WieL trifft Black Friday – Im Interview zu Rechten und Mythen
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Jedes Jahr aufs Neue steht er wieder vor der Tür – der Black Friday, ein Ereignis, das die Shopping-Welt in einen regelrechten Ausnahmezustand versetzt. Aber wie sieht der Black Friday im Einzelhandel hier in Lingen aus? Wir haben bei Susanna, der aktuellen Filialleiterin des Einzelhandels „ONLY“ im Lookentor nachgefragt!
Bereits 2 Wochen vor dem Black Friday beginnen die Mitarbeiterinnen der ONLY Filiale im Lookentor mit den Vorbereitungen für den Black Friday.
„Wir müssen schließlich auch darauf achten, dass wir genug Ware hier im Lager haben. Darum muss alles rechtzeitig geplant werden“ erklärt Susanna.
Die Bedeutung des Black Fridays im Einzelhandel
Finden Sie, dass sich die Bedeutung des Black Fridays im Laufe der Jahre verändert hat und können Sie bestimmte Trends in Bezug auf das Einkaufsverhalten der Kunden beobachten?
„Ja, ich finde schon, dass sich da etwas verändert hat. Es ist schwieriger geworden, den Kunden wirklich in den Shop zu bekommen. Ich denke, das liegt daran, dass alles teurer wird und jeder zweimal überlegt, ob man etwas wirklich braucht. Das Geld sitzt nicht mehr so locker, wie es früher vielleicht war. Deswegen ist die Beratung auch immer wichtiger geworden. Wir sorgen dafür, dass immer genug Verkäuferinnen im Shop sind, damit wir für den Kunden da sind und ihn beraten können. Sie freuen sich dann meistens auch, wenn man Ihnen schöne Kombinationen zeigt und kaufen auch mal zwei oder drei Teile anstatt nur eins. Die Kunden möchten aber auch immer öfter solche Aktionen wie den Black Friday haben. Dementsprechend fragen sie auch schon einige Tage vorher nach, wann wir mit Rabattaktionen beginnen und wie lange diese andauern. Der Black Friday war früher wirklich nur Black Friday, da gab es nur an diesem einen Tag Prozente. Mittlerweile ist es so, dass sich der Black Friday bis auf den Samstag ausdehnt – dem Black Weekend. Ich bin deswegen auch gespannt, ob es irgendwann eine ganze Black Week geben wird.“
Kommen am Black Friday wirklich mehr Kunden in den Laden, als an einem anderen Tag?
„Ja auf jeden Fall, die meisten nutzen diesen Tag auch um nach Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenken zu schauen. Viele warten auf genau den Tag und kaufen erst dann ein, um am Ende etwas zu sparen. Man achtet ja selber auch immer darauf, ob es irgendwo Prozente gibt. Wir, das ONLY-Team, freuen uns auf jeden Fall auf den Black Friday!“
Online Shopping am Black Friday
Spielt die Online-Präsenz Ihres Geschäfts auch eine wichtige Rolle an Tagen wie dem Black Friday und den Tagen davor?
„Hier im Lookentor wird für solche Tage, wie dem Black Friday, auch viel Werbung gemacht. Die sind richtig fleißig und fragen bei uns auch frühzeitig nach, ob sie Werbung für uns machen sollen. Wir versuchen natürlich auch selber Werbung für zu machen, auch im privaten. Wenn wir neue Ware bekommen, werden Fotos und Videos gemacht, die wir in den sozialen Medien teilen. Dadurch sieht der Kunde vielleicht auch schöne Klamotten und kommt somit in unser Geschäft.“
Gibt es bei Ihnen besondere Geschichten oder Erfahrungen, die Sie im Einzelhandel am Black Friday gemacht haben?
„Es ist tatsächlich oft so, dass bei Social Media Anfragen kommen, ob eine bestimmte Größe noch vorhanden ist und ob wir diese dann zurücklegen können. Viele reservieren schon online ihre Einkäufe, das ist manchmal wirklich interessant.“
Sie haben es bereits angeschnitten, eine Online-Präsenz ist sehr wichtig. Sehen Sie da Auswirkungen des Online-Handels auf den traditionellen Einzelhandel, insbesondere an Tagen wie dem Black Friday?
„Das ist schwierig zu sagen. Es gibt Kunden, die keine Lust haben, sich zu stressen: mit kleinen Kindern in die Stadt zu gehen oder die es zeitlich nicht schaffen. Für diese Kunden ist es einfacher, etwas online zu bestellen. Andererseits sagen Kunden dann oft beim Umtausch von Kleidung, dass sie lieber hätten gleich in den Shop kommen sollen. Dann hätten sie die Kleidung direkt anprobieren und sich beraten lassen können. Außerdem hätten sie den Stress nicht gehabt, wieder alles einzupacken und es wegzuschicken. Ich würde sagen, es verteilt sich 50/50. Ich denke 98 % unserer Kunden lieben es in den Shop zu gehen, sich beraten zu lassen und die Sachen in Ruhe anzuprobieren.“
„Wir Frauen brauchen manchmal die Bestätigung, dass uns etwas steht. Manchmal muss man etwas Neues probieren und aus der Komfortzone herauskommen. Bevor ich im Einzelhandel gearbeitet habe, hatte ich auch immer nur das Gleiche an. Jetzt probiere ich auch viele neue Sachen aus, die mir gefallen. Wenn man vor Ort, im Shop ist, ist es etwas komplett anderes, als wenn man online bestellt. Man kann die Klamotten anfassen, sich mit den Verkäufern unterhalten, das sind einfach andere Erfahrungen, als wenn man Zuhause auf einen Knopf drückt und die Sachen werden einem dann zugeschickt. Ich finde, das ist viel langweiliger, als wenn man sich einen schönen Tag oder schöne Stunden in der Stadt macht. Einfach ein richtiges Shoppingerlebnis. Das Lookentor bietet auch für jeden etwas – manchmal gibt es Aktionen für Kinder, man kann einen Kaffee trinken und vieles mehr.“
War der Black Friday erfolgreich?
Wie machen Sie denn den Erfolg Ihres Geschäfts am Black Friday aus?
„Das können wir immer erst im Nachhinein sagen. Wir vergleichen immer mit den Zahlen im Vorjahr, also wie viel Umsatz wir in einem Jahr am Black Friday gemacht haben. Unser Ziel ist, besser als im Vorjahr zu sein. Wir freuen uns immer auf Tage wie den Black Friday, dann sind alle unsere festangestellten Verkäuferinnen im Geschäft und für die Kunden da. Es macht einfach Spaß, wenn der Laden voll ist und man mit den Kunden in Kontakt kommt. Die Kunden sind glücklich und wir sind es auch. Wenn man am Ende seine Ziele erreicht oder sogar getoppt hat, haben wir alles richtig gemacht.“
Am Black Friday ist das Geschäft voll, viele Klamotten werden verkauft. Aber wird auch mehr umgetauscht, als es an normalen Tagen der Fall ist?
„Das ist eher nicht der Fall. Die meisten Umtausche entstehen, wenn die Kabinen voll sind, manche Teile nicht anprobiert werden und am Ende dann auch nicht passen. Diese Teile werden ein paar Tage später umgetauscht, um die richtige Größe zu bekommen. Impulskäufe, weil es einfach nur reduziert war, haben wir ganz selten.“
Dank Susanna haben wir einen tieferen Einblick in die Welt des Black Friday im Einzelhandel erhalten. Susanna gewährte uns nicht nur einen Blick hinter die Kulissen, sondern teilte auch ihre Erfahrungen bezüglich der Herausforderungen und der aufregenden Atmosphäre dieses bedeutenden Shopping-Events. Wenn ihr noch etwas über die Marketingtricks der Anbieter wissen wollt, dann klickt hier.