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Am 20. Juli geht es los mit der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023. Die Gastgeber dieses Jahr sind Australien und Neuseeland. Noch nie zuvor gab es so viel Interesse für den Frauenfußball. Doch aller Anfang war schwer…
Ein Blick zurück in die Anfänge des Frauenfußballs
Erst im Jahre 1980 beschloss die UEFA die Einführung der europäischen Meisterschaft für Frauenfußball. Der erste Wettbewerb wurde über zwei Jahre zwischen 1982 und 1984 ausgespielt. Zeitweilig galt Frauenfußball als moralisch verwerflich. Am 30. Juni 1955 fällt der DFB einstimmig den Entschluss, seinen Vereinen Frauenfußball-Abteilungen zu verbieten. Als Begründung für diese Entscheidung dient der Vorwand, diese „Kampfsportart“ sei nicht mit der Natur der Frau vereinbar. Ärzte meinen, dass die Frauen beim Spielen körperlichen und seelischen Schaden nehmen. In vielen Ländern hat sich in dieser Hinsicht nicht viel geändert und der Frauenfußball kämpft dort immer noch um gesellschaftliche Anerkennung. Umso bemerkenswerter ist die heutige Euphorie für den Frauenfußball.
EM 2022 Euphorie
Die Europameisterschaft im letzten Jahr hat den Fokus noch mehr auf den Frauenfußball gelenkt. Mit vollen Stadien in England und Rekordzuschauerzahlen im Fernsehen hat die deutsche Nationalmannschaft unter der Trainerin Martina Voss-Tecklenburg die Zuschauer verzaubert. Die Nationalelf hat es bis ins Finale der EM geschafft, aber musste dem Gastgeber England mit einem 2:1 in der Verlängerung unterliegen.
Laut des Berichts, von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst Young, hätten 574.875 Menschen die EM-Spiele im vergangenen Juli in England besucht. Von ihnen werden laut der Studie 85 Prozent voraussichtlich wieder eine internationale oder nationale Frauenfußball-Veranstaltung besuchen. Die Medienrechte hätten sich im Vergleich zur vorangegangenen EM um 289 Prozent gesteigert, es war mit weltweit rund 365 Millionen TV-Zuschauern die meistgesehene EM-Endrunde in der Geschichte des Frauenfußballs. Allein bei Twitter sei es zu 453 Millionen sozialen Interaktionen über das Turnier gekommen.
Bundesliga der Frauen
Die Euphorie der EM 2022 in England hat auch die Bundesliga der Frauen beflügelt. Mit 38.365 Fans, hat der 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt für einen Zuschauerrekord in der Frauenfußball-Bundesliga gesorgt. Damit wurde in der Partie im Kölner Stadion am 23. April 2023 die bisherige Bestmarke von 23.200 Besuchern der Frankfurterinnen beim Saisoneröffnungsspiel im September 2022 gegen den FC Bayern München deutlich übertroffen. Den bisherigen Rekord hatten jene 12.464 Zuschauer aufgestellt, die sich 2014 die Partie des VfL Wolfsburg gegen den 1. FFC Frankfurt angeschaut hatten.
Bayerns Giulia Gwinn fand: „Das war für uns etwas ganz Besonderes und genau das, was wir uns erhofft haben, dass die Euphorie nach der EM anhält. Das war sehr laut und ist etwas, das man auf dem Feld aufsaugt“. Bundestrainerin der deutschen Fußballfrauen, Martina Voss-Tecklenburg, möchte diese Begeisterung mitnehmen: „Jetzt müssen wir nachhaltig dranbleiben, jetzt müssen wir hartnäckig bleiben.“
Kann die WM 2023 die Erwartungen erfüllen?
Die Blicke sind auf die WM 2023 gerichtet. Die Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland findet mit einer Anzahl von 32 Ländern statt. Vom 20. Juli bis zum 20. August. Als großer Favorit geht das Team der USA ins Rennen: Sie haben bereits vier Mal den Titel geholt. Doch auch Deutschland werden ganz große Chancen zugerechnet – immerhin wären sie 2022 beinahe Europameisterinnen geworden. Also auf geht’s Fußball gucken, oder? Bevor auch nur eine Spielminute absolviert wurde, sorgt die WM bereits seit einigen Wochen und Monaten für reichlich Gesprächsstoff. Der Grund dafür ist kein sportlicher. Denn: Etwa eineinhalb Monate vor der Eröffnung der WM steht in vielen europäischen Ländern noch gar nicht fest, wer sich um die Übertragung im TV und Livestream kümmert. So ist es auch in Deutschland.
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat feste Preisvorstellungen für die europäischen Kernmärkte in Deutschland, England, Frankreich, Spanien und Italien, die aus seiner Sicht nicht unterschritten werden dürfen. 10 bis 15 Millionen Euro verlangt Infantino für die Übertragungsrechte. Bis es zu einer Einigung kommt, heißt es abwarten.