Auf und Davon – Der Auslandsaufenthalt
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22. September 2019Erfahrungsbericht – Australien
Die Lingener Kommunikationsmanagement-Studentin Sadri Charlotte Assad Pour machte sich auf, um für die Dauer eines Auslandssemesters den fünften Kontinent zu besuchen. Wir haben sie interviewt, um zu erfahren, wie es ihr in Australien geht, und welche Punkte bei einem Aufenthalt dort zu beachten sind.
Hallo Sadri, du studierst jetzt im fünften Semester Kommunikationsmanagement (B.A.) und machst gerade ein Auslandssemester in Australien.
Ich studiere an der University of Technology in Sydney. Das Semester fing im Juli an und ging bis zum 11. November. Meine letzte Vorlesung war aber im Oktober.
Da ich bereits vertraut war mit Visumsprozess, Auslandskrankenversicherung und anderem war das nicht allzu schwer zu organisieren. Das einzig wirklich komplizierte war die Fächerauswahl. Die University of Technology bietet wirklich viele spannende PR & Communications-Fächer an. Zu schauen, welche Fächer wirklich zu meinem Studiengang in Lingen passen, welche Fächer im Wintersemester angeboten werden, welche Fächer gleichzeitig gewählt werden dürfen, das war nicht ganz so einfach.
Gibt es Unterschiede in den Lebenshaltungskosten, und wenn ja: welche?
Also grundsätzlich erwarten hier einen die gleichen Lebenskosten wie in Deutschland. Miete, Lebensmittel, Transport, Handy und Vergnügen. Viele sagen, dass Australien unglaublich teuer ist, aber man kann an einigen Ecken sparen. Man MUSS zum Beispiel nicht auf dem Campus wohnen und zahlt dann statt dreihundert Dollar Miete in der Woche weniger als zweihundert Dollar. Man muss nicht jeden Tag essen gehen, nur weil man im Ausland ist, sondern auch mal selbst kochen und sich jeden Abend ein Lunchpaket für den nächsten Tag packen. Außerdem gibt es hier Aldi-Supermärkte, die sind manchmal fast fünfzig Prozent günstiger als die großen Supermärkte.
Es gibt super viele kostenlose Aktivitäten in der Stadt und mit Websites wie "Groupon" findet man auch immer gute Deals für die nicht kostenlosen Aktivitäten. Grundsätzlich würde ich sagen, dass man sich auf drei- bis fünfhundert Dollar in der Woche einstellen sollte, inklusive Miete, Handy, Essen und Freizeit. Im Monat also so etwa 1000 bis 1200 Euro. Außerdem kann mit dem Studentenvisum auch zwanzig Stunden in der Woche arbeiten. Ich habe hier als Kellnerin zwischen zwanzig und dreißig Dollar in der Stunde verdient.
Ich habe Kurse gewählt, in denen keine Prüfungen geschrieben werden, daher fanden alle Prüfungsleistungen während des Semesters statt, was viel Stress bedeutete. Ich hatte zwar nur an zwei Tagen Uni, da ich meinen Studenplan sehr clever gewählt habe, aber an allen anderen Tagen habe ich an meinen Assignments, Assesments und Essays gearbeitet. Jeden zweiten Tag war irgendetwas fällig. Besonders die ersten Wochen waren stressig, aber danach hatte ich mich langsam an den Workload gewöhnt.
Es gibt viele Societies [Anm: Fachschaften] an der Uni, welchen man beitreten kann. Die verrücktesten waren die "Pokémon Society" und die "Beer Lovers Society". Es gab aber auch eine "Communicatons Society" und eine "German Society".
Mit internationalen Studenten kommt man schnell ins Gespräch und schließt schnell Freundschaften, da alle in der gleichen Lage sind.
Aber natürlich bin ich auch nicht immer auf Achse - Netflix funktioniert hier drüben auch super.
Die Uni bietet viel Unterstützung in Sachen Assignments, Essays und so weiter. Es gibt viele Programme an der Uni, an denen man teilnehmen kann, wenn man Unterstützung braucht bei seinen Hausarbeiten. Dort gehen Professoren, Studenten, Mitarbeiter oder Freiwillige die Aufgabenstellung mit dir durch, lesen Korrektur oder helfen dir gute Quellen zu finden.
Jens Hartmann im Interview mit Sadri Charlotte Assad Pour
Hallo Sadri, du studierst jetzt im fünften Semester Kommunikationsmanagement (B.A.) und machst gerade ein Auslandssemester in Australien.
In welchem Ort, an welcher Uni und für wie viele Monate studierst Du dort?
Ich studiere an der University of Technology in Sydney. Das Semester fing im Juli an und ging bis zum 11. November. Meine letzte Vorlesung war aber im Oktober.Welche Gründe gab es für Dich, nach Australien zu gehen? Gab es speziellere Gründe für Deine Entscheidung, warst Du vorher schon einmal dort?
Ich war 2014 schon einmal in Australien als Aupair und "Work and Traveller". Ich habe sieben Monate in Sydney gelebt und bin fünf Monate gereist. Das Land - und ganz besonders Sydney - haben mir sehr, sehr gut gefallen. Ich wusste, dass ich unbedingt nochmal wiederkommen möchte. Außerdem wollte ich mein Auslandssemester auf jeden Fall in einem warmen Land verbringen. Im Winter waren es hier teilweise 29 Grad.Wie groß ist der bürokratische Aufwand bei der Bewerbung für ein Auslandssemester in Australien?
Ich bin mit der Agentur "Gostralia" nach Australien geflogen. Die Agentur hat die eigentliche Kommunikation mit der Universität übernommen. Natürlich war es ein bisschen Aufwand, alle Unterlagen zusammenzusuchen, aber es war alles im Rahmen des Möglichen. Die Agentur hatte eine Checkliste, die ich einfach abarbeiten konnte.Da ich bereits vertraut war mit Visumsprozess, Auslandskrankenversicherung und anderem war das nicht allzu schwer zu organisieren. Das einzig wirklich komplizierte war die Fächerauswahl. Die University of Technology bietet wirklich viele spannende PR & Communications-Fächer an. Zu schauen, welche Fächer wirklich zu meinem Studiengang in Lingen passen, welche Fächer im Wintersemester angeboten werden, welche Fächer gleichzeitig gewählt werden dürfen, das war nicht ganz so einfach.
Wie bist Du dort untergekommen? Lebst Du in einer WG oder in einer Gastfamilie?
Ich lebe gemeinsam mit zwei Australiern - das sind zwei Freunde, die ich 2014 kennengelernt habe - etwas außerhalb der Stadt und zahle hier relativ wenig Miete. Dafür muss ich aber zwischen zwanzig und dreißig Minuten mit dem Zug zur Uni fahren. Die meisten internationalen Studenten wohnen aber auf dem Campus.Gibt es Unterschiede in den Lebenshaltungskosten, und wenn ja: welche?
Worauf hat man sich bei den Kosten besonders einzustellen?
Also grundsätzlich erwarten hier einen die gleichen Lebenskosten wie in Deutschland. Miete, Lebensmittel, Transport, Handy und Vergnügen. Viele sagen, dass Australien unglaublich teuer ist, aber man kann an einigen Ecken sparen. Man MUSS zum Beispiel nicht auf dem Campus wohnen und zahlt dann statt dreihundert Dollar Miete in der Woche weniger als zweihundert Dollar. Man muss nicht jeden Tag essen gehen, nur weil man im Ausland ist, sondern auch mal selbst kochen und sich jeden Abend ein Lunchpaket für den nächsten Tag packen. Außerdem gibt es hier Aldi-Supermärkte, die sind manchmal fast fünfzig Prozent günstiger als die großen Supermärkte.Es gibt super viele kostenlose Aktivitäten in der Stadt und mit Websites wie "Groupon" findet man auch immer gute Deals für die nicht kostenlosen Aktivitäten. Grundsätzlich würde ich sagen, dass man sich auf drei- bis fünfhundert Dollar in der Woche einstellen sollte, inklusive Miete, Handy, Essen und Freizeit. Im Monat also so etwa 1000 bis 1200 Euro. Außerdem kann mit dem Studentenvisum auch zwanzig Stunden in der Woche arbeiten. Ich habe hier als Kellnerin zwischen zwanzig und dreißig Dollar in der Stunde verdient.
Wie unterscheidet sich das Studentenleben in Australien von dem Studienalltag in Deutschland?
Das Studentenleben in Sydney ist schon anders als in Deutschland. Die meisten australischen Studenten wohnen noch zuhause, weil die Stadt einfach zu teuer ist. Die meisten Campusbewohner sind internationale Studenten. Daher wohnen alle Australier, die ich kennen gelernt habe, sehr verstreut in der großen Stadt und da dauert es manchmal zwei Stunden sich via Public Transport zu besuchen.Ich habe Kurse gewählt, in denen keine Prüfungen geschrieben werden, daher fanden alle Prüfungsleistungen während des Semesters statt, was viel Stress bedeutete. Ich hatte zwar nur an zwei Tagen Uni, da ich meinen Studenplan sehr clever gewählt habe, aber an allen anderen Tagen habe ich an meinen Assignments, Assesments und Essays gearbeitet. Jeden zweiten Tag war irgendetwas fällig. Besonders die ersten Wochen waren stressig, aber danach hatte ich mich langsam an den Workload gewöhnt.
Es gibt viele Societies [Anm: Fachschaften] an der Uni, welchen man beitreten kann. Die verrücktesten waren die "Pokémon Society" und die "Beer Lovers Society". Es gab aber auch eine "Communicatons Society" und eine "German Society".
Welche Module besuchst Du und inwieweit kannst Du dir die Prüfungsleistungen für unseren Studiengang anerkennen lassen?
Ich habe drei Fächer belegt, die ich mir alle anerkennen lassen kann. Es ging um PR, Media Writing Production und um Communication allgemein. Ich bin sehr froh, dass ich diese Fächer gewählt habe, da ich wirklich noch einiges dazu gelernt habe.Wie begegnen Dir Deine Kommilitonen/-innen? Fällt es Dir leicht, neue Freundschaften zu schließen?
Die Australier sind meist super nett, aber viele haben schon ihre Freundesgruppen aus der Highschool oder ähnliches und sind nicht wirklich auf der Suche nach neuen Freundschaften. Ich war aber in einigen Societies und konnte so viele neue Leute kennen lernen.Mit internationalen Studenten kommt man schnell ins Gespräch und schließt schnell Freundschaften, da alle in der gleichen Lage sind.
Was machst Du dort in Deiner Freizeit?
Ich habe einen Part Time Job in einem der Uni-Cafés und arbeite ab und zu für eine Promoagentur, um mir das Reisen ab Dezember zu finanzieren. Mir macht das Arbeiten hier aber auch wirklich Spaß. Man findet eigentlich immer etwas zu tun: Strand, Nationalpark, Shoppen, Cafés und Restaurants ausprobieren.Aber natürlich bin ich auch nicht immer auf Achse - Netflix funktioniert hier drüben auch super.
Was gefällt Dir am Studium in Australien besonders gut?
Das WETTER!Die Uni bietet viel Unterstützung in Sachen Assignments, Essays und so weiter. Es gibt viele Programme an der Uni, an denen man teilnehmen kann, wenn man Unterstützung braucht bei seinen Hausarbeiten. Dort gehen Professoren, Studenten, Mitarbeiter oder Freiwillige die Aufgabenstellung mit dir durch, lesen Korrektur oder helfen dir gute Quellen zu finden.
Gibt es etwas, was Dir nicht so gut gefällt?
Ich habe kaum Feedback zu mein Assignments und anderen Prüfungsleistungen bekommen, daher wusste ich nie wirklich, was ich falsch gemacht habe und wie ich es verbessern könnte. Internationale Studenten bekommen leider nicht die vergünstigte Studenten "Bus, Bahn und Ferry" -Card, diese ist nicht für australische Studenten gültig. Unfair!Was hat Dich bisher am meisten überrascht - positiv sowie negativ?
Positiv: wie persönlich die Uni ist, obwohl es eine riiiiiesige Universität ist. In den Tutorials waren wir meist nur fünfzehn bis zwanzig Leute und die Tutoren kannten meist jeden Namen.Kannst Du jetzt schon sagen, was Du für Dich nach dieser Erfahrung gewinnbringend 'mit nach Hause' nimmst?
Es war definitiv eine tolle Erfahrung. Die Organisation ist nicht immer ganz einfach und auch das Semester selbst sollte man nicht ganz auf die leichte Schulter nehmen, aber ich habe so viel dazu gelernt, tolle Leute kennen gelernt und super viel vom Land gesehen.Danke für das Interview, Sadri! Wir von "woisteigentlichlingen.de" wünschen Dir noch viel Spaß und weitere wertvolle Erfahrungen in Australien!
Jens Hartmann im Interview mit Sadri Charlotte Assad Pour