WieL unterwegs. Heute in: Berchtesgaden
20. August 2021WieL unterwegs. Heute auf: Borkum
2. September 2021WieL unterwegs. Heute in: der Toskana
Pizza, Pasta, Wein und Eis – vier kulinarische Köstlichkeiten, die als Stereotypen für unser Nachbarland Italien gelten. Und tatsächlich verging kein Tag auf unserer Rundreise durch die Toskana, an dem meine Schwester und ich nicht in den Genuss von mindestens einer dieser Spezialitäten kamen. Während unseres 2,5-wöchigen Trips waren fünf verschiedene Stopps eingeplant, die wir erkunden wollten. Im Vorfeld hatten wir bereits die Unterkünfte gebucht und wollten spontan vor Ort schauen, wie wir jeweils von A nach B kommen. Ob und wie das alles so geklappt werden, werden wir sehen. Doch fangen wir chronologisch mit unserem ersten Halt in Florenz an.
Florenz
Florenz – eine Stadt, die nur so strotzt von historischer Kunst, imposanten Gebäuden und atemberaubender Schönheit. Jede noch so kleine Gasse bot sich als neuer Fotospot an. Sofort war klar, dass Florenz eine der schönsten Städte ist, die wir je gesehen haben. Besonders der pompöse Duomo Santa Maria del Fiore, der als eines der Wahrzeichen der Stadt gilt und die viertgrößte Kirche Europas ist, überzeugte mit eindrucksvoller Architektur.
Doch auch die gesamte Altstadt, der Boboli-Garten, der Palazzo Pitti und die Ponte Vecchio beeindruckten uns sehr. Als wohl absolutes Highlight kristallisierte sich die traumhafte Kulisse der Piazzale di Michelangelo heraus. Der Ausblick über Florenz, während der Sonnenuntergang die ganze Stadt in ein warmes rot-orange tauchte, lässt mich noch heute in Erinnerungen schwelgen.
Daher muss ich auch der lieben Anka widersprechen, die meinte die beste Pizza der Welt gibt es in Tirol. Denn die hab ich in Florenz gegessen. Aber vermutlich hat jede*r von uns seinen/ihren eigenen perfekten Pizza-Moment. Das war der Ausblick bei meinem:
Siena
Die Messlatte für unseren nächsten Stopp in Siena war hoch – sehr hoch sogar. Doch was soll ich sagen? Wir wurden keineswegs enttäuscht. Zwar kann man die beiden Städte nun wirklich nicht miteinander vergleichen, doch zogen uns beide sofort in ihren Bann. Während Florenz wahnsinnig touristisch und weitläufig war, wirkte Siena dagegen eher gemütlich und entspannter. So wurden wir bereits bei unserem ersten Bummel durch die Gassen in den mediterranen Toskana-Flair versetzt und verweilten auf dem schönen Piazza Del Campo mit dem Torre Del Mangia als Eyecatcher. Doch auch Siena bietet einiges an Sightseeing Spots. Wir erkundeten das Museum Civico im Palazzo Publico, besichtigen den pompösen Duomo di Siena sowie das Opera del Duomo Museum und genossen den Panorama-Blick über die gesamte Stadt vom Facciatone. Einfach ein Traum!
Der Aufenthalt in Siena stand ganz unter dem Motto „La Dolce Vita“. Mit unserer täglichen Ration Eiscreme, dem ein oder anderen Aperol Spritz und köstlicher Antipasti fiel uns dies auch nicht wirklich schwer. Umso schwerer dagegen fiel uns der Abschied von Siena, doch wir sollten schon bald ungeahnt zurückgespült werden..
Super leckeres Eis Aperol-Time Antipasti und Pasta
Elba
Von Siena aus ging es dann mit dem Bus nach Piombino, von wo aus uns eine Fähre nach Portoferraio brachte. Wir mussten noch ein paar Orte weiter, da wir uns ein super süßes Hostel in Procchio gebucht hatten. Auf unserer To-Do Liste für die nächsten Tage stand lediglich völlige Entspannung und Erholung am Strand. Wir ließen uns von den Wellen treiben, genossen das kühle Nass und abends die spektakulären Sonnenuntergänge. Es ist einfach immer wieder faszinierend mit anzuschauen, wie die goldgelbe Lichtkugel im kristallklaren Meer eintaucht und schließlich ganz verschwindet. Kein Wunder, dass sich Napoleon Bonaparte Elba für sein damaliges Exil ausgesucht hat.
Doch leider mussten wir neben all der sandigen Sorglosigkeit mit Erschrecken feststellen, dass unser Reisetagebuch seinen Weg aus der Bar, in der unser letzter Abend in Siena ungeplant ausgeartet ist, nicht bis nach Elba geschafft hat. Während unserer unbeschwerten Zeit auf der schönen Insel kreisten unsere Gedanken immer wieder um das kleine Buch, welches bereits mit unzähligen Erinnerungen unserer Reise gefüllt war. Kein Wunder, dass wir es unbedingt zurück haben wollten.
Da jedoch unsere gesamte Reiseroute aufgrund spontanem Urlaubsdrang nicht sonderlich gut durchdacht war und wir erkennen mussten, dass wir unseren nächsten Stopp ohne Auto keinesfalls auf direktem Weg erreichen würden, beschlossen wir über Siena nach San Gimignano zu reisen. Angewiesen auf Öffis und das Versprechen des netten Barkeepers, unser Tagebuch verpackt in einer Papiertüte unter einem Stuhl zu verstecken, traten wir einen langen nervenaufreibenden Reisetag an. Wie dieser aussah verrät euch der nebenstehende Screenshot.
Aber immerhin alles bis ins kleinste Detail geplant (Alman lässt grüßen).
San Gimignano
Völlig verschwitzt aber sehr beflügelt von einer erfolgreichen Tagebuch-Rettungsaktion, kamen wir im verträumten San Gimignano an: Eine Stadt, die durch unzählige Türme und weite Blicke in die toskanische Natur wahnsinnig charmant und gemütlich zugleich wirkt. Neben bekannten Plätzen wie der Piazza della Cisterna und der Piazza del Duomo kann man den Torre Grosse hinaufgehen, um eine tolle Aussicht über San Gimignano und die gesamte Landschaft der Toskana zu genießen. Wir haben jedoch einen ähnlich schönen Panoramablick vom Turm der Burgruine Montestaffoli, wo allerdings anstelle von Touristen Zypressenbäume unsere Begleiter waren. Wir verbrachten zwar lediglich zwei Tage in San Gimignano, jedoch schlossen wir die kleine Stadt mit seinen großflächigen Olivenbaum-Plantagen und einem erlesenen Sortiment an Vernacchia-Weinen direkt ins Herz.
Lucca
Als letztes führte uns die Reise nach Lucca. Eine vier Kilometer lange Stadtmauer umgibt die gesamte Altstadt und kann auch bei knackigen 36 Grad wunderbar zu Fuß oder mit dem Rad bewältigt werden. Ansonsten bietet Lucca unzählige eindrucksvolle Gebäude und Plätze wie der Kathedrale San Martino, dem Torre Guinigi oder der Piazza dell’Anfiteatro, um nur einige wenige zu nennen. Letzteres wurde auf den Ruinen eines römischen Amphitheaters erbaut und lädt heutzutage in seinem Inneren dazu ein, in einem der Cafés und Restaurants stundenlang zu verweilen. Von Lucca aus bietet sich zudem ein Tagestrip nach Pisa an. Mit dem Zug ist man in einer halben Stunde in der nahegelegenen Studierendenstadt. Abgesehen von dem allbekannten schiefen Turm, welcher zwischen enormen Touristenmassen leider seinen Charme verliert, konnte uns Pisa nicht wirklich überzeugen. Aber ein Foto musste natürlich trotzdem sein.
Piazza dell’Anfiteatro Der Schiefe Turm von Pia Trüffelpasta, von der wir noch heute träumen..
Ti amo.
Ohja, wir haben die Toskana sehr lieben gelernt und werden definitiv zurückkommen. Beim nächsten Mal sollten wir uns vielleicht doch mehr Zeit bei der Planung der Route nehmen, um uns den ein oder anderen Umweg und Nervenkitzel zu ersparen. Oder aber man bucht sich direkt ein Haus mit Pool mitten im Val d’Orcia und erkundet die Gegend mit einem Mietwagen. Doch wie auch immer unser nächster Aufenthalt in der Toskana aussehen mag, bis es wieder so weit ist, müssen wir den italienischen Flair zu uns holen. Hier ein paar Tipps für den ultimativen Toskana-Vibe:
- Unsere absoluten Lieblingssongs bei einer Flasche Wein: „Notti In Bianco“ – Blanco oder auch „Mi Fai Impazzire“ – Blanco, Sfera Ebbasto
- Auf Empfehlung eines charmanten Buchhändlers aus Florenz: „Pinocchio“, dessen Geschichte viel düsterer sei als sie in unser aller Köpfen abgespeichert ist (liegt noch auf meinem „Muss-ich-noch-lesen-Bücherstapel)
- Natürlich die oben bereits erwähnten Leckereien Pizza, Pasta, Eis, Vino und Aperol Spritz
- Für den entspannteren Flair: „La Canzone Nostra“ – Mace, Blanco & Salmo
Ansonsten kann ich nur sagen, setzt die Toskana ganz nach oben auf eure Liste der nächsten Urlaubsziele. Ihr werdet es nicht bereuen.