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15. November 2023Psychologie und Black Friday: Das sind die Marketingtricks
Kaufst du am Black Friday nur, was du wirklich brauchst? Um dir wirklich sicher zu sein, solltest du die folgenden Marketingtricks und psychologischen Effekte kennen. Unsere Kaufentscheidungen sind meist nicht so rational, wie wir denken. Wie schaffen es Unternehmen besonders am Black Friday unser Kaufverhalten zu beeinflussen und an diesem Tag mehr abzustauben als die Konsumenten? Die Psychologie hinter den Marketingtricks lässt sich besonders am Black Friday gut beobachten.
„Nur für kurze Zeit”
Was löst diese Phrase in dir aus? Durch Dringlichkeit neigen wir eher dazu einen Kauf zu tätigen. Wenn ein Angebot auf kürzere Zeit reduziert ist, wird in uns eine Angst ausgelöst. Wir fürchten etwas zu verpassen. Dieses psychologische Phänomen nennt sich „The fear of missing out”. Der Black Friday ist nur einmal im Jahr und somit ergibt sich der Zeitdruck schon von selbst.
„Nur so lange der Vorrat reicht”
Ähnlich wie bei der zeitlichen Limitation wirkt auch der Trick der Verknappung. Begrenzte Stückzahlen appellieren wieder: Kaufe so schnell wie möglich, sonst bekommst du nichts mehr.
„The fear of missing out” schlägt zu und du kaufst den Artikel.
Die limitierenden Marketingstrategien nutzen Psychologie, um den Käufer zu stressen. Das psychologische Phänomen „The fear of missing out” verleitet zum Kauf.
Alle anderen shoppen doch auch
Oft werden unsere Entscheidungen im Alltag durch das Verhalten anderer Menschen beeinflusst. Wir schließen uns gerne einer Mehrheit an. Unglaublich viele Menschen shoppen am Black Friday. Dann muss es Vorteile haben, oder? Dieser „Appeal to majority” tritt nicht nur am Black Friday auf. Wenn ein Restaurant massenhaft gute Rezensionen hat oder sich an der Achterbahn eine ewig lange Schlange bildet, entsteht der Eindruck: Das Geschäft lohnt sich!
Zusammen shoppen
Black Friday ist fast jedem bekannt und somit kann auch jeder mitreden. Menschen tauschen sich aus, was sie gekauft haben und wie günstig. Manch einer macht vielleicht sogar einen Wettbewerb draus. Die allgemeine Kenntnis und das gleiche Handeln schaffen ein Gefühl der Verbundenheit. Dieser Ingroup Effekt ist zum Beispiel auch im Vereinssport stark zu beobachten. Black Friday ist also der FC Bayern München unter den Rabatttagen.
Es ist schwer sich von Gruppeneffekten nicht beeinflussen zu lassen. Aber man kann sie auch zu seinem Vorteil nutzen. Beschließt doch als Gruppe, dass ihr euch diesen Black Friday nur Dinge kauft, die ihr wirklich braucht. Legt ein festes Budget fest und schreibt vorher eine Liste, was ihr am Black Friday kaufen wollt. So vermeidet ihr Spontankäufe.
Handy ohne Hülle?
Wenn du dir ein neues Handy kaufst, wird dir wahrscheinlich noch eine neue Hülle oder eine Speicherkarte angeboten. Wenn du Schuhe kaufst, kommt häufig die Frage, ob du Wetterschutz oder Einlagen benötigst. Diese Strategie der Verkäufer wird „Cross Selling” genannt. Sobald du etwas kaufst, werden dir ergänzende Produkte vorgeschlagen. Dies kann oft in einem Kaufrausch enden.
Magie der Zahlen
Warum steht bei Preisen hinter dem Komma oft eine 99? Bei Preisen liegt unser Fokus meistens auf der vordersten Zahl. Sie bestimmt über unser Preisempfinden. Wir empfinden den Preisunterschied von 90 € und 89 € größer als den Unterschied von 98 € auf 92€. Warum nehmen wir die vordere Zahl als wichtiger wahr? Unser Gehirn versucht im Alltag immer an Leistung zu sparen. Sonst würde es von unseren vielen Sinneswahrnehmungen und Entscheidungen überfordert werden. Bei der Preiserfassung spart sich das Gehirn Leistung, indem es sich auf die Wahrnehmung der vorderen deutlich wichtigeren Zahl beschränkt.
Anker
Meist steht bei Rabatten noch der durchgestrichene Originalpreis dabei. Aber warum ist das so? Es erzeugt ein Spargefühl. Durch den höheren Preis schätzen wir das Produkt hochwertiger ein. Der psychologische Effekt dahinter wird als Ankereffekt bezeichnet. Der durchgestrichene Preis wirkt wie ein Anker auf deine Preiseinschätzung. Dieser Effekt tritt häufig im Alltag auf.
Wenn du mal etwas schätzen musst, achte beim nächsten Mal darauf, was andere und du selbst schätzen. Die Schätzung der anderen wird deine beeinflussen beziehungsweise ankern.
Kaufen macht glücklich, aber NICHT kaufen ebenso
Was passiert eigentlich in unserem Gehirn, wenn wir etwas Kaufen? Es wird das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Unser Gehirn liebt Dopamin und so strebt es nach einer möglichst schnellen Ausschüttung. Diesen Drang bezeichnen Psychologen als „Instant gratification”. Man möchte jetzt ein Glücksgefühl durch den Einkauf erhalten. Auch durch Rabattsymbole kann es in unserem Gehirn schon zur Ausschüttung von Dopamin kommen.
In der Psychologie ist das Gegenstück zur „Instant gratification” die „Delayed gratification”. Diese folgt auf den Verzicht der sofortigen Belohnung für eine größere, verzögerte Belohnung. Es lohnt sich demnach mehr ein Produkt nicht sofort zu kaufen. Der Verzicht auf einen Kauf kann ein verzögertes Glücksgefühl auslösen. Die Entscheidung ist durch eine Bedenkzeit meist rationaler und macht somit längerfristig glücklich.
Psychologie für sich nutzen
Psychologische Effekte existieren und daran lässt sich nichts ändern. Jedoch ist man weniger anfällig, wenn man sich dessen bewusst ist. Zudem kann man die Effekte auch für sich nutzen und somit einiges an Geld sparen. Es wäre schließlich unfair, wenn nur Verkäufer diese benutzen.
Du möchtest mehr über die Tricks und Effekte wissen? Dann guck mal hier nach: