Konzerte, Festivals oder Clubs in Zeiten von Corona? Das geht!
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29. April 2020Wie Corona Deutschlands Städte verändert
Die Menschen, nicht die Häuser machen die Stadt.
Perikles
Dieses Zitat beschreibt mit wenigen Worten, was die Atmosphäre einer Stadt ausmacht. Es sind die Menschen, die die Stadt zum Leben erwecken und sie zu dem machen, was sie ist.
Das Stadtbild verändert sich rasend schnell, wenn die Menschen plötzlich nicht mehr auf den Straßen sind. Und dieses Phänomen kann man zurzeit in allen deutschen Städten beobachten.
Wir reisen in das nördliche Niedersachsen, in die Urlaubsregion Altes Land am Elbstrom. Die Hansestadt Buxtehude liegt hier vor den Toren Hamburgs im Landkreis Stade und gilt als Heimatort von Has und Igel, deren Märchenerzählung weltbekannt ist. Viele meinen, dass es die Stadt nur im Märchen gibt. Wer allerdings glaubt, Buxtehude sei eine Märchenstadt, der irrt sich. Heute leben hier rund 40.000 Menschen, somit zählt Buxtehude zu den Mittelstädten.
Wir blicken einmal auf den Anfang des Monats April zurück.
Die historische Altstadt mit ihrer Fußgängerzone und vielen erhaltenen historischen Gebäuden gilt eigentlich als besonderer Anziehungspunkt für Besucher. Rund um die so beliebte Flethanlage ist aber niemand zu sehen. Wer für einen Bummel in die Altstadt geht, steht in leeren Gassen und vor größtenteils geschlossenen Geschäften. Als ich in die Stadt ging, kam mir die sonst so aufregende und belebte Stadt Buxtehude wie eine Geisterstadt vor. Keine Menschenseele ist hier zu sehen. Vor einigen Monaten hatte wohl niemand von uns ahnen können, welche Auswirkung das Virus haben könnte.
Einzig und allein der Drogeriemarkt hat geöffnet, in dem Menschen nach Toilettenpapier und Desinfektionsmitteln greifen. Die kleinen Cafés und Bars, die dieser Stadt ihren Charme geben, in denen man sich gern mit Freunden auf einen Kaffee oder Cocktail getroffen hat, haben geschlossen. Restaurants bieten einen Abhol- oder Lieferservice an. Dort, wo eigentlich gern gefeiert, gegessen und eingekauft wird herrscht nun gähnende Leere.
Nun haben wir Ende April.
Kleine Einzelhändler und auch Eisdielen haben geöffnet. Das zieht Menschen in die Stadt. Die Hygiene wird aber großgeschrieben. Einige Geschäfte bedienen nur noch am Eingang und wenn man den Laden dann doch betreten darf, sind maximal drei Personen erlaubt. Und am wichtigsten ist Abstand halten.
Alle nahegelegenen Elbdeiche der Urlaubsregion sind noch bis Anfang Mai gesperrt, um die touristischen Ausflüge und Ansammlungen von Menschen zu reduzieren. Ab dem 27. April gilt auch in Niedersachsen die Maskenpflicht, die auch vor diesem Touristen-Paradies keinen Halt machen wird. Und bei all dem Sonnenschein, den warmen Temperaturen und den vielen Gesichtern, die man nun wieder auf den Straßen sieht, vergisst man schon mal, dass wir uns eigentlich inmitten einer Pandemie befinden. Die Masken erinnern uns an die ernste Lage, vielleicht ist das auch gut so. Zum Schutz für uns alle gilt die Regelungen einzuhalten, um die Verbreitung des Virus weiter zu verlangsamen.
Es steht zweifellos fest, dass es die Menschen sind, die der Stadt ihren Charme verleihen. Und auch wenn die Corona-Pandemie zurzeit nicht zulässt, dass wir unseren Liebsten nah sein können, so haben wir trotzdem die Möglichkeit virtuell mit ihnen in Kontakt zu stehen – Und das können wir, ganz egal in welcher Stadt wir gerade sind.