Die Death Metal Night Vol. 2 – der Alte Schlachthof bebt!
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Am 20.01.2024 hat Europas größte Volbeat Tribute Band Still Counting den Alten Schlachthof ordentlich aufgeheizt. Die Besucher konnten dabei zu Songs wie „Still Counting“ oder „Lola Montez“, die nun wirklich jeder kennt, abgehen. Wie die Stimmung an dem Abend war, was es mit Still Counting auf sich hat und ob der Auftritt Volbeat gerecht wurde, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Zu Beginn des Abends, hat mir die Band Still Counting eine Möglichkeit geboten, ihnen ein paar Fragen zu stellen. Dadurch konnte ich den Musikern einige interessante Informationen entlocken.
Wer ist Still Counting?
Wie ging es los?
Die Tribute Band Still Counting steht bald bereits seit 10 Jahren auf der Bühne. Angefangen in ihrer Heimat Hessen, haben sie erst in einer leicht anderen Besetzung härten Metal gespielt, bevor sie aus einer Bierlaune heraus, eine Tribute-Band gründeten. Mit einer Stimme, die der von Micheal Poulsen (Volbeat) recht ähnlich klingt, sind sie dann schnell auf Deutschlands Bühnen gesprungen. Auch erste Veröffentlichungen auf YouTube haben schnell ihre Runden gemacht und dabei geholfen, erste Auftritte zu ermöglichen. Seitdem nimmt die Geschichte ihren Lauf.
Warum spielen sie die Musik von Volbeat?
Zu Volbeat kam es jedoch nicht dadurch, dass die Bandmitglieder alle Ultrafans sind. Aus bereits erwähnter Bierlaune heraus kam die Idee einer Coverband, während im Hintergrund ein Song der dänischen Rocklegende Volbeat lief. Da die Musiker selbst gerne diese Band hörten und alle mit der Idee einverstanden waren, kam eins zum anderen. Auch die Schnittmenge des Originals ist etwas, womit sich die Mitglieder von Still Counting identifizieren können. Irgendwas zwischen Johnny Cash und Metallica war Musik, welche alle gerne mochten. Besonders diese Schnittmenge finden die Musiker von Still Counting faszinierend. Solch einen Sound in die Richtung gab es zu der Zeit noch nicht und auch heute kaum. Eine stimmige Mischung aus Metal, Rock, Punk und Country ist noch immer besonders.
Volbeat macht nicht mehr das, was sie einst groß gemacht hat. Das ist etwas, was Still Counting aktuell ein wenig stört. Die Dänen machen zwar gute Musik und starke Songs, vernachlässigen jedoch ihre Mischung aus düsterem Country und wildem Rock und Metal. Das sei das, was sie einst auf die großen Bühnen gebracht habe.
Was macht die Tribute Band Live aus?
„Europas erfolgreichste Volbeat Tributeband“1. So beschreiben sich die Musiker auf ihrer eigenen Website. Das auch nicht ohne Grund. Ihr Radius reicht von Norddänemark bis Bern, sowie nach Frankreich und in die Niederlande. So verstreut spielen nur wenige Tribute Bands. Auch geht es den Musikern nicht darum, Volbeat zu kopieren, sondern die Musik von Volbeat mit den Besuchern zu feiern. Sie sehen sich somit selbst nicht als Künstler, sondern als Entertainer, die Kontakt zum Publikum brauchen und wollen.
Ihr Anspruch ist, die Crowd zu begeistern. Die Leute kommen zu ihren Shows, um Volbeat zu feiern. Wenn also das Publikum die Songs mitsingt, springt und einfach abgeht, haben sie ihr Ziel erreicht. Selbst wenn jemand, der mit Volbeat nichts anfangen kann, dazwischensteht und einfach nur headbangt, fühlen sie sich schon gut.
Wie ist das Dasein als Tribute Band?
Sie versuchen, eine gute Mischung aus Originalsounds des dänischen Originals und eigenen kreativen Ideen zu schaffen. Zum Beispiel wird ein Song mal als Akustikstück oder als Pianoballade präsentiert. So schaffen Sie es, auch ihre eigene Kreativität einspielen zu lassen. Dies ist etwas, was Still Counting weiterhin zu einer besonderen Tribute-Band macht. Die Musiker sind sich einig darin, dass das, was sie machen, nicht unbedingt als Kunst zählt, sondern eher als Entertainment. Sie selbst nennen es eine andere Sportart. Sie haben keinen kreativen Prozess der Entwicklung und Produktion ihrer Musik, in welchem sie sich einig werden müssen. Für sie ist nur entscheidend, ob die Leute einen guten Abend haben. Somit denken sie auch nicht, dass sie in ihrer künstlerischen Freiheit eingeschränkt sind. Denn es zählt nur bedingt als Kunst.
Ein Still Counting Auftritt mit ordentlich Vorprogramm
Am 20.01.24 spielte nicht nur Still Counting im Alten Schlachthof. Sie erhielten Support von drei weiteren Bands. Außerdem war das Event bereits zwei Monate im Vorfeld ausverkauft. Es scheint also, als hätten die Lingener Bock auf das Konzert gehabt zu haben. Des Weiteren war ich sehr begeistert vom Merch stand. Hier gab es nicht nur Kleidung der Bands zu kaufen. Rock Entertainment -der Veranstalter- hatte einen Upcycling-Stand vor Ort. Aus ehemaligen Werbebannern des Veranstalters werden Portemonnaies, Bauchtaschen und Handtaschen hergestellt und dort recht günstig verkauft. Kaum etwas kostete über 10 €. Auch war der Metality e.V aus Lingen mit ihren Produkten vor Ort.
Dicks n` Dynamite und Brain Lickers als Vorprogramm
Um 18:30 wurden die Türen geöffnet und die ersten Massen strömten in den Schlachthof. Nachdem viele sich bereits mit Merch und Getränken versorgt hatten, begann die Band Dicks n` Dynamite mit ihrem 40-minütigen Auftritt. Ihre Musik lässt sich gut als irgendwas zwischen AC/DC und Motörhead beschreiben. Mit gutem Sound und ordentlich Energie in ihrem Auftritt konnten sie bereits zum Anfang die Crowd abholen. Auf mich machten sie den Eindruck von amerikanischer Freiheit, V8-Motoren und Texanern. Ein wirklich gelungener erster Auftritt des Abends.
Nach einer kurzen Pause folgte die Performance von Brain Lickers. Diese Rockabilly-Band verbreitete ihre Stimmung genauso stark wie ihre gute Laune. In der ersten und zweiten Reihe waren sogar Leute mit Shirts der Band zu sehen, die jeden Song mitsingen konnten. Die Band hatte also ihre Fans und diese waren auch da. Mich hat der Auftritt zwar nicht so abgeholt wie der vorherige, er machte aber dennoch Spaß.
Nutellica als Special Guest
Wie bitte? Ja, genau. Eine Metallica-Coverband namens Nutellica gab eine einstündige Performance zu dem Konzert dazu. Hier merkte man bereits stark, dass der Alte Schlachthof ausverkauft war. Es wurde richtig eng und man konnte sich vor der Bühne kaum durch die Masse bewegen. Wenn man hier jedoch seinen bevorzugten Platz finden konnte, bekam man einen richtig guten Auftritt zu sehen. Wie auch das amerikanische Original, welches als größte Metalband der Welt zählt, starteten sie mit dem bekannten Filmintro von Django. Danach folgte ein Hit nach dem anderen. Songs wie „Master of Puppets“, „Nothing Else Matters“ oder „Enter Sandman“ kennt vermutlich jeder, der irgendwann mal was mit Rock oder Metal zu tun hat.
Die Zuschauer waren mittlerweile aufgewärmt und sangen jeden Song mit. Von den 80er Jahre-Hits bis hin zu Lux Aeterna vom neuen Album. Jedoch war hier ein anderer Ansatz zu erkennen, als der, den mir Still Counting im Interview erzählte. Der Sänger von Nutellica übernahm die Gestik und Mimik des Metalgiganten James Hetfield (Metallica) bis hin zu seinen Zwischenrufen wie „Yeah“ und „Hey“. Auch das Aussehen und die Instrumente der Musiker hatten exakte Ähnlichkeiten zu dem Original. Stark abgeliefert haben sie damit jedoch allemal.
A Tribute to Volbeat
Als Still Counting mit ihrem Auftritt begannen, war es schon fast 23 Uhr. Eine Uhrzeit, bei der die meisten Konzerte gerade zu Ende gehen. Aber nicht an diesem Abend. Es folgte noch ein Auftritt, der bis etwa 00:30 Uhr ging und somit die sechs Stunden vollmachte. Eine beachtliche Zeit für ein Konzert.
Ihr Plan, mit den Besuchern Volbeat zu feiern, ging auf. Die gut 450 Zuschauer im Alten Schlachthof waren am Feiern, am Springen, ja sogar einen kleinen Moshpit gab es. Auch hat man den Musikern den Spaß angemerkt. Viel Bewegung und positive Gesichter gingen von Zuschauern zu Musikern und von Musikern zu Zuschauern. Es wurde wirklich gemeinsam ein Tribut gezollt. Außerdem wurde meiner Ansicht nach kein wichtiger Song vergessen. Neben den Hymnen Volbeats wie „Lola Montez“, „A Worrior`s Call“ oder „For Evigt“ wurden auch etwas unbekanntere Lieder wie „Thanks“ gespielt. Die Songs wurden in einer Mischung gespielt, sodass sich Hits, mit etwas unbekannteren Songs abwechselten. Somit hat sich der 90-minütige Auftritt kaum so lang angefühlt.
Ebenfalls üblich für Konzerte gab es Leute, die hinten in der Halle standen und sich den Auftritt nur anschauten und in den vordersten Reihen jene, die jeden Song mitsangen, herumsprangen und total abgingen. Interessanterweise habe ich auch ein sehr diverses Publikum wahrgenommen, von jüngeren Kindern bis zu Senioren waren alle Altersschichten anwesend.
Musikalisch kann man kaum was bemängeln. Der Sound war wie immer im Schlachthof ausgezeichnet. Hervorheben muss man außerdem die Stimme des Sängers Manu. Hätte man seine Augen geschlossen, hätte man wirklich denken können, dass man auf einem Volbeat Konzert ist. Ich habe noch nie so eine Micheal Poulsen (Volbeat) ähnlich klingende Stimme gehört. Davon muss man sich wirklich live überzeugen. Auch hat Still Counting instrumental viel zu bieten. Das kommt jedoch besser auf dem Aftermovie der Band rüber. Den findet ihr HIER.
Als dann um 00.30 Uhr Schluss mit dem Konzert war, konnte man die Mitglieder von Still Counting noch am Merch Stand treffen, Fotos machen und sich mit ihnen unterhalten.
In meinen Augen war das Still Counting Konzert im Alten Schlachthof ein fantastisches Event. Mit toller Musik, keinen Problemen und einem würdigen Tributzoll für Volbeat und Metallica.
Das Konzert ist zwar vorbei, aber das nächste steht schon in den Startlöchern! Als Nächstes kommt der MetalBlast mit Victorious und Grailknights. Bis dahin gibt es in Lingen eine Menge zu erkunden. Wenn ihr noch mehr über Events in Lingen lesen wollt, dann schaut doch mal hier vorbei!
(1) https://www.stillcounting.de/band – abgerufen am 25.01.2024 / 15:39 Uhr
(2) https://www.musiker-board.de/threads/coverband-mit-hinweis-auf-kuenster-im-bandnamen.719803/ – abgerufen am 25.01.2024 / 17:15
– alle Infos stammen aus dem geführten Interview und eigenen Erfahrungen –