Heute ist World Smile Day!
2. Oktober 2020Wie war ein Studium in der DDR?
3. Oktober 202030 Jahre Deutsche Einheit
Heute vor 30 Jahren trat der Einigungsvertrag in Kraft. Seit dem 3. Oktober 1990 gilt Deutschland damit nach 45 Jahren Teilung formal als wiedervereinigt. Die DDR wurde an diesem Tag als Staat aufgelöst und der Kalte Krieg hatte ein Ende.
Seitdem ist der 3. Oktober ein gesetzlicher Feiertag, der als einziger Feiertag in Deutschland durch Bundesrecht festgelegt ist. Es wird die Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland gefeiert und so auch die Freiheit, Vielfalt und Demokratie im wiedervereinigten Deutschland.
Wie kam es zur Wiedervereinigung?
Einen Schritt in Richtung Wiedervereinigung stellten die friedlichen Montagsdemonstrationen dar. Am 4. September 1989 fand die erste Montagsdemonstration mit circa 1.000 Menschen in Leipzig vor der Nikolaikirche nach dem Montagsgebet statt, bei der sich die Menschen gegen das politische System der DDR und das SED-Regime aussprachen. Es folgten weitere Demonstrationen in verschiedenen Städten Ostdeutschlands, an denen immer mehr Menschen teilnahmen. Am 9. November 1989 kam es dann zum Mauerfall, der unter anderem durch einzelne Grenzkommandanten ermöglicht wurde und Folge der Vorstellung des neuen Entwurfs des Reisegesetzte für die DDR war. Darin war geschrieben, dass die DDR-Bürger ab sofort die Möglichkeit haben sollten, ohne bestimmte Voraussetzungen die DDR zu verlassen. Dies wurde am 9. November 1989 von Günter Schabowski, dem damaligen 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin, in einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
Am 18. März 1990 fand die letzte Volkskammerwahl in der DDR statt, bei der die rund 12 Millionen wahlberechtigten DDR-Bürger erstmals zwischen 24 Parteien und Bündnissen frei wählen konnten. Das Ergebnis war eine klare Mehrheit für die Parteien der „Allianz für Deutschland“ mit 48 Prozent, wobei die CDU mit 40,8 Prozent die stärkste Partei darstellte. Dadurch war eine Forderung nach Wiedervereinigung klar erkennbar.
Zwei Monate nach der Volkskammerwahl, am 18. Mai 1990, folgte die Unterzeichnung des Vertrags zur Schaffung einer Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion zwischen der DDR und der BRD. Diese trat am 1. Juli 1990 offiziell in Kraft. Dabei wurde zum Beispiel die D-Mark zum einzigen Zahlungsmittel in der DDR.
Außenpolitisch erfolgte der Prozess hin zur Deutschen Einheit über die Einwilligung der Siegermächte des 2. Weltkrieges, also die USA, Großbritannien, die Sowjetunion und Frankreich. Verhandlungen zwischen den Außenministern der BRD, der DDR und der Siegermächte seit Mai 1990 führten am 12. September 1990 in Moskau zu der Unterzeichnung des „Zwei-plus-Vier-Vertrages„. Darin wurden die außenpolitischen Aspekte zur Schaffung der Deutschen Einheit festgeschrieben.
Die letzten Schritte zur formalen Wiedervereinigung
Die Verhandlungen über den Einigungsvertrag finden ihren Ursprung am 6. Juli 1990. Mehr als einen Monat später, am 23. August 1990, beschließt die Volkskammer der DDR den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der BRD zum 3. Oktober 1990. Anschließend unterzeichneten Innenminister Wolfgang Schäuble und DDR-Staatssekretär Günther Krause am 31. August 1990 den „Vertrag zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland über die Herstellung der Einheit Deutschlands“. Der Einigungsvertrag behandelt die mit der Wiedervereinigung einhergehenden Rechtsfragen. Dieser umfasst neun Kapitel mit 45 Artikeln auf circa 1.000 Seiten.
Darauf folgte am 3. Oktober der offizielle Beitritt der DDR zur BRD. An diesem Tag wurde zum ersten Mal die „Fahne der Einheit“ vor dem Reichstagsgebäude gehisst. Dabei handelt es sich um die größte offizielle Bundesflagge. Seither werden jedes Jahr am 3. Oktober im ganzen Bundesgebiet die obersten Bundesbehörden, ihre Geschäftsbereiche und die Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht der Bundesbehörden unterstehen, mit einer Flagge versehen.
30. Tag der Deutschen Einheit – WIR miteinander
Jedes Jahr findet am Tag der Deutschen Einheit eine offizielle Feier in der jeweiligen Gastgeberstadt statt. Diejenige Landeshauptstadt, die zu dem Zeitpunkt des 3. Oktobers den Vorsitz im Bundesrat inne hat, wird als Ort der offiziellen Feierlichkeiten festgelegt. In diesem Jahr ist es die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam. Das Motto dieses Jahres lautet „WIR miteinander“. Und auch trotz Corona feiert Deutschland den Tag der Deutschen Einheit, mit Abstand und anders als zuvor.
Das Motto der Feierlichkeiten ist „30 Jahre – 30 Tage – 30 x Deutschland“. Die Alternative zum üblichen Bürgerfest besteht in einer weiträumigen Open-Air-Ausstellung vom 5. September bis zum 4. Oktober 2020 in Potsdam, der EinheitsEXPO. Dabei präsentieren sich die Bundesländer, die Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“, die Verfassungsorgane und weitere Partner unter anderem mittels Installationen und Exponaten in ganz Potsdam. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, hat die Möglichkeit, sich im Internet auf der offiziellen Seite des Tages der Deutschen Einheit oder auf dessen Instagram-Kanal zu informieren.
Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet der Festakt am 3. Oktober. Neben einem ökumenischen Gottesdienst findet eine offizielle Feier in der „Metropolis Halle“ statt. Die Feier umfasst dabei sowohl Auftritte von Musikern als auch offizielle Reden und unterhaltsame Shows. Zusammen mit Günther Jauch begleitet Anna Loos dabei das Programm. Beide Veranstaltungen werden im Fernsehen übertragen, sodass ganz Deutschland an den Festlichkeiten teilnehmen kann.
Gemeinsam Tradition erschaffen – #Einheitsbuddeln
Unter diesem Namen steht eine große Baumpflanzaktion. Dabei handelt es sich um eine „neue Tradition“. Die Idee dahinter besteht darin, dass wenn jedes Jahr am 3. Oktober jeder Mensch in Deutschland einen Baum pflanzen würde, jedes Jahr 83 Millionen Bäume in Deutschland dazukommen würden. Dadurch würde jedes Jahr ein ganz neuer Wald in Deutschland entstehen. Das Pflanzen der Bäume soll die Menschen verbinden und das Gefühl von Einheit wecken.
Vielleicht pflanzt ihr ja heute auch einen Baum in eurem Garten als Zeichen für die Einheit Deutschlands, die nun seit 30 Jahren Bestand hat. Heute wird an die Wiedervereinigung, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die staatliche Einheit Deutschlands gedacht. Ein wichtiger Tag des Gedenkens und des Feierns.