Kevin allein zu Haus
2. Dezember 2019Eine Ode an den Campus
16. Dezember 2019Die Mäusefängerin von Lingen
Moin Moin ihr kleinen Lingel!
Ach ja, das Erwachsen werden. Die erste eigene Wohnung, keine Eltern mehr, die das Zimmer immer tip top aufgeräumt sehen wollen und endlich kann man machen, was man will.
Eine Sache habe ich vergessen, als ich ausgezogen bin: Dabei kommen einige Verantwortungen auf einen zu. „Na gut, das schaffe ich schon“, habe ich mir also vor einem Jahr gedacht. Dass aber größere Herausforderungen auf mich warten als die Stromrechnung zu bezahlen, war mir da noch nicht bewusst.
Denn seit einigen Wochen habe ich ein Haustier. Oder zwei. Ich weiß es leider nicht so genau, weil sie immer nur nachts kommen, mein Toast essen, und dann wieder verschwinden.
Ich habe Mäuse als Haustiere bekommen. Steht jetzt also der Auszug bevor? Die ersten Fragen, die ich mir gestellt habe, gingen dann ungefähr so: Was mache ich jetzt? Vielleicht bilde ich mir ein, dass da was meinen Bio-Müll durchgewühlt hat. Aber Bananen isst man doch nicht so! Und da ist ja auch ein Loch in der Wand.
Ich befand mich in Phase 1 meines Problems: der Leugnung. Ich kann doch gar keine Mäuse haben. Aber irgendwann konnte ich mir das nicht mehr schönreden.
Also Phase 2: Panik. Was, wenn das eine Ratte ist? Igitt. Bitte nicht.
Nachdem ich mit den anderen Bewohnern im Haus gesprochen habe, war schnell klar, dass hier doch nur eine Maus am Werk ist. Das Loch in der Wand ist auch viel zu klein, da passt keine Ratte durch. Hoffentlich.
Aber dann kam mein Kampfgeist raus: Phase 3. Ich fange das Ding! Also habe ich mich schlau gemacht und die erste Mausefalle auf Amazon gekauft. So schwer kann das doch nicht sein! Spoiler: Die Fallen haben nicht funktioniert.
Phase 4: Abwarten. Jeden Morgen wachte ich voller Hoffnung auf. Vielleicht ist es heute soweit! Aber nein, die Mäuse sind nie in eine der Fallen getappt.
Inzwischen sind auch schon einige Woche vergangen, bis ich also Phase 5 eingeläutet habe. Da ich alles versucht habe, blieb nur noch:
Meinem Vermieter Bescheid sagen, den Traum des Mausefangs aufgeben und die Profis dran lassen, die das Problem dann auch gelöst haben.
Aber was habe ich daraus gelernt? Erstens, Erwachsen sein bringt manche Abenteuer, die man lieber nicht erleben möchte. Zweitens, diese Phasen lassen sich ganz gut auf weitere Dinge im Leben übertragen, auch wenn es manchmal vielleicht doch sinnvoller wäre, direkt zu Phase 5 überzugehen: Das Problem nämlich direkt zu benennen und die beste Lösung zu benutzen. Dann spart man sich nämlich viel Zeit!
Und damit gutes GeLingen bei jeder zukünftigen Herausforderung!
Eure Theresa & Wiebke