Arbeiten als WerkstudentIn – was heißt das überhaupt?
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28. August 2022Zwischen Feld und Wiese: Leben als Student:in auf dem Land
Studieren in die Stadt
Studieren und in die größeren und kleineren Metropolen innerhalb Deutschlands oder im Ausland wohnen… Davon träumen viele junge Menschen und ein Großteil von ihnen lebt diesen Traum aus.
Mit dem Fahrrad, zu Fuß oder der S-Bahn sind alle Orte in minutenschnelle erreicht. Sowohl tagsüber als auch abends ist immer was los in der Stadt. Langeweile kommt hier selten auf.
Das Komplementärprogramm: Das Land
Aber nicht alle Student:innen wohnen in Städten. Eine kleiner, aber nicht zu vergessener Anteil lebt auf dem Land. Die Gründe dafür sind verschieden: die günstigeren Wohnungspreise, man lebt noch bei den Eltern, familiäre Gründe oder ganz einfach die Verbundenheit zum Land und der Natur.
Das Student:innenleben auf dem Land unterscheidet sich in einigen Aspekten stark von dem der Stadt-Student:innen.
Nachtleben auf dem Land
Angefangen mit dem Party- und Nachtleben. Spontan feiern oder ein kühles Bierchen trinken zu gehen ist eher schwierig. Die Entfernung vom Dorf zur Stadt ist kein Katzensprung und so muss der Hinweg und vor allem der Rückweg vorab abgeklärt sein. Den Zug für den Hinweg zu nehmen, stellt keine Herausforderung dar. Beim Rückweg tauchen die ersten Probleme auf: Nimmt man den letzten Zug um 01:30 Uhr oder den um 05:30 Uhr? In der Zeit dazwischen fährt keiner. Also entweder man muss die Party verlassen, bevor es überhaupt erst richtig los geht, oder es wird eine sehr lange Nacht. Hat man Freunde, die in der Stadt wohnen ist das der Jackpot! Übernachtungsgelegenheit gesichert.
Alternative zum städtischen Nachtleben sind die guten alten Dorffeste. Vor allem ein Muss für alle, die auf dem Dorf aufgewachsen sind. Stadtmenschen sind diesen gegenüber meistens etwas skeptisch eigestellt und schwer dafür zu begeistern. (Dabei sind die Preise für alkoholische Getränke eindeutig preiswerter als ein Aperol für 9,50€ in einer städtischen Bar).
Die Nachbar:innen
Die Dorfbewohner:innen unterscheiden sich ebenfalls von den Stadtmenschen. Der Altersdurschnitt ist grundsätzlich etwas höher, wodurch Dörfer meist verschlafen wirken. Generell kennt auf dem Dorf jeder jeden, ohne Ausnahmen. Immer wieder interessant wird es, wenn man in einem Gespräch gefragt wird, was man denn gerade so treibt. Die Antwort: „Ich studiere Kommunikationsmanagement“, löst in den meisten Fällen auf ein fragendes Gesicht aus, gefolgt von der Frage: „Ah ja… Und was macht man damit?“. Egal wie ausführlich man das Studium erklärt, es endet damit, dass einem dazu geraten wird besser eine Ausbildung zu machen. Was „Richtiges“, einen Beruf der heute „wirklich“ gebraucht wird.
Der heilige Grahl: Das Auto
Mobilität ist auch eine Sache für sich auf dem Land. Hat man ein Auto, ist das der Hauptgewinn. Ein Auto bedeutet Unabhängigkeit, denn auf die ÖPNV kann man sich in den ländlichen Regionen nicht wirklich verlassen bzw. sind die Verbindungen einfach miserabel. Fahrrad fahren wäre eine Option, allerdings sind die Wege auf dem Land etwas länger. Man überlegt sich dann mehrmals, ob es den Stress wirklich wert ist.
Natürlich hat das Landleben auch schöne Seiten. Schöne Natur, viel Platz, eine ganze Menge Ruhe und die frische klare Luft. Nicht zu vergessen: die bereits erwähnten Dorfpartys, die sind nicht zu unterschätzen.
Ob man nun in der Stadt oder auf dem Land wohnt, beide haben ihre Vor- und Nachteile. Am Ende des Tages ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Falls man kein Auto zur Verfügung hat, oder aufgrund der aktuellen Spritpreise es lieber stehen lässt, muss man für längere Strecken auf den Zug ausweichen. So werden Land-Student:innen zu Pendler:innen. Rund um das Leben als Pendler:in gibt es bereits einen interessanten Artikel auf WieL, schaut gerne hier vorbei.