Ein Auslandsemester in Lingen
23. September 2019Ein Auslandssemester in Los Angeles
23. September 2019Ein Auslandssemester in Ljubljana
Jule studiert am Campus Lingen im fünften Semester Kommunikationsmanagement. Schon zu Beginn ihres Studiums war ihr klar, dass sie ein Semester im Ausland verbringen wollte. Im Interview erzählt sie, warum sie sich für die University of Ljubljana entschieden hat und dass Slowenien mehr Spannendes zu bieten hat, als man denkt.
Ich finanziere mir das Semester hier in Ljubljana mit Auslands-BAföG, der ERASMUS-Förderung und dem Emsland-Stipendium. Damit komme ich recht gut hin. Eine geeignete Unterkunft zu finden, war etwas schwierig für mich, da ich nicht in einem geteilten Zimmer wohnen wollte, wie es in Slowenien beliebt ist. Nach langem Suchen auf Online-Plattformen habe ich dann letztendlich ein schönes Zimmer in einer WG mit einer jungen slowenischen Lehrerin gefunden.

Es gibt wöchentlich stattfindende Studentenevents, die in einem Auslandssemester natürlich auch nicht fehlen dürfen. Grundsätzlich kann ich sagen, dass feiern gehen sehr kostengünstig ist. Mein besonderer Favorit zur Weihnachtszeit ist aber der hausgemachte Glühwein an jeder Ecke für nur 1,60 Euro! Nicht zu verachten ist auch das Student-Boni-System. In ganz Slowenien wird das Mittag- bzw. Abendessen für Studenten staatlich subventioniert. Das bedeutet, man kann als Student in vielen Restaurants, Imbissen und Bistros für 3 – 4 Euro ein ganzes Vier-Gänge-Menü bestellen. Das führt natürlich zwangsläufig dazu, dass man runder zurück nach Deutschland kehrt. Aber das Essen kann sich wirklich sehen und schmecken lassen und es ist zudem sehr gesellig, jeden Tag mit seinen Studienfreunden essen zu gehen.

Mit der Sprache habe ich hier keine Probleme gehabt, alle sprechen sehr gut Englisch. Selbst die alte Bäckersfrau und der Taxifahrer. Ein dreiwöchiger Slowenisch-Sprachkurs vor Beginn der Vorlesungszeit hat mir sehr gut geholfen, die Grundlagen der Sprache kennenzulernen und sich so rudimentär im Alltag zu verständigen.
von Carmen Steiner im Interview mit Jule Krempin
Warum hast du dich für Slowenien als Wunschziel entschieden?
Ich wollte gerne in Europa bleiben. Ich finde es wichtig, dass man zuerst seinen eigenen Kontinent kennenlernt, bevor man weiter weg reist. Außerdem wollte ich ein Land kennenlernen, in dem ich noch nie vorher war und wo ich Neues erleben konnte. Da man im Auslandssemester meist mehr Geld ausgibt als zuhause, wollte ich auch in ein Land, das günstiger ist als Deutschland. Länder wie England oder Frankreich hätte ich mir glaube ich nicht leisten können.Wie lief der Organisationsprozess ab?
Mit der Informationsbeschaffung habe ich schon recht früh begonnen. Gleich zu Beginn meines Studiums in Lingen habe ich alle angebotenen Informationsveranstaltungen besucht. Etwas mehr als ein Jahr vor Auslandssemesterbeginn habe ich dann mit der finalen Planung und Organisation begonnen. Dazu habe ich viele Erfahrungsberichte und Dokumentationen über Slowenien gelesen und gesehen, um vorab schon einen ersten Eindruck von Land und Leuten zu bekommen.Ich finanziere mir das Semester hier in Ljubljana mit Auslands-BAföG, der ERASMUS-Förderung und dem Emsland-Stipendium. Damit komme ich recht gut hin. Eine geeignete Unterkunft zu finden, war etwas schwierig für mich, da ich nicht in einem geteilten Zimmer wohnen wollte, wie es in Slowenien beliebt ist. Nach langem Suchen auf Online-Plattformen habe ich dann letztendlich ein schönes Zimmer in einer WG mit einer jungen slowenischen Lehrerin gefunden.
Welche Erfahrungen und Erlebnisse hast du im Ausland gemacht?
Ich habe viele tolle Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern kennengelernt und durch sie interessante Bräuche und Traditionen neu entdeckt. Auch das Englisch-Sprechen macht sehr viel Spaß und es ist erstaunlich, wie man doch Tag für Tag immer noch wieder neue Wörter dazu lernt. Ich persönlich fand es auch sehr spannend, hier komplett neu anzufangen und ein Land, in dem ich vorher noch nie war, von Grund auf kennenzulernen und Neues zu entdecken. Mir persönlich macht es auch Spaß, immer wieder neue Menschen und ihre Geschichten kennenzulernen und dadurch auch den eigenen Horizont zu erweitern und letztendlich Freunde aus der ganzen Welt zu finden.Wie ist das (Studenten-)Leben in Slowenien?
Das Leben und die Gewohnheiten unterscheiden sich in Slowenien nicht merklich von denen in Deutschland. Ich musste mir selbst eingestehen, dass es viel entwickelter und aufgeräumter ist, als ich es mir vorher habe vorstellen können. Ich selbst sehe keine Unterschiede mehr zu dem Leben in Deutschland und fühle mich hier mehr als wohl. Ich werde nach meinem Auslandssemester bestimmt auch nochmal wieder kommen.
Es gibt wöchentlich stattfindende Studentenevents, die in einem Auslandssemester natürlich auch nicht fehlen dürfen. Grundsätzlich kann ich sagen, dass feiern gehen sehr kostengünstig ist. Mein besonderer Favorit zur Weihnachtszeit ist aber der hausgemachte Glühwein an jeder Ecke für nur 1,60 Euro! Nicht zu verachten ist auch das Student-Boni-System. In ganz Slowenien wird das Mittag- bzw. Abendessen für Studenten staatlich subventioniert. Das bedeutet, man kann als Student in vielen Restaurants, Imbissen und Bistros für 3 – 4 Euro ein ganzes Vier-Gänge-Menü bestellen. Das führt natürlich zwangsläufig dazu, dass man runder zurück nach Deutschland kehrt. Aber das Essen kann sich wirklich sehen und schmecken lassen und es ist zudem sehr gesellig, jeden Tag mit seinen Studienfreunden essen zu gehen.
Gab es ein Highlight, was dir besonders gut gefallen hat?
Als besonderes Highlight kann ich das Land als Ganzes hervorheben. Slowenien bietet eine Vielzahl an Ausflugsmöglichkeiten: Die Alpen, die Adria, die größten Städte, alles in unter zwei Stunden mit dem Auto erreichbar. Tagesausflüge zum Baden und Skifahren sind also gut zu meistern. Auch die geographische Lage Sloweniens bietet sich hervorragend für Ausflüge in umliegende Länder und den Balkan an. Ich war beispielsweise in Venedig, Sarajevo und Zagreb. Vom IFO an der Uni in Ljubljana werden auch regelmäßig Ausflüge für wenig Geld angeboten, die sehr gut und interessant sind.
Gab es irgendwelche Schwierigkeiten im Ausland?
Ich dachte mehr Gruppen- und Projektarbeit als in Lingen gäbe es nicht, aber ich wurde hier eines Besseren belehrt. Diese Zusammenarbeit bei Gruppenprojekten ist nicht immer ganz einfach. Da Studenten aus vielen verschiedenen Ländern und Kulturen hier aufeinandertreffen, kommt es hin und wieder zu Unstimmigkeiten, was die Arbeitsmoral und das Timing angeht. Auf die gute deutsche zuverlässige Tugend kann man hier also pfeifen und muss sich irgendwie anders anpassen. Aber auch das klappt mittlerweile ganz gut.Mit der Sprache habe ich hier keine Probleme gehabt, alle sprechen sehr gut Englisch. Selbst die alte Bäckersfrau und der Taxifahrer. Ein dreiwöchiger Slowenisch-Sprachkurs vor Beginn der Vorlesungszeit hat mir sehr gut geholfen, die Grundlagen der Sprache kennenzulernen und sich so rudimentär im Alltag zu verständigen.
Welchen Tipp würdest du Studierenden geben, die sich auch für ein Auslandssemester interessieren?
Fangt schon frühzeitig an, euch über euer Wunschzielland zu informieren. Dann kommt es zu keinen unangenehmen Überraschungen. Zudem kann es natürlich auch nicht schaden, etwas mehr Geld für das Semester einzuplanen. Auslands-BAföG und Stipendien sind hierbei eine gute Sache, versucht einfach euer Glück mit einer Bewerbung. Vielleicht habt ihr ja auch Lust, einmal über den Tellerrand zu schauen und wollt euer Auslandsemester nicht unbedingt in einem „klassischen“ ERASMUS-Land verbringen. Hierfür kann ich euch Slowenien nur wärmstens empfehlen!von Carmen Steiner im Interview mit Jule Krempin