Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette ca. elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. Neben den privaten Haushalten entstehen auch durch Außer-Haus-Verpflegungen (z.B. Restaurants) und in Supermärkten ein großer Teil an Lebensmittelüberresten.
Für den Einzelhandel sind Obst und Gemüse rasch unverkäuflich, da sie in den Märkten häufig nicht kühl gehalten werden können. Die Folge ist, dass die Ware nicht mehr ansprechend aussieht. Dieses entspricht nicht den Qualitätsstandards der Supermärkte. Dadurch werden täglich viele genießbare Lebensmittel entsorgt.
Mit „Containern“ oder auch „Mülltauchen“ ist das „Retten“ von weggeworfenen Lebensmitteln aus Abfallcontainern gemeint. Meist am späten Abend oder in der Nacht, nach Ende des Ladenschlusses holen Menschen Lebensmittel aus den Containern der Discounter. Dieses sind Umweltaktivisten, die aus Protest handeln und Bedürftige, die nicht genug Nahrungsmittel haben.
Das „Containern“ hat verschiedene Hintergründe und Intentionen. Viele Mülltaucher versuchen zu zeigen wie viele noch genießbare Lebensmittel weggeworfen werden und wollen ein Bewusstsein für die Öffentlichkeit schaffen, dass auch nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums die Lebensmittel noch verzehrt werden können. Bei den Bedürftigen ist es ihre Notlage, nicht genug finanzielle Mittel für ihren Lebensunterhalt zur Verfügung zu haben.
Nach der deutschen Rechtsprechung ist das Mülltauchen strafbar. Die grundsätzliche Sachlage ist, dass sich die Lebensmittelabfalltonnen auf Firmengrundstücken befinden, die Behältnisse in der Regel abgeschlossen sind und somit nach Gesetzeslage ein Diebstahl, ein Hausfriedensbruch oder eine Sachbeschädigung vorliegen kann. Die Folge sind Anzeigen und Geldstrafen. Es gibt Bestrebungen, dass das „Retten“ von Lebensmitteln legalisiert wird.
Es gibt mannigfaltige Bestrebungen, dass das „Retten“ von Lebensmitteln legalisiert wird.
Im April 2015 stellte die Fraktion „Die Linke“ im Bundestag den Antrag die Vorgehensweise zu legalisieren. Dieser Vorstoß wurde jedoch abgelehnt. Gründe gegen die Legalisierung haben einen gesundheitlichen Charakter. Häufig sind in den Containern verdorbene Lebensmittel enthalten. Zudem sind Container generell sehr unhygienisch, da beispielsweise ausgelaufene Putzmittel oder andere chemische Flüssigkeiten enthalten sein können. Des Weiteren wird von der Gegenseite betont, dass das Mülltauchen menschenunwürdig sei.
Andere Länder können bei dem Problem der Lebensmittelverschwendung als Vorbild gesehen werden. In Frankreich werden Supermärkte beispielsweise angehalten ihre aussortierten Lebensmittel zu spenden. In Kanada ist das „Containern“ gesetzlich erlaubt.
Mit der Gründung des Projekts „Zu gut für die Tonne“ werden Verbraucherinnen und Verbraucher für das Thema Lebensmittelvergeudung sensibilisiert. Mittlerweile gibt es in einigen Handelsketten einen Bereich mit aussortierten, aber noch genießbaren Lebensmitteln, die sich jeder Kunde kostenlos mitnehmen kann.
Die App „Too Good To Go“ verbindet Kunden mit Restaurants und Geschäften. Sie zeigt Nutzerinnen und Nutzer an wenn überschüssige und welche Lebensmittel vorhanden sind und verkaufen diese zu einem günstigen Preis.
Aber auch so kann man in seinem Alltag auf die Lebensmittelverschwendung achten: Wöchentlich einen ausgewogenen Essensplan erstellen und somit zielgerichtet einkaufen. Der Erfolg ist, dass überschüssige Lebensmittel vor der Tonne gerettet werden.
Weiterhin kann man auch kreativ in der Küche werden und übriggebliebene Essensreste für Suppen, Smoothies und Salate verwenden.
Diese Beispiele sollen aufzeigen welche einfachen Varianten möglich sind um Lebensmittel zu reduzieren.
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