiche Rabatte dargeboten werden. Doch: Bereits zwei Wochen zuvor erhielt ich zahlreiche Angebote. Ein Erfahrungsbericht zeigt: So hat mich der Black Friday beeinflusst.
Als ich die Idee für diesen Text hatte, dachte ich ehrlicherweise, dass ich nicht sehr empfänglich bin für die Black Friday Angebote. Der Black Friday hat mich in den letzten Jahren eher unter Druck gesetzt.
Blinkende Angebote, überlaufende Städte und rote Zahlen auf dem Konto: Ich fand den Black Friday noch nie sehr ansprechend.
Jedoch begleitete mich das Thema jedes Jahr aufs Neue. Alle anderen um mich herum haben bereits Wochen vorher geplant, welches Schnäppchen sie ergattern werden. Auch meine Instagram-Timeline war in den letzten Wochen zugespammt mit jeglichen Angeboten. „Spare jetzt 20 Prozent auf unser Sortiment“ oder „Unser Black Week startet ab heute.“
Druck.
Druck am Black Friday mitmachen zu müssen
Mich überkommt das Gefühl, dass ich den Angeboten verfallen müsse. Ich schaue auf einige Websites, die Produkte anbieten, die ich schon seit Längerem haben wollte. Etwa eine Hose aus einer kleineren Boutique oder ein Weihnachtsgeschenk für meinen Freund.
Bei dem ersten Beispiel mit der Hose habe ich die Tücken des Black Fridays direkt erkannt. Die angeblich um 20 Prozent reduzierte Hose hat nach Abzug der Prozente den exakten Preis wie ohne Aktionen. Ich fühle mich gut, dem ganzen Wahnsinn nicht verfallen zu sein. Und doch möchte ich die Hose nach wie vor haben…. Vielleicht wird der Preis in Zukunft mal unabhängig von dem Black Friday reduziert.
Das Weihnachtsgeschenk für meinen Freund hat sich, meines Wissens nach, gelohnt. Der Rabatt hat mir die Kaufentscheidung abgenommen. Und tatsächlich bin ich bei Geschenken, die für andere gedacht sind, auch spendabler.
Und trotzdem ärgere ich mich fast, da ich meine Kaufentscheidungen nur auf Grundlage des Black Fridays gewählt habe. Hätte ich das Geschenk oder die Hose auch ohne Rabattierung genommen? Brauche ich all die Sachen eigentlich wirklich oder hätten es auch Artikel sein können, die ich bereits zu Hause hatte?
Konsumzwang trotz nachhaltigem Lebensstil
Eigentlich bin ich doch auch ein Öko im Herzen. Aber ich habe wohl all meine Prinzipien nur wegen ein paar Schnäppchen über Bord geworfen. Ich habe mich ein Stück weit vergessen. Wirklich realisieren tue ich es erst bei einem Blick auf meinen Kontostand.
Und doch schwingt in mir Freude mit. Ich weiß, dass sich mein Freund über das baldige Geschenk freuen wird. Und auch wenn die Hose bisher nur in meinem Warenkorb liegt, denke ich beim Kombinieren meiner Outfits recht häufig an die Hose.
„Manchmal muss man sich, oder seinen Liebsten auch mal etwas gönnen“, tue ich meinen Kaufrausch ab. Und doch bin ich erstaunt, dass ich einige Kaufwünsche erst hatte, nachdem mir Unternehmen ihre Rabatte entgegengebracht haben.
Aber das Phänomen ist kein einziges Black Friday Unterfangen. Wenn ich im Einzelhandel kleine rote Schilder an den Kaufetiketten sehe, greife ich schonmal eher zu. Jeder macht das, denke ich. Es ist ein Stolz, der dabei mitschwingt. Ein „Ich war schlau genug, um lang genug zu warten. Jetzt hat sich der Kauf wirklich gelohnt“. Ähnlich wie mein einziger Kauf.
Mein Erfahrungsbericht hat gezeigt, wie mich der Black Friday beeinflusst hat. Fazit: Ich konnte den Verlockungen nicht standhalten. Vielleicht werde ich in Zukunft noch schlauer sein und nicht überschnell meinen Geldbeutel zücken. Aber ich bin ja auch noch jung und naiv mit meinen 20 Jahren. Ob das meinen Kauf legitimiert? Vielleicht habt ihr da eine Meinung zu.