Das 9-Euro-Ticket 

Bahn fahren ist eigentlich eher teuer, wenn man nicht gerade unter 26 ist und noch zusätzliche eine Bahncard hat. Doch der Bund wird das 9-Euro-Ticket einführen. Dies gehört zu dem Entlastungspaket 2022. Das Hilfspaket wurde aufgrund der steigenden Energiepreise vom Bund beschlossen und soll die Bürger:innen vor allem durch die momentanen Mehrkosten durch den Ukraine-Krieg finanziell entlasten. Außerdem soll es mehr Bürger:innen dazu bewegen den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen, auch über das Sonderangebot hinaus. 

Erstmal ein paar Fakten

Für die nächsten drei Monate gilt also pro Monat neun Euro. Vom 1. Juni bis zum 31. August 2022 wird das Ticket gültig sein und es sollen alle Regionalbahnen und der Nahverkehr damit genutzt werden dürfen. Erworben werden kann das Ticket unbegrenzt bereits ab dem 23. Mai an allen Verkaufsstellen der Deutschen Bahn sowie Online und in der App.  

Das Ticketangebot wird von Juni bis August für beliebig viele Fahrten gültig sein. Es kann bundesweit im ÖPNV wie RB, RE, U-Bahn, S-Bahn, Bus und Tram genutzt werden. Der Fernverkehr (ICE, IC, EC) und Fahrten von Privatanbietern wie FlixTrain sind von dem Angebot ausgenommen.

Voraussichtliche Nutzung des 9-Euro-Tickets

Laut einer Umfrage des ARD-DeutschlandTREND möchten rund 44 % der Bürger:innen das Ticket auf jeden Fall oder sehr wahrscheinlich nutzen. Rund 53 % der Bürger:innen haben eher wenig bis kein Interesse an der Nutzung des 9-Euro-Tickets. Außerdem fällt auf, dass die unter 35-Jährigen deutlich interessierter an dem Angebot sind als die über 65-jährigen. Vermutlich werden die Bürger:innen aus der Stadt durch die bessere Infrastruktur mehr Möglichkeiten haben, das Ticket täglich und einfacher einzusetzen. Dahingegen werden Bewohner:innen ländlicher Regionen, die trotzdem aufgrund schlechter Anbindungen auf ihr Auto angewiesen sind, wenig von dem Angebot profitieren. 

Finanzierung des Vorhabens

Schätzungsweise muss der Bund 2,5 Milliarden Euro an die Länder zahlen, um die entstehenden Einnahmeausfälle ausgleichen zu können. Laut Kritiker:innen  bleiben die Länder auf etwaigen Mehrkosten sitzen, da Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), die Summe der Ausgleichszahlungen auf max. 2,5 Milliarden Euro gedeckelt hat.

Urlaub für neun Euro

Trotz berechtigter Bedenken der Länder bietet das Angebot natürlich coole Vorteile. Die Bürger:innen können günstig von A nach B kommen, opfern aber dafür deutlich mehr Zeit als mit einem ICE, IC und EC. Möchte man von München Luxusurlaub auf Sylt machen, sollten 16 Stunden eingeplant werden. Von Köln nach Berlin sollten es ca. neun Stunden sein. Soll es zum Bodensee gehen, schafft man dies von Hamburg in ca. 14 Stunden. 

Überblick einiger Verbindungen aus Lingen und Osnabrück:

Lingen nach Sylt: ca. 9 Stunden Fahrt, 4-mal umsteigen 

Osnabrück nach Sylt: ca. 7 Stunden Fahrt, 3-mal umsteigen 

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Lingen nach Hamburg: ca. 5 Stunden Fahrt, 2-mal umsteigen 

Osnabrück nach Hamburg: ca. 3 Stunden Fahrt, 1-mal umsteigen

Mit der Möglichkeit zur Weitereise an die Ostsee/Travemünde in zusätzlichen 44 Minuten Fahrtzeit von Hamburg.

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Lingen nach Köln: ca. 3,5 Stunden Fahrt, 1- bis 2-mal umsteigen 

Osnabrück nach Köln: ca. 2,5 bis 3 Stunden Fahrt, 1-mal umsteigen

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Lingen nach Berlin: ca. 8 Stunden Fahrt, 3- bis 4-mal umsteigen 

Osnabrück nach Berlin: ca. 6,5 bis 7 Stunden Fahrt, 2- bis 3-mal umsteigen

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Lingen nach Leipzig: ca. 7 bis 8 Stunden Fahrt, 3- bis 5-mal umsteigen 

Osnabrück nach Leipzig: ca. 6 bis 7 Stunden Fahrt, 2- bis 4-mal umsteigen

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Für Menschen, die Zeit und Nerven mitbringen:

Lingen nach Konstanz (Bodensee): ca. 12 bis 14 Stunden Fahrt, 4- bis 6-mal umsteigen 

Osnabrück nach Konstanz (Bodensee): ca. 11 bis 12 Stunden Fahrt, 4- bis 6-mal umsteigen

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Letztendlich sind die neun Euro ein tolles preisliches Angebot, jedoch muss man je nach Reiseziel individuell abwägen, ob man die längere Reisedauer auf sich nimmt oder lieber in ein Fernverkehr-Ticket investiert.

Bon Voyage!