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21. April 2023Das Willow Projekt – Das „Ende“ unserer Erde?
Von dem Willow-Projekt haben wir alle schon einmal etwas gehört. Doch trotzdem wissen viele von uns gar nicht genau, was eigentlich dahinter steckt und was für gravierende Folgen dies für unsere Zukunft haben könnte.
Das Willow Projekt
Bei dem Willow Projekt handelt es sich um ein Erdölbohrprojekt von ConocoPhillips. Dieses liegt auf der Ebene des North Slope von Alaska im National Petroleum Reserve in Alaska.
Im Jahr 2016 hat erstmals die Entdeckung von Öl im Willow-Explorationsgebiet westlich von Alpine (Alaska) stattgefunden. Im Oktober 2020 genehmigte das Bureau of Land Management (BLM) das Willow-Entwicklungsprojekt von ConocoPhillips und im darauffolgenden Jahr im Februar 202 unterzeichnete BLM seine endgültige ergänzende Umweltverträglichkeitserklärung. Am 13. März 2023 genehmigte schlussendlich die Biden-Regierung das Projekt. Ebenso schlossen sich alaskische Gesetzgeber auf beiden politischen Seiten sowie die Arctic Slope Regional Corporation dem Willow Projekt an. Die Umweltorganisation Earthjustice hat am 14. März 2023 im Namen von Naturschutzgruppen eine Klage eingereicht, um das Willow Projekt zu stoppen. Leider bisher ohne Erfolg.
Das Projekt wurde am Anfang darauf ausgelegt, bis zu fünf Bohrplattformen für insgesamt 250 Ölbohrungen zu errichten und zu betreiben. Der Energiekonzern ConocoPhillips hat jedoch gültige Pacht-Verträge und damit ein gesetzliches Bohr-Recht in der Region. Eine Kündigung dieser Verträge würde einen Gerichtsprozess nach sich ziehen, der wiederum eine hohe Strafe für die Regierung bedeuten könnte. Die US-Regierung und der Energiekonzern haben sich darum auf einen Kompromiss geeinigt: Aus den ursprünglich fünf geplanten Bohr-Standorten werden nun nur noch drei.
Ebenso gehören zu dem Erdölbohrprojekt, die Umbauten für die dazugehörige Infrastruktur. Diese umfasst Zugangs- und Infield-Straßen, Flugplätze, Pipelines, einen Kiesabbau und eine temporäre Insel, um die Lieferung von Modulen über Seetransport auf Permafrost und zwischen von Alaska verwalteten Gewässern zu erleichtern.
Gründe für das Willow Projekt
Für die US-Regierung ist das Willow Projekt ein großer Gewinn, da innerhalb der nächsten 30 Jahre rund 600 Millionen Barrel Öl, also rund 95 Milliarden Liter, erwirtschaftet werden sollen. Nach Angaben des Projektentwicklers ConocoPhillips wird der Bau zudem 2.500 Arbeitsplätze schaffen, allerdings natürlich nur temporär. Diese Arbeitsplätze sind ein schlagendes Argument, denn gut bezahlte Jobs sind rar in der Arktis. Viele Menschen leben von Subsistenzwirtschaft, Geldverdienen lässt sich fast nur durch Arbeit in der Ölindustrie. Die Regierung verkündigte, dass ein Teil der Einnahmen direkt an die Bevölkerung ausgeschüttet wird. Die Arktis ist ein ökonomisch schwieriges Umfeld und deshalb wäre diese Direktzahlungen für manche Menschen ein wichtiger Teil ihres Einkommens.
Die negativen Auswirkungen des Willow Projekts
Das Projekt könnte über 30 Jahre hinweg bis zu 600 Millionen Barrel Öl und 287 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen sowie andere Treibhausgase produzieren. Das wären so viele Treibhausgase wie eine halbe Million Haushalte im Jahr freisetzen würden.
Auch sind viele Menschen über die Genehmigung des Willow Projekt sauer, da dies einer neuen Kohlenstoffquelle den Versprechen von Präsident Joe Biden widerspricht, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren und die USA auf saubere Energie umzustellen.
Außerdem könnte die Erschließung des Gebiets durch die dazugehörigen Infrastrukturarbeiten wie Zugangs- und Infield-Straßen, Flugplätze, Pipelines, einen Kiesabbau und eine temporäre Insel, den Lebensraum von Wildtieren zerstören und die Lebensweise der einheimischen Bevölkerung beeinträchtigen. Langfristige gesehen gibt es Auswirkungen auf die Umwelt (überwiegend auf das Klima und den Klimawandel) und viele Forscher und Aktivisten sprechen von „dem Ende der Erde“. Wenn das Willow Projekt startet, gibt es keine Möglichkeit die Folgen die aufgrund dessen entstehen, rückgängig zu machen. Ökosysteme gehen verloren. Der Klimawandel ist unaufhaltsam und das Sterben der Tiere sei unkontrollierbar.
Wie du das Willow Projekt stoppen kannst
Es gibt zahlreiche Petitionen und Briefe gegen das Willow Projekt, mit denen man Druck auf die US-Regierung und deren Vorhaben ausüben kann. Bei einer Online – Petition beispielsweise haben bereits rund 5 Millionen Unterstützer:innen unterschrieben.
Die Interessenvertretung „Project the Arctic“ hat sich dem Protest gegen das Projekt ebenfalls angeschlossen. Sie hat ein Formular veröffentlicht, dass dazu aufruft, Briefe an das Weiße Haus zu schicken. Es gibt also viele Wege, auch als Privatperson, sich gegen den Klimawandel und gegen das Willow Projekt einzusetzen und dies meistens sogar nur mit wenigen Klicks. Ebenso kannst du z.B. auf Social Media auf das Willow Projekt aufmerksam machen und auch der älteren Generation erzählen, warum es wichtig ist, dass Willow Projekt zu stoppen. Eine weitere Idee wäre es, sich Protesten anzuschließen oder selbst einen zu starten.
#StopWillow
Insgesamt ist das Willow Projekt ein kontroverses Thema, das sowohl Wirtschaft als auch Umweltbelange betrifft. Die Biden-Administration hat sich dazu verpflichtet, eine informierte Entscheidung zu treffen, die die Auswirkungen auf die Umwelt berücksichtigt. Die Frage, die man sich nun also weiterhin stellen muss ist: wird die Erde am leben bleiben und kann der Klimawandel gestoppt werden?