Ohne Master bist du nichts — oder?
29. September 2019Akward
29. September 2019Ein Hoch auf die Mittelmäßigkeit!
„Was ist Ihre größte Schwäche?“ — „Ich bin zu perfektionistisch.“ Haben wir alle schon mal gehört oder selbst schon gesagt. Der Großteil der Menschen strebt nach Perfektion, besonders wenn wir in fast allen Lebensbereichen unter Konkurrenzdruck stehen. Unbewusst oder bewusst streben wir danach, individueller und einzigartiger zu sein als alle anderen. Mehr zu können, zu leisten, mehr zu erreichen. Bei mehreren Milliarden Menschen auf der Welt keine leichte Aufgabe.
Diesen Hang zur Selbstoptimierung kennt jeder. Und es wird uns auch auf allen möglichen Wegen erklärt, wie wir das Beste aus uns herausholen können, die beste Version unserer selbst werden. Ratgeber und Onlineartikel à la „Zur Bikinfigur in 30 Tagen“, „Yoga und Meditation für Anfänger“ oder „Die Kunst des positiven Denkens“ wollen uns vermitteln, unser Tag hätte 36 Stunden, in denen wir uns allein der Aufgabe widmen könnten, besser, schneller, perfekter zu werden.
Dabei — vermute ich mal — gibt es kaum jemanden, der solche von selbsterkorenen Yogis, Fitnessgurus oder Grundoptimisten gestellten Aufgaben zu Ende bringt, überhaupt zu Ende bringen kann oder will. Und wenn doch, ist er damit tatsächlich glücklich? Wann ist denn die Strandfigur erreicht? Woran erkennt man, dass man jetzt Buddha in Sachen Meditation Konkurrenz machen kann? Und somit hört es nicht auf: Man begibt sich weiter auf den Weg der maximalen Selbstentfaltung, der wahrscheinlich eher ein Kreisverkehr ist. Ein Kreisverkehr ohne Ausfahrt. Darin ständig herumzufahren, zu einem Ziel, das gar nicht festgesteckt ist, macht nicht glücklich.
Was passiert, wenn man einfach mal aussteigt und sagt: Ich bin ganz okay, mittelmäßig und absoluter Durchschnitt? Jeder hat seine Glanzmomente und Sachen, die er gut kann. Man muss nicht gezwungenermaßen gut in allem sein, nur weil irgendein Bestsellerautor das sagt. Zu akzeptieren, in manchen Dingen bloß Mittelmaß zu sein, erspart womöglich viel schlechte Laune und Unzufriedenheit. Was nicht heißt, dass wir aufhören sollten, uns zu bemühen und anzustrengen. Aber vielleicht nicht gerade auf den Gebieten, von denen wir wissen, dass sie uns sowieso nicht glücklich machen.
Ich wünschen euch einen schönen 1. Mai, passt auf euch auf, eure Vicky
Dabei — vermute ich mal — gibt es kaum jemanden, der solche von selbsterkorenen Yogis, Fitnessgurus oder Grundoptimisten gestellten Aufgaben zu Ende bringt, überhaupt zu Ende bringen kann oder will. Und wenn doch, ist er damit tatsächlich glücklich? Wann ist denn die Strandfigur erreicht? Woran erkennt man, dass man jetzt Buddha in Sachen Meditation Konkurrenz machen kann? Und somit hört es nicht auf: Man begibt sich weiter auf den Weg der maximalen Selbstentfaltung, der wahrscheinlich eher ein Kreisverkehr ist. Ein Kreisverkehr ohne Ausfahrt. Darin ständig herumzufahren, zu einem Ziel, das gar nicht festgesteckt ist, macht nicht glücklich.
Was passiert, wenn man einfach mal aussteigt und sagt: Ich bin ganz okay, mittelmäßig und absoluter Durchschnitt? Jeder hat seine Glanzmomente und Sachen, die er gut kann. Man muss nicht gezwungenermaßen gut in allem sein, nur weil irgendein Bestsellerautor das sagt. Zu akzeptieren, in manchen Dingen bloß Mittelmaß zu sein, erspart womöglich viel schlechte Laune und Unzufriedenheit. Was nicht heißt, dass wir aufhören sollten, uns zu bemühen und anzustrengen. Aber vielleicht nicht gerade auf den Gebieten, von denen wir wissen, dass sie uns sowieso nicht glücklich machen.
Ich wünschen euch einen schönen 1. Mai, passt auf euch auf, eure Vicky