Weltbienentag 2021 – Happy World Bee Day!
20. Mai 2021Grün oder nicht grün, das ist hier die Frage – Greenwashing
2. Juni 2021Internationaler Tag der biologischen Vielfalt
Der 22. Mai wird seit zwei Jahrzehnten als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Am gleichen Tag 1992 fand in Rio de Janeiro die Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED) statt. Dort hatte man sich auf den Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (englisch: Convention on Biological Diversity, CBD) geeinigt. Das Übereinkommen, an dem 196 Mitgliedstaaten teilhaben, ist im Dezember 1993 in Kraft getreten.
Die drei Ziele der CBD sind:
- der Schutz der biologischen Vielfalt
- die Nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile
- ein gerechter Vorteilsausgleich aus der Nutzung genetischer Ressourcen
Was genau ist diese „biologische Vielfalt“?
Unter diesen Begriff fällt zum einen die Artenvielfalt, also die Anzahl biologischer Arten innerhalb eines begrenzten Gebietes oder Lebensraumes. Außerdem umfasst der Begriff die genetische Vielfalt der einzelnen Arten und die Vielfalt der Ökosysteme.
Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 8,7 Millionen Tier- und Pflanzenarten auf der Erde leben. Von diesen Arten seien derzeit allerdings nur rund 2 Millionen bekannt.
Wodurch wird die Artenvielfalt gefährdet?
Die Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) erstellt regelmäßig eine sogenannte „Rote Liste“. Auf dieser sind weltweit vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten aufgelistet. Zurzeit sind mehr als 37.000 Arten vom Aussterben bedroht. Das ist mehr als ein Viertel der in die Liste aufgenommenen und eingestuften Arten. Klar ist, dass der Mensch nicht unschuldig an dieser Zahl ist,
Lebensraumverlust
Die Ausbreitung landwirtschaftlicher Nutzflächen sorgt dafür, dass Tiere ihre natürlichen Lebensräume verlassen müssen. Für den Anbau von Soja, welches zu 80% zu Futtermittel verarbeitet wird, werden riesige Flächen des Regenwaldes gerodet. Das gleiche gilt für den Anbau von Palmöl. Schon während der Rodung bezahlen Tiere mit ihrem Leben. Den Tieren, die überleben, wird der Lebensraum genommen.
Auch die Ausdehnung von Städten und ihrer Infrastruktur hat einen erheblichen Einfluss auf den Lebensraum von Tieren.
Mensch-Wildtier-Konflikte
Durch die Vertreibung der Tiere kommt es vermehrt zu Begegnungen und Konflikten zwischen Mensch und Tier. In Afrika streifen Elefanten durch die Felder, auf denen Einwohner ihre Nahrung anbauen – in Deutschland zieht der Wolf seit einiger Zeit wieder durch die Wälder und Landschaft. In jedem Fall muss der Mensch lernen, mit diesen Begegnungen umzugehen, ohne dem Tier zu schaden.
Wilderei
Die Weltmeere sind überfischt, Elefanten werden wegen ihrer Stoßzähne getötet, weil Elfenbein als Luxusgut gilt. Nashörner verlieren ihr Leben, weil Wilderer ihr Horn begehren. Löwen werden Schnauzen und Pfoten abgeschnitten. Verschiedene Primatenarten werden gejagt und auf Märkten als Haustiere verkauft oder zu Tourismuszwecken angeboten. Wilderer verdienen mit dem illegalen Handel, eine Menge, Geld: Für ein Kilogramm Horn eines Nashorns zahlen Käufer bis zu 60.000 US-Dollar.
Und die Liste geht weiter…
Klimakrise
Die Klimakrise ist eine Bedrohung, von der jeder schon einmal gehört hat. Dabei geht es nicht „nur“ um wärmere Temperaturen und einen ansteigenden Meeresspiegel. Solche Prozesse haben weitreichendere Folgen als man zunächst denkt: Zu warmes Wasser und ein höherer Meeresspiegel begünstigen beispielsweise das Korallensterben. Korallenriffe beherbergen laut Schätzungen bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten. Auch auf diese dort lebenden Arten hat das Korallensterben negative Einflüsse.
Eine Studie der WWF verdeutlicht den Zusammenhang von Klimakrise und Artensterben. Jede zweite der ca. 80.000 Tier- und Pflanzenarten werde bis zum Jahr 2080 aus den 35 untersuchten Regionen verschwinden, wenn wir die Treibhausemissionen nicht eindämmen.
Die Mechanismen der Natur hängen also eng miteinander zusammen und bedingen sich gegenseitig. Die Veränderungen des Klimas ziehen schwere Folgen für Tiere und Pflanzen – und damit auch für den Menschen – mit sich.
Umweltverschmutzung
Neben Ölkatastrophen, Pestiziden und Nitratüberschüssen durch Landwirtschaft, ist Plastik wohl eines der größten Probleme. Bis eine einfache Plastiktüte abgebaut ist, können 20 Jahre vergehen. Dabei häuft sich immer mehr Plastikmüll an. Wenn Plastikmüll ins Meer gelangt, verwechseln Fische und andere Meerestiere diesen mit Nahrung. Oft sterben Fische, weil sie Plastik verzehrt haben. Eine weitere Gefahr sind verlorene Fischernetze aus Kunststoff, die Tiere verletzen und einschränken können.
Wenn wir Menschen Plastik als Mikroplastik über die Luft, das Trinkwasser oder Essen, z.B. Fisch, aufnehmen, kann es auch für uns gesundheitliche Folgen haben. Im Dezember 2020 berichten unter anderem Forschende des römischen Krankenhauses „Fatebenefratelli“, Spuren von Mikroplastik in der menschlichen Plazenta gefunden zu haben. Bei der Analyse der Plazenta von sechs schwangeren Frauen zwischen 18 und 40 Jahre entdeckten die Forschenden insgesamt zwölf Fragmente von Mikroplastik. Die Folgen für die Kinder waren zu diesem Zeitpunkt unklar.
Jede:r einzelne kann – nein – MUSS etwas tun
Wir als Menschen sind nicht nur zum großen Teil verantwortlich für den Verlust der Artenvielfalt. Unsere Verantwortlichkeit findet sich auch darin, bewusster zu handeln und uns einzusetzen. Negative Veränderungen in einem Bereich der Natur haben Auswirkungen auf einen anderen und können am Ende ebenso negativ auf den Menschen einwirken.
Werde Dir bewusst, dass Du Teil dieses großen Systems bist. Schon mit kleinen Handlungen – bewussterem Konsum von tierischen Produkten, Verzicht auf Plastiktüten und -verpackungen, dem Kauf von Bioprodukten (kein Einsatz von Pestiziden), einem geringeren Konsum von Palmöl – kann man ein Zeichen setzen.