Black Friday: Hinter den Kulissen
15. November 2023Verlockung gegen Verstand am Black Friday
20. November 2023Der Einfluss von Fast Fashion auf die Umwelt
Ein Weckruf für unsere Generation
Fast Fashion bezieht sich auf den Prozess, bei dem Modeartikel in kurzer Zeit und zu niedrigen Kosten hergestellt werden, um den sich ständig verändernden Modetrends gerecht zu werden. Zu den größten Fast Fashion Unternehmen der Welt gehören Zara, H&M, Bershka, Intimissimi, Hunkemöller, C&A, Primak, Mango, Esprit und alle anderen, die mehrmals im Jahr neue Kollektionen herausbringen.
Aber was hat jetzt meine Fleece-Jacke mit Mirkoplastik zu tun, mein T-Shirt mit dem Klimawandel oder mein Kleid mit den Arbeits- und Lebensbedingungen der Näher*innen? Die Antwort lautet: Leider unglaublich viel. Denn jedes Kleidungsstück, das wir Kaufen ist mit Umweltproblemen verbunden, da es viele Ressourcen braucht, um es herzustellen, aber auch zu entsorgen.
Die Produktion von (Fast) Fashion erfordert eine enorme Menge an Wasser, Energie und Rohstoffen. Von der Baumwollernte bis zur Herstellung synthetischer Fasern, werden wertvolle Ressourcen in einem so hohen Maße verbraucht, dass das ökologisch einfach nicht mehr tragbar ist. Ganz abgesehen von den unglaublich schlechten Arbeitsverhältnissen der Näher*innen in den Ländern, wo unsere Kleidung produziert wir.
Daher wird der Modeindustrie der Titel „größter Klimasünder weltweit“ zugeschrieben. Denn für die Herstellung der Textilien werden hauptsächlich fossile Energien wie Erdöl und Kohle verwendet. So produziert die Modebranche 4% der weltweiten Emissionen. Das sind ca. 2,1 Mrd. Tonnen Treibhausgase pro Jahr. Insbesondere in Gebieten, wo Wasser besonders knapp ist, führt der hohe Wasserverbrauch der Textilindustrie zu erheblichen Umweltauswirkungen, einschließlich der Verunreinigung von Gewässern durch Chemikalien, die bei der Färbung von Stoffe entstehen.
Müllhalde für Fast-Fashion
Atacama-Wüste in Chile
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/muellhalde-atacama-wueste-101.html
Ein weiterer bedenklicher Faktor ist die Abfallproduktion. Der Druck, ständig mit den neusten Trends zu gehen, führt zu einem Überangebot an Klamotten, von denen viele kaum getragen werden. H&M hat gerade erst seine neue Kollektion gelauncht, da kommt Zara schon mit einer weiteren um die Ecke und ehe man sich versieht, muss man seinen Schrank schon wieder ausmisten und die kaum getragenen Sachen landen auf den Deponien. Wenn das nicht schon schlimm genug ist, besteht ein zusätzliches Problem darin, dass die meisten diese Kleidungsstücke aus synthetischen Materialien bestehen, die hunderte von Jahren brauchen, um zu zerfallen. Somit trägt die Modebrache auch hier einen erheblichen Teil zur globalen Müllkrise bei.
Und nicht nur die Produktion beziehungsweise die Entsorgung von (Fast) Fashion, sondern auch der Transport trägt zur Umweltbelastung bei. Globale Lieferketten bedeuten lange Transportwege, die den CO2-Ausstoß erhöhen und somit zum Klimawandel beitragen. Die ständigen neuen Trends und Kollektionen erfordern häufigere Lieferungen und tragen somit erheblich zur Luftverschmutzung und Vergrößerung unseres ökologischen Fußabdrucks bei.
Wie kann ich das verhindern?
Ein bewusster Umgang mit Mode ist nicht nur eine persönliche Entscheidung, sondern auch eine kollektive Verantwortung. Als Verbraucher haben wir die Macht, die Nachfrage nach nachhaltigen Alternativen zu steigern und so die Modeindustrie zu einem positiven Wandel zu drängen.
Genauso ist es eine Möglichkeit, den Einfluss von Fast Fashion zu verringern, indem man bewusster konsumiert und sich fragt, ob man wirklich die fünfte blaue Jeans in seinem Schrank braucht. Das bedeutet nämlich, sich von der Wegwerfmentalität unserer Gesellschaft zu distanzieren und stattdessen auf nachhaltige Kleidungsstücke zu setzen und dies länger zu tragen als es grade im Trend zu sein scheint. Auch Secondhand-Shopping und Kleidertauschveranstaltungen sind Möglichkeiten, die Lebensdauer von Kleidungstücken zu verlängern und gleichzeitig Ressourcen und oft sogar Geld zu sparen.
Auf was sollte ich beim Kauf achten?
Es ist wichtig, beim Kauf von Klamotten auf die Herkunft der Kleidung zu schauen und diese zu hinterfragen. Daraufhin sollte man sich für Marken entscheiden, die sich aktiv für Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen einsetzen. Die Transparenz von Unternehmen bezüglich ihrer Produktion und Umweltauswirkungen sollte ein entscheidender Faktor bei der Kaufentscheidung spielen.
Auch die Förderung von Bewusstseinsbildung in Bezug auf Fast Fashion kann dazu beitragen, eine nachhaltigere Modekultur zu fördern. Das kann zum Beispiel, durch die Schaffung von Initiativen zur Förderung von nachhaltiger Mode passieren. Auch durch das Teilen von Informationen über Social Media, sowie die Organisation von Aufklärungsveranstaltungen helfen dabei, dass Bewusstsein für die Umwelt zu schärfen.
Es ist an der Zeit, dass die Gesellschaft ihre Rolle als Konsument überdenkt und die Verantwortung für ihre Entscheidungen übernimmt. Indem wir bewusstere Entscheidungen treffen und uns für nachhaltigere Alternativen einsetzen, können wir dazu beitragen, die Umweltauswirkungen der Modeindustrie zu verringern und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten, als Gesellschaft.
Wenn du noch mehr zum Thema Nachhaltigkeit erfahren möchtest, lies gerne auch noch den Artikel „Ein schwarzer Tag für die Umwelt“ von Josefine Huge oder schaue auf unserer Homepage, welche weiteren spannenden Themen dir gefallen.