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3. Juni 2020Fast Fashion – ein erfolgreiches Konzept mit fatalen Folgen
Den Begriff „Fast Fashion“ hat wahrscheinlich der eine oder andere schon einmal gehört. Aber was genau ist das eigentlich? Wie ist dieses Konzept der Modeindustrie entstanden? Und wie sehr belastet es unsere Umwelt?
„Fast Fashion“ bezeichnet günstige Kleidung, die schnell und massenhaft produziert wird. Zu finden ist diese in den typischen Läden des Einzelhandels. In den vergangenen 20 Jahren ist der Anteil von „Fast Fashion“ in der Modewelt extrem gestiegen.
Führend sind dabei Modemarken wie H&M und Zara. Diese Marktführer bieten jährlich durchschnittlich 24 Kollektionen an. Was gerade noch auf den Laufstegen in Mode-Metropolen wie New York, Paris und Mailand war, hängt als günstigere Variante nur kurze Zeit später in den Läden unserer Einkaufsstraßen. Die Bekleidungsproduktion hat sich, laut der Organisation Greenpeace, in den vergangenen Jahren verdoppelt. Mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke werden ungefähr pro Jahr produziert.
„Fast Fashion“ ist ein beliebtes Konzept in der Modeindustrie, denn es lohnt sich. Die günstigen Preise und extra Rabattaktionen laden zum Kauf ein. In Deutschland kauft jeder durchschnittlich 60 Kleidungsstücke jährlich. Das Problem dabei ist, dass wir unsere Kleidung mittlerweile nur noch halb so lange tragen wie noch vor 15 Jahren. Die Mode in unseren Einkaufsläden ist so günstig geworden, dass sie schnell zur Wegwerf-Ware mutiert. Somit landen neue Kleidungsstücke im Müll.
„Die Trends von heute sind der Müll von morgen.“
So fasst es Greenpeace passend zusammen. In Deutschland werden circa 1,3 Millionen Tonnen Kleidung im Jahr entsorgt.
Für unsere Umwelt ist dieser Trend der schnell produzierten Mode besonders schädlich. Allein die Herstellung der Ware, der Transport und der Gebrauch wie Waschen, Trocknen und Bügeln, verursachen jährlich 850 Millionen Tonnen CO2- Emissionen. Des Weiteren sind die Produktionsbedingungen der Kleidung meist sehr schlecht. Zusätzlich leidet die menschliche Gesundheit unter den giftigen Chemikalien, die bei der Herstellung verwendet werden.
Greenpeace erklärte bereits, dass die effektivste Lösung für dieses Problem eine hochwertigere Qualität der Kleidung wäre. Die Modemarken müssten also ihre Herstellung generalüberholen. Denn durch den Mangel an Qualität, ist die Kleidung oft nicht zum Wiederverkauf geeignet. Daher ist die Mode auch keine Option für Second-Hand-Märkte. Bis zu einer nachhaltigen Veränderung in der Industrie wird es jedoch noch dauern.
Trotzdem kann jeder von uns dazu beitragen, unsere Umwelt zu schützen. Kleidung länger zu tragen ist einer von vielen einfachen Wegen, gegen die Massenproduktion vorzugehen. Kaputtes zu reparieren ist eine weitere Möglichkeit. Ein kleines Löchlein kann mit nur ein paar Nadelstichen wieder geschlossen werden. Zusätzlich können wir das ein oder andere Teil auch mit Geschwistern oder Freunden austauschen.
Aber besonders wichtig ist es, unseren eigenen Kleiderschrank mal zu durchstöbern. Mit Sicherheit finden wir so manches Kleidungsstück wieder, was wir schon ganz vergessen haben. Und vielleicht ist genau das Kleidungstück diese Saison wieder total im Trend.
Fest steht, wenn wir es schaffen, unseren Verbrauch zu reduzieren, tragen wir einen wichtigen Teil dazu bei, unsere Erde zu schützen.