Theo Lingen – Was hinter dem Gesicht am Bahnhof steckt
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5. April 2024Die extrinsische und intrinsische Motivation
Wie geht eigentlich Motivation?
Eine Kolumne von Sarah Bernhard
Jetzt ist es wieder passiert. Das Semester ist schneller vorbei als ihr erwartet habt. Plötzlich packt es euch und ihr hängt euch richtig rein!
Was treibt euch dazu? Was ist es, dass dich das ganze Semester nachholen lässt? Woher kommt plötzlich der Ansporn, der euch in den Vorlesungen gefehlt hat? Wieso kannst du dich mit dem Stoff beschäftigen, der das ganze Semester viel weniger interessant war als Online-Shopping?
Eure Motivation dafür ist wahrscheinlich:
die Klausur bestehen
das Modul nicht nochmal machen zu müssen
die Anerkennung der Kommilitonen, bestanden zu haben oder sogar gut bestanden zu haben
die Anerkennung deiner Familie und Freunde
Der Zauber dieser Dinge liegt in der extrinsischen Motivation!
Sie bezieht sich nicht auf die Tätigkeit selbst (z. B. das Lernen). Die extrinsische Motivation wirkt sich auf unser Verhalten aus – genauer gesagt, auf dass was wir erreichen wollen (vgl. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg lpb).
Das kann eine Belohnung sein, z. B. Geld. Es kann eine Strafe sein, z. B. ein Modul nicht zu bestehen. Es kann aber auch Lob und Anerkennung sein. Als extrinsischer Anreiz kann auch sozialer Druck (z. B. in einer Gruppenarbeit) oder sozialer Wettbewerb sein (z. B. wer die bessere Note in der Klausur hat).
So praktisch diese Form der Motivation auch erscheint, es hat wesentlich bessere Vorteile intrinsisch motiviert zu sein.
Die intrinische Motivation entsteht bei der Tätigkeit selbst – also wir mögen etwas zu tun, ganz ohne externen Reiz. Das kann daran liegen, das es für uns bedeutsam ist (Geld spenden, Tierheim besuchen usw). Oder eine Aufgabe öffnet uns viel Freiraum bei der Gestaltung (vgl. lpb).
An dieser Stelle könnt ihr euch fragen:
Bei welchem Thema empfindet ihr Interesse? An welcher Stelle im Studium hat euch etwas so interessiert, dass ihr freiwillig recherchiert habt? Bei welcher Vorlesung habt ihr konzentriert zugehört, ohne auf die Uhr zu achten? Wann hattet ihr den Drang, Fragen zu stellen oder Feedback zu geben? An welchen Moment müsst ihr auch noch in den Semesterferien denken?
Genau in diesen Moment fühlt ihr intrinsische Motivation!
Verhalten, das intrinsisch motiviert ist, passiert zeitgleich. Die extrinsische Motivation ist ein Zusatz zum Verhalten. Ihr könnt euch intrinisch motiviert fühlen, wenn ihr kompetent in einem Bereich sein, wenn ihr Freiheiten in euren Entscheidungen habt und wenn ihr eine bedeutsame Aufgabe habt.
Eure Vorteile sind:
Ihr seid zufriedener bei der Tätigkeit.
Und ihr verfolgt eure Ziele hartnäckiger.
Ihr freut euch mehr über das Erreichen eures Ziels.
Und ihr kommt besser mit Misserfolg zurecht.
Ein Fun Fact am Ende: Wenn ihr für ein Verhalten, das ursprünglich intrinsisch motiviert war, plötzlich extrinsisch motiviert wird, sinkt der ursprüngliche Anreiz! Eure intrinsische Motivation wird dadurch kaputt gemacht.
Mein Tipp für euer Lernen:
fühlt in euch rein und findet einen intrinsischen Anreiz, um nachhaltig zu lernen. Damit seid ihr letzlich zufriedener mit euch!
Screenshot oben aus dem Dokument des lpb.