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7. Juni 2024Wie lernt man am besten? – Selbstbericht Lernmethoden
Wie geht eigentlich Motivation?
Spezialausgabe der Kolumne
Jeder kennt es: Die Klausurenphase steht vor der Tür und es gibt noch so viel zu lernen. Aber wie lernt man am besten? Es gibt unzählige Lernmethoden, die versprechen die beste zu sein, aber welche sind wirklich gut und welche eher weniger? Ich habe einige Lernmethoden ausprobiert und hier ist meine Erfahrung.
Natürlich lernt jeder anders, aber geht es vielleicht auch besser? Das habe ich mich immer wieder gefragt, als mir auf Instagram ständig Videos angezeigt wurden, die versichern, dass die gezeigte Lernmethode am besten sei. Also, wieso nicht mal ausprobieren?
Ich persönlich schreibe mir immer Lernzettel und gehe diese dann immer und immer wieder durch. Dabei lasse ich mich von Freunden oder Familie auch abfragen. Für mich ist es auch hilfreich, mich mit anderen Kommilitonen auszutauschen und das Thema zu diskutieren und Beispiele zu finden.
Im Internet findet man aber zahlreiche andere Lernmethoden. Zum Beispiel die 5-10-15 Methode.
5-10-15 Methode
Bei dieser Art des Lernens sollte man zu Beginn erst einmal die Lernziele festlegen. Die Lernzeit wird in kurze Intervalle unterteilt. Dabei werden bei dieser Methode drei verschiedene Intervalle verwendet:
- 5 Minuten: Aktives Lernen oder Konzentration auf eine spezifische Aufgabe
- 10 Minuten: Pause zur Entspannung und Regeneration
- 15 Minuten: Wiederholung und Überprüfung des Gelernten
Aktives Lernen (5 Minuten)
Während des ersten 5-Minuten-Intervalls konzentrierst du dich intensiv auf das Lernen oder die Bearbeitung einer spezifischen Aufgabe. Vermeide dabei Ablenkungen und versuche, so viel wie möglich in dieser Zeit zu erreichen.
Kurze Pause (10 Minuten)
Nach den 5 Minuten Lernzeit folgt eine kurze Pause von 10 Minuten. Nutze diese Zeit, um dich zu entspannen, etwas zu trinken, zu dehnen oder kurz die Gedanken schweifen zu lassen. Es ist wichtig, den Geist zu entspannen und sich zu erholen.
Wiederholung und Überprüfung (15 Minuten)
Nach der Pause nimmt man sich 15 Minuten Zeit, um das Gelernte zu wiederholen und zu überprüfen. Dies kann durch das Durchsehen von Notizen, das Lösen von Übungsfragen oder das Erstellen von Zusammenfassungen erfolgen. Ziel ist es, das Gelernte zu festigen und sicherzustellen, dass es im Gedächtnis bleibt.
Fortsetzung des Zyklus
Nach den 15 Minuten Wiederholung beginnt man den Zyklus von neuem. Man wiederholt diesen Prozess, bis die geplante Lernzeit abgelaufen ist.
Mein Fazit zu dieser Lernmethode
Die Idee hinter der 5-10-15 Lernmethode ist, dass die kurzen Intervalle und Pausen helfen, die Konzentration aufrechtzuerhalten und die Ermüdung zu reduzieren, während die regelmäßige Wiederholung dazu beiträgt, das Gelernte langfristig im Gedächtnis zu behalten.
Ich habe diese Methode selbst einige Zeit ausprobiert. Für mich ist sie nicht die Richtige. Mich persönlich hat die kurze Zeit von den 5 Minuten gestört. Man hatte sich gerade ins Thema vertieft und dann klingelte schon der Wecker. Das hat mich richtig aus dem Flow gebracht. Die 10 Minuten Pause fand ich am Anfang etwas überflüssig, weil ich gerade mal 5 Minuten etwas gemacht hatte. Ich habe die Zeiten später etwas mehr angepasst und sozusagen eine 15-5-15 Methode ausprobiert. 15 Minuten volle Konzentration, dann 5 Minuten Pause und anschließend 15 Minuten Wiederholung.
Es ist wichtig, den Zyklus entsprechend anzupassen und Pausen einzulegen. Nur so kann man effektives Lernen fördern.
Pomodoro Technik
Da die 5-10-15 Methode mir nicht wirklich zugesagt hat, habe ich die Pomodoro Technik ausprobiert. Die Pomodoro Technik ist ähnlich aufgebaut wie die vorherige Methode:
- Lernziel festlegen
- 25 Minuten intensiv lernen
- 5 Minuten Pause machen
- 25 Minuten intensiv lernen
Bei dieser Technik wird an sich immer nur eine Aufgabe bearbeitet, also zum Beispiel das Erstellen einer Präsentation. Zuerst stellt man sich einen Timer von 25 Minuten. Nach diesen 25 Minuten hat man eine Pause von maximal 5 Minuten. Da macht man dann wirklich Pause. Diese zwei Schritte stellen eine Zeiteinheit, bzw. eine Pomodoro, dar. Diese beiden Schritte werden dann dreimal wiederholt. Also 25 Minuten lernen, 5 Minuten Pause, dann 25 Minuten lernen, 5 Minuten Pause, … nach insgesamt vier Zeiteinheiten wird eine längere Pause von 20 bis 30 Minuten empfohlen.
Diese Schritte werden dabei so lange wiederholt, bis die Aufgabe, die man sich am Anfang gesetzt hat, erledigt ist.
Meine Erfahrung mit der Pomodoro Technik
Diese Methode hat mir direkt mehr zugesagt. Sie ähnelt zwar der anderen Methode, jedoch sind hier gleich von Anfang an größere Zeitslots zum Lernen angelegt. Natürlich kann man auch diese Zeiten variieren – es ist nichts in Stein gemeißelt.
Diese Technik hat mir richtig Spaß gemacht – es kam dabei natürlich auch auf die Aufgabe an. Vereinzelt habe ich mal 1-2 Minuten überzogen, weil ich meine Gedanken gerade noch zu Ende führen wollte. Auch eine längere Pause nach insgesamt ca. 2 Stunden Arbeitszeit hat mir richtig gut getan. Dadurch, dass man das Handy wirklich zur Seite legt und nur in den Pausen auf WhatsApp oder Instagram scrollt, kann es wirklich Zeit sparen. Ich lasse mich sonst wirklich schnell ablenken und dann auch für eine unbestimmte Zeit…
Die Loci-Methode
Bei der Loci-Methode bringt man bekannte Orte mit Gelerntem in Verbindung. Hört sich erst einmal komplex an, ist es aber nicht. Wenn man sich eine bestimmte Reihenfolge einprägen muss, kann man im Geiste eine Route entlanggehen. Dem Punkt, an dem man dann vorbeikommt, ordnet man gezielt eine Information zu.
Diese Technik habe ich früher auch schon benutzt und kann mir diese Sachen bis heute noch merken.
Hier ein kleines Beispiel:
Du stellst dir deine Wohnung oder dein Zimmer vor. Du kommst zur Tür rein, dort siehst du dann die erste Information, zum Beispiel ein imaginäres Buch mit dem Titel „Geschichte Europas“. Dann gehst du weiter zum Sofa, auf dem ein Modell des Eiffelturms steht, das die zweite Information darstellt, zum Beispiel „Französische Revolution“. Als Nächstes kommst du zur Lampe neben dem Sofa, an der ein kleines Flugzeug hängt, das sich an die „Luftfahrtgeschichte“ erinnert. Dann gehst du zur Küche, wo auf dem Esstisch eine Kaffeetasse steht, die dich an „Kolonialzeit und Kaffeehandel“ denken lässt. Und so geht das immer weiter. Indem man diese Route im Kopf wiederholt und sich die Objekte an den entsprechenden Orten vorstellt, kann man die Reihenfolge und den Inhalt der Informationen besser behalten.
Mein Fazit zu der Loci-Methode
An sich finde ich diese Methode sehr gut, besonders für viele kurze Informationen ist sie gut geeignet. Sobald das aber mehr Informationen werden, habe ich mir anfangs immer aufgeschrieben, was ich wo sehe und bin das immer wieder durchgegangen. Ich denke, dann hätte ich das Ganze auch einfach so, ohne diese Methode, durchgehen können. Aber für große Zusammenhänge und nicht allzu viele Informationen finde ich, dass sich die Technik gut eignet, um alles in der richtigen Reihenfolge zu behalten und sich an viele Schlüsselmomente zu erinnern.
Weitere Lernmethoden
Es gibt außer diesen Lernmethoden natürlich noch viele weitere. Man kann sich auch mit unterschiedlichen Apps weiterhelfen. Da kann man sich zum Beispiel Karteikarten erstellen und diese immer wieder digital durchgehen.
Aber auch aktives Lernen ist hilfreich. Statt nur passiv Informationen aufzunehmen, kann man sich schon während der Vorlesung aktiv beteiligen und Fragen stellen oder auch Zusammenfassungen schreiben. Das bietet auch den Vorteil, dass man am Ende des Semesters, wenn es auf die Klausuren zugeht, weniger Lernzettel schreiben muss. Mir persönlich hilft es auch immer sehr, mir zu der Theorie auch Beispiele zu überlegen, so kann ich mir Sachen und Zusammenhänge besser erklären und behalten.
Auch Mindmaps oder andere visuelle Darstellungen können helfen, den Lehrinhalt zu verstehen und sich anschließend besser merken zu können.
Fazit
Jeder lernt anders. Jeder hat einen anderen Rhythmus und andere Lernmethoden. Ich fand es ganz interessant, mal andere Lernmethoden auszuprobieren und zu schauen, ob diese vielleicht auch zu mir passen würden. An sich finde ich die Ansätze der 5-10-15 Methode und die Technik der Pomodoro gut. Von diesen werde ich vielleicht etwas übernehmen.
Wenn ihr noch wissen wollt, wie man etwas für die Motivation macht, endlich rechtzeitig anfängt zu lernen und welche Lerntipps wir aus der Redaktion haben, dann schaut bei Sarahs Artikel vorbei.