Lingen grüßt die Welt – Der Blick aus dem Fenster (Woche 10)
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Das Fenster der Donatusstraße
Wir befinden uns in Woche 11 der Isolation und somit auch in Woche 11 der Online Vorlesungen. Diese Woche stellt sich als sehr stressig für mich heraus, stressiger als eigentlich geplant. Es stehen Abgaben an und im Verlauf der Woche kam noch die ein oder andere dazu. Mit der Hausarbeit, deren Gliederung ebenfalls diese Woche fällig war, bin ich immer noch nicht so weitergekommen, wie ich es mir eigentlich erhofft habe – aber es ist ja noch ein wenig Zeit, oder nicht?
Das Problem mit der Screen Time
Springen wir aber kurz eine Woche zurück. Zum Sonntag erreicht mich jede Woche aufs Neue auf allen meiner digitalen Endgeräte die Meldung, wie viel Zeit ich vor dem Bildschirm verbracht habe – die Screen Time. Wir alle kennen sie und sind immer wieder erstaunt, wenn wir die drei, vier oder auch mal mehr Stunden angezeigt bekommen, die wir auf Plattformen wie Instagram, Snapchat oder Facebook verbringen.
Gerade während der Isolation habe ich bei mir gemerkt, und da bin ich sicherlich nicht alleine, dass meine Screen Time kontinuierlich in die Höhe gegangen ist. Irgendwie verständlich, denn wir verbringen ja allein die meiste Zeit des Tages vor dem Computer, wenn wir uns mit Online Vorlesungen, Gruppenarbeiten oder sonstigen Treffen über Zoom beschäftigen. Deshalb habe ich mir die Challenge gesetzt, diese Woche wenigstens meine Zeit am Handy so weit wie möglich zu minimieren.
Digital Detox…
… ist also das Stichwort. Ein Wort, was in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung bekommen hat. Mit der „digitalen Entgiftung“ soll wieder ein Schritt zurück gemacht werden – ein Schritt wieder Richtung analoges Leben. Gerade in der heutigen Zeit, wo die meiste Zeit des Tages daraus besteht vor dem Computer zu sitzen, wird es immer wichtiger mal den Stecker zu ziehen und wieder im „hier und jetzt“ anzukommen.
Eine Studie zeigte, dass der durchschnittliche Nutzer (vor Corona) sein Smartphone rund 80 Mal entsperrt. Dabei werden ca. 2600 Aktionen durchgeführt: ob es das Öffnen sozialer Medien ist, oder auch nur das direkte wieder sperren des Bildschirms, da man sowieso wieder vergessen hat, was man eigentlich machen wollte. Um digital Detox zu betreiben gibt es mehrere Möglichkeiten. Ob aber direkt einen Digital-Detox-Urlaub buchen im Moment die richtige Lösung ist, wage ich zu bezweifeln. Deshalb reicht es auch einfach aus, das Smartphone für einen Tag lang einfach mal auf Flugmodus oder sogar ganz ausgeschaltet zu lassen. Auch das einfache deinstallieren von Apps reicht aus.
Nicht aber nur das Löschen von Apps kann dabei helfen, weniger am Smartphone zu sitzen. Vielleicht nehmt ihr euch mal vor das Smartphone während eurer Zeit am Schreibtisch komplett aus dem Raum zu verbannen. Das Sprichwort „aus dem Auge aus dem Sinn“ trifft hier auf jeden Fall zu. Das Weglegen führt nämlich nicht nur zu Smartphone-freier Zeit, sondern auch zu mehr Produktivität und Konzentration während der Arbeitsphase.
Was habe ich gemacht?
Ich habe mich dazu entschlossen einfach die Apps, die mir die meiste Screen Time verpassen, von meinem Smartphone zu löschen. Am Mittwoch morgen also, habe ich die sozialen Medien deinstalliert – soweit so gut. Was Messenger Dienste wie Whatsapp angeht, habe ich hauptsächlich die Desktop App benutzt, da es gerade in Zeiten von Corona einfach die unkomplizierteste Möglichkeit bietet, auch während der Vorlesung, sich mit den Kommilitonen auszutauschen.
Am Ende des Tages kann ich sagen, dass mir die Zeit weg von Social Media ganz gut getan hat. Auch wenn ich jetzt alle Apps wieder installiert habe, ist es eine gute Erfahrung gewesen. Es zeigt einem viel deutlicher, dass es auch ein Leben (halbwegs) ohne Smartphone gibt und dass man auch so viel erleben kann.
Probiert es also auch mal aus und legt euer Smartphone mal für einen Tag, eine Woche oder auch mehr weg! Greift vielleicht zu der Zeit mal mehr zum Telefon oder nehmt euch Zeit eure Freunde, wenn auch mit Abstand, persönlich zu besuchen.
Sonnige Grüße aus der Donatusstraße!