Wie sich die Metropole des Emslandes neben anderen deutschen Großstädten behauptet
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Du wolltest schon immer mal wissen, was du in Lingen bei Regen unternehmen kannst, welche Berühmtheiten aus dem emsländischen Städtchen kommen oder was du als nicht-Lingener:in unbedingt mal ausprobieren musst? Dann sind diese Antworten genau das Richtige für dich!
Anlässlich des fünfzehnjährigen Jubiläums von Wo-ist-eigentlich-Lingen.de haben uns diese waschechten Lingener:innen fünfzehn Fragen rund um ihre Heimatstadt beantwortet, die dir bestimmt das ein oder andere über Lingen verraten werden.
1. Wo ist eigentlich Lingen?
Oscar // Jonas: In Niedersachsen!
Lena: Lingen ist natürlich im schönen Emsland, an der Grenze zur Grafschaft. Also dort, wo auch gerne mal zwei Kulturen aufeinandertreffen. Für mich ist Lingen aber da, wo die emsländische Sitzordnung noch eingehalten wird und auch die Jugend noch Platt spricht.
Hendrick: Lingen ist der Nabel der Welt! Befindet sich etwas links oben auf der Deutschlandkarte und ist die Region, die auf der Wetterkarte über dem sonnenverwöhnten Baden liegt. Aber trotzdem auch Sonne abbekommt, obwohl die Leute etwas anderes sagen.Ingrid // Volker: An der holländischen Grenze auf der Höhe von Enschede und Amsterdam.
2. Was ist eine Sache oder Besonderheit, die es nur in Lingen gibt?
Oscar // Jonas: Die Posthalterei, da ist mein Papa nämlich der Chef! // Meine Oma und mein Opa.
Lena: Der Hoppla.
Ingrid // Volker: Die Menschen. Die sind für mich besonders. Es dauert zwar eine Weile, bis man mit ihnen warm wird, aber dann sind sie bodenständig, ehrlich, hilfsbereit und das ist was für immer. Das habe ich in Lingen kennengelernt und weiß das sehr zu schätzen.
Außerdem gibt es hier das Weltkindertheater.
3. Worauf freust du dich am meisten, wenn du nach dem Urlaub wieder nach Hause kommst?
Oscar // Jonas: Das Beste ist, dass man wieder in seinem eigenen Bett schlafen kann und mit den Spielsachen spielen kann, die man in den Urlaub nicht mitgenommen hat.
Hendrick: Wir sind ja hier in einer Flachland-Region und man sagt ja immer: „Stellˋ dich auf ˋne Kiste Bier und dann kannst du sehen, wer in vierzehn Tagen kommt.“, so ist das zwar nicht ganz, aber es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man wieder in diese freiräumige Landschaft kommt. Vor allem, wenn man vorher in den Bergen war.
Ingrid // Volker: Ich freue mich, wieder in die Natur zurückzukommen. Sowohl auf unseren Garten als auch auf Spaziergänge und Radtouren. Die vielseitige Natur im Emsland ist für mich zu Hause.
4. Beschreibe das Lingener Nachtleben.
Lena: Wenn ich das Lingener Nachtleben in einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es „individuell“, weil für alle was dabei ist. Man kann gemütliche und entspannte Abende in der Kneipe verbringen, aber auch die Nächte in der Diskothek durchtanzen und viel Alkohol fließen lassen. Man muss sich nur entscheiden.
5. Was sind eigentlich die Kivelinge?
Hendrick: Die Kivelinge sind ein Verein von 1372 und gehören zu den ältesten Vereinen in Deutschland. Gegründet wurden sie von jungen, unverheirateten Männern, die die Stadt Lingen damals mit Löwenmut verteidigt haben. Angeblich sind deshalb auch die beiden Löwen im Stadtwappen zu sehen.
Ein Kiveling ist aber nur so lange ein Kiveling, bis er entweder aus dem Verein austritt, ausgeschlossen wird oder durch das Ja-Wort im Standesamt den Verein automatisch verlässt.
6. Was kann man in Lingen machen, wenn es regnet?
Oscar // Jonas: Dann kann man mit elektronischen Geräten spielen und Fernsehen gucken. Oder man kann zusammen mit der Konsole spielen. // Tagsüber würde ich in meinem Zimmer spielen und in der Nacht stört einen der Regen ja nicht.
Hendrick: Regen gibt es hier selten! Aber falls es denn doch mal regnet, sollte man bei Willenbrock durch die Weinhandlung gehen. (*lacht*) Spaß beiseite, das Emsland-Museum ist eine schöne Location, um regionale Kultur aktiv kennenzulernen. Außerdem ist der Lingener Campus immer sehenswert und im Lookentor bietet sich eine Shoppingtour super an.
7. Gibt es Berühmtheiten aus Lingen?
Hendrick: Ja, mich! Nein Quatsch. Theo Lingen ist ja eigentlich die bekannteste Berühmtheit von hier. Auch schwer im Gespräch gerade ist der Namensgeber unserer Straße Bernd Rosemeyer. Das sind, würde ich sagen, die beiden bekanntesten Berühmtheiten aus Lingen. Es gibt aber mit Sicherheit noch viele andere, die ihren Ursprung in Lingen haben.
8. Was würdest du als nicht-Lingener:in auf jeden Fall in Lingen machen/sehen/unternehmen?
Oscar // Jonas: Den Fußballverein in Darme angucken! Da spielen wir nämlich beide.
Hendrick: Ich würde auf den Wochenmarkt gehen und bei einem Kaffee und am besten noch bei einem Glas Wein die schöne Atmosphäre der Innenstadt genießen. Außerdem sollte man offen und kontaktfreudig sein, denn sobald man den Zugang zu den Emsländern gefunden hat, sind alle sehr umgänglich.
Ingrid // Volker: Wenn Corona vorbei ist, würde ich auf jeden Fall das Weltkindertheater besuchen. Sowas sieht man sonst wirklich nirgendswo!
9. Gibt es etwas, was du in Lingen nicht empfehlen würdest?
Oscar // Jonas: Nein. Hier ist alles cool!
Ingrid // Volker: Nein, eigentlich nicht. Wenn man offen und kontaktfreudig ist, dann kann man hier alles ausprobieren.
10. Gibt es Ereignisse oder Erinnerungen aus deinem Leben, die nur in Lingen hätten passieren können?
Lena: Alles rund um den Hoppla kann nur in Lingen passieren. Den gibt es nämlich, soweit ich weiß, nur im Stone in Lingen.
Ingrid // Volker: Als wir hier 1973 eingezogen sind, gab es auf der Nordhorn Range über 10 Jahre lang tägliche Übungsflüge von Kampfflugzeugen. Auf dem großen Abwurfplatz, hier in der Nähe, wurden dann die Bomben abgeworfen. Am meisten erinnere ich mich an meine zwei Töchter, die damals, sobald sie die Flugzeuge gehört haben, ins Haus gerannt sind und sich an meinen Beinen festgehalten haben, weil sie die Bomben keinesfalls hören wollten. Das ist mir bis heute im Kopf geblieben.
11. Wenn du die Möglichkeit hättest, woanders zu leben, würdest du es tun?
Oscar // Jonas: Nein.
Ingrid // Volker: Als wir hierhin gezogen sind, war damals eigentlich immer der Plan: Irgendwann nochmal weg von hier. Vielleicht nach Frankreich oder in die USA.
Später war dann aber klar, wir wollen Familie haben und dafür ist Lingen einfach perfekt. Es ist sauber, die Luft ist sehr gut, es gibt ein sehr großes kulturelles Angebot, es ist unglaublich familienfreundlich und liegt sehr gut. Nach Amsterdam oder an die Nordsee fährt man nicht lang und man kommt schnell in größere Städte. Außerdem sind die Wege hier sehr kurz. Man braucht immer nur 10 Minuten und dann ist man da!
12. Hast du ein Lingener-Lieblingsessen?
Hendrick: Es ist nicht der Kivelingen-Teller! Ansonsten mag ich sehr gerne Spargel, aber den gibt es ja auch woanders. Ein typisches Lingener Gericht gibt es glaube ich sonst nicht.
13. Hast du Tipps für den Winter und Tipps für den Sommer in Lingen?
Lena: Wenn denn im Winter mal Schnee liegt, dann sollte man auf jeden Fall rodeln gehen und zwar am Speicherbecken in Geeste. Das ist ein richtiger Rodel-Hotspot und man trifft wirklich jeden.
Im Sommer hat in Lingen natürlich auch das Freibad geöffnet, ansonsten ist der Kanal für die Lingener:innen auch ein Sommer-Hotspot und ich persönlich verbringe viel Zeit an oder auf der Ems, die direkt vor meiner Haustür fließt.
14. Hast du einen Lingener Geheimtipp?
Ingrid //Volker: Ein absoluter Geheimtipp ist für uns seit vielen Jahren der theaterpädagogische Bereich der Uni. Wir lieben es, die Erstsemester im TPZ bei ihren ersten Aufführungen zu sehen und dann im Abschlussjahr beobachten zu können, was für eine wundervolle Entwicklung sie gemacht haben.
Hendrick: Wer gerne wandern geht, sollte auf jeden Fall mal ins Moor fahren und sich dort die Landschaft anschauen! Das ist einfach total empfehlenswert.
15. Wie stellst du dir Lingen in 15 Jahren vor?
Oscar // Jonas: Ich glaube es ist ein bisschen anders, aber nicht so viel.// Ich glaube das wird viel moderner! Vielleicht gibt es ja eine automatische Fliegenklatsche.
Ingrid //Volker: Ich denke es wird sich nicht wesentlich verändern, aber es gibt bestimmt mehr Radwege. Was auch auffällt, ist, dass alte Gebäude immer mehr abgerissen werden und dass dort neuer Wohnraum entsteht. Sowohl in der Stadt als auch in den umliegenden Ortschaften. // Auch wirtschaftlich denke ich, dass sich einiges tun wird. Vor allem auch durch die Uni wird bestimmt viel passieren.
Lena: Das ist wirklich schwer… Ich denke, Lingen wird in 15 Jahren eine absolute Student:innenstadt sein; noch mehr, als sie es jetzt schon ist. Damit meine ich, dass sie als Stadt wächst und viele Angebote auf Studierende anpassen wird. Ich denke auch, dass zum Beispiel der „Unverpackt Laden“ mehr Anklang finden wird und dass es mehr solcher Angebote geben wird. Ich hoffe aber trotzdem, dass Lingen weiterhin so ein kleiner, süßer, idyllischer Ort bleibt!