Als Au Pair in New York in der Corona-Zeit
11. Juni 2020ROSEN als Kooperationspartner für „wo-ist-eigentlich-lingen.de
20. November 2020Ein Hupkonzert zum Abschluss
Sie haben es geschafft: Über 200 Absolventinnen und Absolventen der Jahrgänge 2016 und 2017 haben ihr Studium am Institut für Duale Studiengänge der Hochschule Osnabrück (IDS) erfolgreich abgeschlossen. Am 17.Juli bekamen sie ihre Zeugnisse überreicht – natürlich unter besonderen Bedingungen. Aufgrund der Corona-Einschränkungen konnte der Abschluss nicht wie üblich am Campus stattfinden.
Zeugnisse im Briefumschlag
Stattdessen war der große Parkplatz an der EmslandArena der Ort für den Abschluss. Die Zeugnisübergabe fand in der der Art und Weise eines Autokinos statt. Vor dem offiziell geplanten Beginn um 10 Uhr bildete sich eine lange Blechschlange, die bis an die Lindenstraße zurückreichte. Einzeln wurden die Wagen auf den Parkplatz gelassen. An der Einfahrt bekamen die Studierenden dann ihr in einem Umschlag verpacktes Bachelorzeugnis. Auspacken durften sie aber noch nicht.
Wichtiges Radioprogramm
Auf der Bühne begrüßte Moderator und Theaterpädagogik-Student André Voß die Anwesenden. Damit alle in den Autos seine Worte auch richtig verstehen konnten, wurde der Ton über eine festgelegte Frequenz an die Autoradios gesendet. Prof. Dr. Wolfgang Arens-Fischer (Studiendekan des Instituts) und Prof. Dr. Ingmar Ickerott (Dekan der Fakultät MKT) sprachen zu Beginn gemeinsam über die besonderen Umstände dieser Zeugnisvergabe. „Ich würde Sie alle gerne hören“, bedauerte Arens-Fischer die nach seinen Worten „besondere Atmosphäre“. Eine Zeugnisvergabe sei auch dazu da, um mit den anderen Absolventen und Absolventinnen in Kontakt zu kommen.
Ickerott, der auch Vizepräsident für Digitalisierung an der Hochschule ist, bewertete den Umgang der Hochschule mit der besonders anspruchsvollen Situation als gut . Er verwies auf den Neubau eines Laborgebäudes an der Kaiserstraße, mit dem sich die Hochschule für die Zukunft rüsten möchte. Aber natürlich fand er auch gratulierende Worte an die Studierenden, die mit ihren Abschluss nun keine mehr sind: „Erzählen Sie doch auch mal, wie gut es Ihnen hier bei uns gefallen hat“. Prof. Dr. Arens-Fischer drückte dann noch einmal seine Freude darüber aus, dass die Zeugnisvergabe nach langen Absprachen mit den Behörden nun in diesem Rahmen stattfinden kann.
Applaus per Lichthupe und Scheibenwischer
André Voß nutzte die kleine Pause, in der das Rednerpult und die Mikrofone desinfiziert wurden, um die Eltern, die oft mit in den Autos saßen, zu loben: „Sie dürfen sich ruhig auch einmal selbst auf die Schulter klopfen. Sie haben einen großen Anteil am Erfolg Ihrer Kinder gehabt.“ Als Vertretung der Lehrenden trat dann Prof. Dr. Rosa Mazzola ans Rednerpult. „Alle Studiengänge sind verschieden, aber sie sind durch eines verbunden“, sagte sie. Dieses Verbindungsstück seien die guten Rahmenbedingungen, die die Studierenden am IDS vorfinden. „Stresstest bestanden“, resümierte Mazzola die letzten Studienmonate der Absolventinnen und Absolventen. „Sie haben einen grandiosen Endspurt geleistet“. Den Applaus des Publikums empfing sie wie alle anderen auf der Bühne durch die Technik der Autos – per Lichthupen, Warnblinker und dem Einschalten der Scheibenwischer.
Gesungene Glückwünsche
In zwei kleinen Pausen lieferten zwei Bandmitglieder von FiveOnTheFloor musikalische Botschaften für die Absolventen: Mit Songs wie „Welt hinter Glas“ von Max Mutzke, „Auf das, was da noch kommt“ von Lotte & Max Giesinger oder „An guten Tagen“ von Johannes Oerding.
Viele gemeinsame Erlebnisse und ein Dank an alle
Marie Pillnick und Alexander Redder als Studierendenvertretung richteten als Nächste Worte an ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen. Natürlich sei es schade, dass neben der herkömmlichen Zeugnisvergabe auch der Bachelorball nicht stattfinden können. „Aber das holen wir im nächsten Jahr nach“, so Pillnick. Sie erinnere sich noch genau an die Aufregung, die mit dem Studienbeginn vor einigen Jahren verbunden war.
Redder pflichtete ihr bei, dass sie in den letzten Jahren zu viel erlebt hätten, um es nun in wenigen Minuten zusammenzufassen. Mit einem Augenzwinkern dachte er zurück an Praxis-Transfer-Projekte, die für viele Studierende eine große Aufgabe darstellen. Seine Aussage „Ein Tag ohne Enttäuschung ist kein Tag an der Hochschule“ erntete die Lacher der anwesenden Lehrenden. Er bedankte sich bei allen, die auf dem Weg bis zum Abschluss eine Rolle gespielt haben; von den Professoren über die Mentoren und Tutoren bis hin zu den Familien und Freunden. „Wir sind die Führungskräfte von morgen und stehen in der Verantwortung“, sagte Redder. Seine Rede schloss er mit einem Zitat des britischen Politikers Edward Wood ab: „Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn wir vergessen, was wir gelernt haben.“
„Immer herzlich willkommen“
Der letzte Programmpunkt vor der Öffnung der Zeugnisumschläge war das Grußwort von Prof. Dr. Wolfgang Arens-Fischer als Studiendekan des IDS. Die Pandemie habe gezeigt, wie schnell Veränderungen eintreten können. Und die dual Studierenden seien davon unmittelbar in der Praxis betroffen. Arens-Fischer zeigte seine Anerkennung für den guten Umgang der Absolventen mit diesen erschwerten Bedingungen. Seine letzten Worte an die Absolventen: „Sie waren und bleiben uns immer herzlich willkommen“.
Den Bachelor endlich in den Händen
Dann der feierliche Höhepunkt: Auf das Kommando von André Voß durften alle Absolventinnen und Absolventen ihre Umschläge aufreißen und einen Blick auf ihre Bachelor-Urkunde werfen. Zumindest fast alle, denn bei einigen befand sich kein Zeugnis im Umschlag. Diese bekamen als Jahrgangsbeste ihr Zeugnis persönlich von ihrem Professor oder ihrer Professorin. Die Namen wurden verlesen, Autos wurden gestartet und wenige Wagen fuhren an die Bühne, um mit einem Glückwunsch durch das Fenster ihr Studium offiziell zu beenden.
Zum Abschluss der Zeremonie gab es die Erlaubnis für ein kleines Hupkonzert – eine finale Fanfare nach dem Studium.