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30. April 2020Heute ist Welttanztag!
Aus den Boxen ertönt ein Walzer, der Raum gefüllt mit Tanzpaaren, die übers Parkett schweben. Aus den Boxen schallen deutsche Schlager und 2000er-Party Hits, der Raum ist gut gefüllt, alle grölen mit und hüpfen zur Musik. Aus den Boxen dröhnen Techno Beats, der Raum ist dunkel, Neon-Lichter an den Wänden und an der Decke, schwitzende Menschen, die sich dicht an dicht zur Musik bewegen. Was all diese Szenarien gemeinsam haben? Den Tanz!
Heute ist Welttag des Tanzes. Jedes Jahr findet dieser am 29.04. statt und soll uns daran erinnern, dass der Tanz als universelle Sprache dieser Welt zu verstehen ist. Es spielt keine Rolle wie alt man ist, welches Geschlecht man hat, ob man arm oder wohlhabend ist, oder woher man kommt – tanzen verbindet. Wer tanzt, spricht eine Sprache.
„Tanzen ist Leben“
Prof. Dr. Gunter Kreutz in einem Spiegel-Interview im Februar 2013.
So formuliert es der Musikkognitionsforscher Prof. Dr. Gunter Kreutz von der Universität Oldenburg in einem Spiegel-Interview im Februar 2013. In seiner Forschung hat er die positiven Auswirkungen des Tanzens auf Körper und Geist näher untersucht. Erkenntnisse waren unter anderem folgende: Während des Tanzens sinkt die Konzentration des Stresshormons Cortisol. Paartanz kann das Demenzrisiko um bis zu 76 % reduzieren, da beim Tanzen sowohl Motorik, Aufmerksamkeit, Langzeit- als auch Kurzzeitgedächtnis beansprucht werden. Tanztherapie bewirkt bei Parkinson-Patienten unter anderem eine Verbesserung der Mobilität. Tanzen schenkt eine positive Empfindung und sorgt so für ein positives Selbstbild. Das wiederum führt zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität. Die Bewegung im Rhythmus gibt einem außerdem ein Gefühl von familiärer Geborgenheit, so Kreutz.
Tanzen als Wundermittel?
Wir halten also fest, dass Tanzen nicht nur Bewegung ist, sondern es auch unseren Geist fordert und somit präventiv gegen Krankheiten wie zum Beispiel Demenz wirkt. Weiterhin hilft es bei der Regulation von Stress, sorgt für ein positives Selbstbild und somit für mehr Wohlbefinden und Lebensqualität. Wann kann ich anfangen? Kreutz rät dazu, sich möglichst früh mit dem „Tanzvirus“ zu infizieren, zu spät sei es dafür aber nie.
Wann habe ich mich „infiziert“?
Ich habe mich bereits mit drei Jahren mit dem „Tanzvirus“ infiziert, als ich mit Ballett anfing. Mit fünf Jahren habe ich dann zu Jazz Dance gewechselt. Später, mit zehn Jahren, kam HipHop dazu. Das hat mir vielleicht Spaß gemacht! Dann haben die Tanzkurse angefangen, Paartanz, mit 14 war das noch ganz schön aufregend. Chacha, Samba, Rumba und Jive, die Lateintänze hatten es mir angetan und so ging es für mich in die Lateinformation. HipHop habe ich nebenbei auch noch getanzt. Tanzen, tanzen, tanzen. Am liebsten hätte ich gar nicht mehr aufgehört. Aber nach der Schule zieht man weg, man reist, fängt an zu studieren und so verbringt man knapp drei Jahre ohne richtiges Tanztraining. Aufgehört zu tanzen habe ich aber bis heute nicht. Ich nehme an Salsa-Abenden teil, mache mehrmals täglich meinen Zimmerboden unsicher, gehe gerne mit Freund*Innen feiern und manchmal rutscht mir der ein oder andere Tanzschritt beim Spazierengehen raus.
Isolation und Tanzen?
Stichwort Social Media. Vor allem jetzt, nutze ich Online Tanzangebote. Einige Influencer, wie zum Beispiel „Charlotte Weise“, „Rebecca Chelbea“ oder auch „Jonasp.urelebensfreude“ motivieren mit ihren Videos oder auch in einem Livestream zum gemeinsamen Tanzen. Einfach loslassen, den Kopf ausschalten und sich wohlfühlen. Und darum geht es ja auch beim Tanzen. Es spielt keine Rolle, wie man dabei aussieht oder was für tolle Tanzschritte man drauf hat. Die Hauptsache ist, dass man sich wohlfühlt und sich von der Musik leiten lässt. Wem richtiger Tanzunterricht besser gefällt, kann momentan auch an Online-Kursen der Tanzschulen teilnehmen. So bietet zum Beispiel die Tanzschule „Tanzart“ in Lingen online, über einen Twitch-Livestream, Tanzunterricht an.
Es gibt also unglaublich viele Möglichkeiten heute noch, zur Feier des Tages, mit dem Tanzen anzufangen. Dreht eure Lieblingsmusik auf volle Lautstärke und lasst euch statt mit dem Corona- lieber mit dem „Tanzvirus“ infizieren.