Wann kommt die Einmalzahlung für Studierende?
2. Januar 2023ALS WERKSTUDENTIN BEI ROSEN ARBEITEN
17. März 2023Agentur oder doch Unternehmen?
Viele Studierende aus dem Studiengang Kommunikationsmanagement stehen auf der Suche nach dem passenden Arbeit- oder Praktikumsgeber vor der Frage: Agentur oder Unternehmen. Bevor ich das Bachelorstudium angetreten habe, konnte ich bereits Erfahrungen in beiden Bereichen sammeln und möchte diese mit euch teilen!
Gegenüber Agenturen und Unternehmen als Arbeitgeber, gibt es jeweils einige Vorurteile oder Punkte die als typisch betrachtet werden. Dabei geht es zum Beispiel um den Verdienst, die Arbeitszeiten, Hierarchien usw. Natürlich liegt es ein Stück weit im Auge des Betrachters, inwieweit bestimmte Vorurteile sich bewahrheiten. Dennoch folgt hier ein Einblick in meine Erfahrungen und Sichtweisen.
In der Agentur
Um chronologisch vorzugehen widme ich mich zunächst der Agentur. Für zweieinhalb Jahre habe ich als Auszubildende in einer Inhaber geführten Agentur gearbeitet. In der Agentur haben innerhalb dieser Zeit immer zwischen 15 und 30 Personen gearbeitet, davon die meisten als Werkstudierende oder Auszubildende. Ein besonders großes Thema war immer die Gesundheit aller Angestellten. Neben täglich frisch gekochtem, veganem Mittagessen von einer der Köchinnen, gab es jeder Zeit frisches Obst und natürlich kostenloses Wasser. Nicht nur das Essen war auf die Gesundheit ausgerichtet, auch die Einrichtung sollte die Gesundheit aller Mitarbeitenden fördern. Dazu zählen z.B. höhenverstellbare Tische, rückenfreundliche Stühle oder Schadstoffe frei verarbeitete Bodenbeläge. Zweimal die Woche kann vor bzw. nach der Arbeitszeit eine Yogastunde besucht werden oder ein Termin bei einer Physiotherapeutin vereinbart werden. Jede Agentur hat sicherlich verschiedene Vorzüge, die das Arbeiten dort attraktiv machen. In dieser ist es der Gesundheitsaspekt, in anderen stehen Kicker und Billardtische für die Pause zur Verfügung, in noch anderen Agenturen werden vermutlich ganz andere Vorteile hervorgehoben.
Neben diesen Vorzügen, gibt es aber auch Arbeit zu tun. In meinem Fall wurde diese innerhalb eines Gleitzeit-Modells erledigt. Allerdings ohne ein System, dass die Anwesenheit erfasst. Was bedeutet, dass jeder selbst verantwortlich ist die Arbeitszeiten zu erfassen und Überstunden im Blick zu behalten. Es gilt also die mindestens 40 Stunden pro Woche zu erfüllen und bei höherem Arbeitsaufwand auch mal länger zu bleiben, wofür der nächste Arbeitstag aber nicht gleich kürzer ist. Denn durch die kleinere Zahl an Mitarbeitenden und die damit größere Verantwortung eines jeden, kann die Arbeit nicht einfach auf einen anderen Tag geschoben werden oder an eine:n Kolleg:in abgegeben. Außerdem zu erwähnen: Die Zahl der Urlaubstage fällt eher unterdurchschnittlich aus. Zum Untereinander in der Agentur lässt sich sagen, dass ich sehr flache Hierarchien erlebt habe. Alle außer der Geschäftsführer sind untereinander per „du“, was alles etwas persönlicher im Umgang macht. Entscheidungen werden oft im Kollektiv, oder vom Geschäftsführer persönlich getroffen, was bedeutet, dass nicht viele Ebenen zu einem Entschluss durchlaufen werden müssen.
Im Unternehmen
Nach der Ausbildung konnte ich, im Zuge eines Praktikums über neun Monate, die Arbeit in der Marketingabteilung eines Unternehmens kennenlernen. Im Gegensatz zur Agentur locken hier keine Vorzüge rund um die Arbeit herum. Pausengestaltung oder Gesundheitsförderung stehen nicht im Mittelpunkt. Dafür gibt es ein System zur Zeiterfassung, dass alle Überstunden genau erfasst. Insgesamt ist der Arbeitstag etwas kürzer und somit auch die Wochenstunden weniger. Da Überstunden genau dokumentiert sind können sie abgefeiert oder ausgezahlt werden. Das läuft alles über die Personalabteilung, an die man sich bei Fragen immer wenden kann. Untereinander sind die Verhältnisse im Unternehmen ingesamt etwas unpersönlicher, im Vergleich zur Agentur. Erstmal werden alle, die nicht in der eigenen Abteilung arbeiten mit „sie“ angesprochen. Das „Du“ ist nur unter den direkten Kolleg:innen der Standard. Auch wenn kein Pausenraum in der Abteilung vorhanden ist, werden Pausen grundsätzlich nie alleine verbracht.
Zur Arbeit an sich: Jede:r in der Abteilung hat bestimmte Aufgaben, die immer wieder anfallen. Es ist also jedem/r ein Aufgabenbereich zugeteilt. Für jede Aufgabe gibt es im Verlauf des Jahres ein bestimmtes Zeitfenster, da die meisten Aufgaben wiederkehrend sind. Absprachen werden in regelmäßigen Meetings gehalten. Da die Hierarchien hier deutlich steiler sind als in der Agentur ist der Weg einer Entscheidung deutlich länger und kann sich ggf. auch über einen langen Zeitraum hinziehen. Teilweise sind diese längeren Zeiträume aber schon in die Zeitfenster der Aufgaben eingeplant. Bei jedem Arbeitsplatz kommt es natürlich auf die eigenen Erwartungen und Vorstellungen an, ob dieser zu einem passt. Ein positives Arbeitsklima, ein guter Umgang unter Kollegen und die Freude an den Aufgaben tragen sicher immer dazu bei, dass ein Arbeitsplatz attraktiver wird. Dennoch gibt es im Falle von Agenturen und Unternehmen einige Rahmenbedingungen die das eine oder das andere ansprechender für so Manche:n machen. Ich hoffe ich konnte hier einen kurzen Einblick in ein paar Unterschiede geben.
Für weitere Erfahrungsberichte schau gerne hier vorbei:
https://wo-ist-eigentlich-lingen.de/erfahrungsberichte-2/