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3. Juni 2024Der Comer See – dem Hype gerecht?
Der Comer See (ital: Lago di Como)– ein malerisches Juwel mit beeindruckender Kulisse, glasklarem Wasser und umgeben von üppig bewaldeten Hängen. Der wunderschöne See besticht zudem durch charmante Dörfer und historische Städte, bekannt für ihre eleganten Villen, üppigen Gärten und schmalen Gassen.
Viele dürften den Comer See auch durch die zahlreichen traumhaften Hochzeitsvideos kennen, die dort gedreht wurden. Diese Videos zeigen Zeremonien vor einer atemberaubenden Szenerie und haben die Schönheit des Sees weltweit bekannt gemacht.
Kein Wunder, dass dieser Ort eine Zeit lang die sozialen Medien dominierte und aus Instagram- und TikTok-Feeds absolut nicht mehr wegzudenken war. Auch ich konnte dem Trend nicht widerstehen und habe kurzerhand eine Reise zum Comer See gebucht, um herauszufinden, ob er dem Hype wirklich gerecht wird. In diesem Artikel teile ich meine Erfahrungen und gebe wertvolle Tipps für euren Besuch.
Eine malerische Anreise: Mit dem Zug von Mailand zum Comer See
Leider gibt es keine direkte Möglichkeit, um von Deutschland aus an den Comer See zu gelangen – sprich: kein Direktflug. Es gibt jedoch mehrere Alternativen, die mal mehr, mal weniger kompliziert sind.
Nach sorgfältiger Recherche haben wir uns für die für uns beste Option entschieden: mit dem Flugzeug nach Mailand zu fliegen und von dort aus mit dem Zug zum Comer See weiterzureisen.
Am 7. Juli 2023 startete unsere Reise, jedoch mit einigen unerwarteten Verzögerungen. Unser Flug nach Mailand hatte eine Verspätung von zwei Stunden, und so kamen wir erst gegen 22 Uhr in der italienischen Metropole an.
Zu dieser späten Stunde war es leider nicht mehr möglich, einen Zug zum Comer See zu erreichen. Das stellte jedoch kein großes Problem dar, da wir uns ohnehin ein Hotelzimmer in Mailand für die Nacht reserviert hatten, um am nächsten Morgen ausgeruht und gestärkt die Zugfahrt anzutreten.
Unser Hotel in Mailand war schlicht, aber völlig in Ordnung. Wir wollten Geld sparen und benötigten lediglich eine Übernachtungsmöglichkeit. Weitere Informationen zu unserer Unterkunft und den Erlebnissen in Mailand folgen im nächsten Abschnitt.
Die Zugfahrt von Mailand Hauptbahnhof (Milano Centrale) nach Varenna-Esino dauert in der Regel etwa eine Stunde und 15 Minuten und hat pro Person ca. 7 € gekostet. Die Züge verkehren regelmäßig und pünktlich (!!), sodass Reisende eine bequeme und malerische Fahrt entlang des Comer Sees genießen können.
Die Fahrt war wirklich genauso malerisch, wie wir es uns vorgestellt hatten. Der Zug war zwar relativ voll, aber wir konnten einen tollen Platz ergattern und hatten somit die Möglichkeit, die ganze Zeit aus dem Fenster zu schauen und die wunderschöne Landschaft zu genießen. Deshalb mein Tipp: Seid pünktlich am Bahnhof, um noch einen guten Platz zu bekommen!
Übernachtungsmöglichkeiten
Wir benötigten lediglich eine Übernachtungsmöglichkeit in Mailand, und aufgrund der spontanen Buchungsmöglichkeit begrenzte sich unsere Auswahl.
Wir entschieden uns für ein kleines, aber feines Hotel in zentraler Lage für 50€ pro Nacht – ein angemessenes Angebot für uns. Das Zimmer war zwar klein und dunkel, ohne Fenster, aber dafür sehr sauber, was uns besonders wichtig war. Zudem war die Lage des Hotels ausgezeichnet: zentral, aber dennoch ruhig.
Hier findet ihr das Hotel: Hotel Lido
Das Frühstück war in unserem Aufenthalt inkludiert, und das war eine kluge Entscheidung, da wir uns morgens nicht mit der Suche nach einem Frühstücksstopp beschäftigen mussten. Die Auswahl war zwar begrenzt und es gab kein riesiges Buffet, aber das war für uns auch nicht entscheidend.
Die Mitarbeiter im Hotel waren äußerst freundlich und hilfsbereit. Alles verlief reibungslos! Trotzdem würde ich es in diesem Hotel bei einem kurzen Aufenthalt in Mailand belassen und für längere Tage eine andere Unterkunft suchen.
Am Comer See hatten wir eine nahezu perfekte Unterkunft. Man hat die Wahl zwischen verschiedenen Orten am See. Wir entschieden uns für ein Airbnb in Bellagio, was sich als genau die richtige Entscheidung herausstellte!
Es ist ratsam, eine Unterkunft in der Nähe des Hafens zu wählen, da man viel Zeit damit verbringt, verschiedene Dörfer mit der Fähre zu erkunden. Der Weg zu unserem Airbnb war zwar beschwerlich, da wir mit unseren Koffern bergauf gehen mussten, aber es hat sich gelohnt.
Das Airbnb war perfekt gelegen (nur ca. 5 Minuten zu Fuß zum Hafen), wunderschön, geräumig und makellos sauber – wirklich ideal für zwei Personen! Auch die Vermieterin war äußerst herzlich, nahm sich Zeit, uns alles zu erklären und gab uns wertvolle Empfehlungen.
Hier findet ihr das Airbnb: Appartamenti Via Garibaldi
Ein weiteres Highlight war unsere super süße Terrasse, auf der wir jeden Morgen unser Frühstück genießen konnten! (und natürlich coole Bilder knipsen konnten! ;D)
Eine Reise durch die bezaubernden Dörfer des Comer Sees
Bellagio, Varenna, Mennaggio, Tremezzo – das waren die Orte, die wir besucht haben. All diese bezaubernden Dörfer lassen sich bequem und schnell mit der Fähre erreichen. Die gut vernetzten Fährverbindungen am Comer See machen es einfach, von einem Ort zum anderen zu gelangen und dabei die malerische Landschaft vom Wasser aus zu genießen.
Bellagio
Unser erstes Ziel (und dort, wo wir auch unser Airbnb hatten) war das malerische Bellagio, oft als die „Perle des Comer Sees“ bezeichnet. Dieses charmante Dorf liegt auf einer Landzunge, die den See in zwei Arme teilt. Zu den Highlights gehören die unfassbar schönen Gärten der Villa Melzi und die verwinkelten, kopfsteingepflasterten Straßen, die zu gemütlichen Cafés und Boutiquen führen. Ein Spaziergang entlang der Seepromenade bietet wunderschöne Ausblicke auf den See und die umliegenden Berge.
Varenna
Weiter ging es nach Varenna, einem romantischen Dorf, das für seine bunten Häuser und die idyllische Uferpromenade bekannt ist. Besonders sehenswert sind die Gärten der Villa Monastero (!!) und die historische Kirche San Giorgio. Varenna bietet zudem wunderschöne Aussichtspunkte über den See und ist ein idealer Ort für entspannte Spaziergänge entlang des Wassers. Kleiner Tipp: direkt in der Nähe des Hafens befindet sich ein schöner Strand, den man gut zum Schwimmen und Sonnenbaden nutzen kann!
Menaggio
Menaggio, an der Westküste des Comer Sees gelegen, beeindruckt mit seiner eleganten Uferpromenade und dem lebendigen Stadtzentrum. Hier besuchten wir die Villa Mylius Vigoni, die für ihre herrlichen Gärten und ihre reiche Geschichte bekannt ist. Der Piazza Garibaldi, das Herz von Menaggio, lädt mit seinen Cafés und Geschäften zum Verweilen ein. Menaggio ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in die umliegenden Berge.
Tremezzo
Unser letzter Halt war Tremezzo, ein Ort voller Eleganz und Geschichte. Hier besichtigten wir die berühmte Villa Carlotta, die für ihre kunstvollen Gärten und beeindruckende Kunstsammlung bekannt ist. Die Uferpromenade von Tremezzo bietet zahlreiche Restaurants und Bars mit herrlichem Blick auf den See. Der Ort selbst strahlt eine ruhige, luxuriöse Atmosphäre aus und ist ein perfekter Abschluss unserer Dorfbesichtigungen.
Fazit
Ich bin absolut begeistert – der Comer See wird dem Hype wirklich gerecht! Manchmal konnte ich kaum glauben, dass diese atemberaubende Landschaft echt ist und nicht gemalt. Die prächtigen Villen und die charmanten, überschaubaren Städte haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Jeder Ort strahlt eine eigene Magie aus, und es gibt so viel zu entdecken.
Allerdings sollte man sich darauf einstellen, viel zu laufen, was besonders im Hochsommer anstrengend sein kann. Daher würde ich eine Reise eher im Frühling oder Herbst empfehlen, wenn die Temperaturen angenehmer sind. Es ist auch erwähnenswert, dass der Comer See oft sehr überlaufen ist, was den Zauber manchmal ein wenig trübt. Doch das gehört wohl zu einem so beliebten Reiseziel dazu.
Trotz dieser kleinen Nachteile bin ich total verliebt in den Comer See. Die spektakulären Aussichten, die bezaubernden Dörfer und die einzigartige Atmosphäre machen ihn zu einem unvergesslichen Reiseziel. Ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen, diesen magischen Ort selbst zu erleben!