Europa und seine 2 Hauptstädte
14. November 2019#CAMPUSSTORIES – Unser Campus aus einer anderen Perspektive
18. November 2019Von Schreibblockaden und Anwesenheitspflicht
Moin Moin, ihr kleinen Lingel,
Geschafft – die ersten paar Buchstaben sind zu Papier gebracht und die Überschrift steht auch schon fest! Denn, wer kennt es nicht: Ihr sitzt endlos lange Sekunden, Minuten oder auch Stunden vor dem leeren Blatt Papier oder Word Dokument und der passende Einstieg will euch partout nicht einfallen. Aller Anfang ist eben schwer. Nachdem die ersten Sätze allerdings geschrieben sind, geht es fast wie von allein. Doch, wie gelingt der Anfang? Diese Frage ist nicht nur substanziell für jede Art von kreativen Texten, sondern auch für den Beginn unserer Kolumne #gutenmorgenlingen.
Um diese Frage zu beantworten, machen wir einen gedanklichen Sprung zurück in unser erstes Semester. In einem sehr praktisch veranlagten Seminar ging es neben der regelmäßigen Kontrolle der Anwesenheit vor allem um das richtige journalistische Schreiben. In einer der ersten Sitzungen haben wir uns mit Schreibblockaden auseinandergesetzt und versucht, sie zu überwinden. Um die Sperre im Kopf zu lösen, soll man alle Sinneseindrücke schnell nacheinander (oder auch durcheinander) aufschreiben. Dabei scheint alles erlaubt zu sein:
„Mir fällt absolut nichts ein. Ich habe keine Ideen. Mein linkes Auge tränt. Ist da wohl eine Wimper drin? Ich muss neue Wimperntusche kaufen. Und Lebensmittel auch. Mist, heute ist Sonntag. Ach ja, ich wollte noch Wäsche waschen. Mein Fuß schläft ein. „Pssst, dann müssen wir leise sein!“ Komisch, die meisten finden den Witz nicht lustig. Aber Johanna musste neulich darüber lachen. Hat sie eigentlich schon neue Spülmaschinen Tabs gekauft? Wenn nicht, schreibe ich sie noch auf die Einkaufsliste. Draußen höre ich Schritte, sehe aber niemanden. Es ist sonnig, aber auch kalt. Erstmal das Fenster schließen. Vielleicht hat der Sauerstoff meinem Gehirn ja gutgetan. In den Notizen steht die Erinnerung „Kolumne für WIEL schreiben“. Ich muss endlich anfangen. Erstmal die Überschrift überlegen. Sobald die feststeht, geht es einfacher. Hmm… Wie findet man eine catchy Überschrift? Wir hatten doch vergangenens Jahr dazu ein Seminar. Vielleicht finde ich ja noch alte Unterlagen…“
So oder so ähnlich könnte das aussehen. Irgendwann besiegt ihr eure innere Zensur und ihr seid im Schreibflow. Ohne die Anwesenheitspflicht in diesem Seminar hätten wir diese Methode unter Umständen nicht kennengelernt. Probiert es also einfach mal aus beim nächsten Blogeintrag, Essay oder Poetry Slam Beitrag! Apropos Poetry Slam: Die Landesmeisterschaften im vergangenen Herbst hier in Lingen waren echt cool. An der Pinnwand hängt sogar noch die Eintrittskarte. Ach, ich wollte die neuen Bilder noch aufhängen. Aber ich schweife ab…
In den Schreibflow zu kommen, könnt ihr also lernen. Diese Methode hilft übrigens auch bei Einschlafproblemen und allgemeiner Ahnungslosigkeit – haben wir uns sagen lassen. Egal, in welcher Situation ihr sie nutzt: Gutes GeLingen dabei!
Eure Theresa & Wiebke