I feel you
29. September 2019Nachhaltig nachhaltig sein
29. September 2019Wie viele Gesichter hast du?
Im Alltag haben wir mit den verschiedensten Personen Kontakt - mit unseren Eltern am Frühstückstisch, mit unseren Freunden oder Kollegen in der Hochschule oder auf der Arbeit, mit dem Schaffner im Zug und der Verkäuferin im Supermarkt. Wenn wir im Kopf all die verschiedenen Situationen einmal durchspielen, so fällt uns auf, dass wir uns in jedem Gespräch anders verhalten und ein anderes "Ich" präsentieren. Diese Selbstpräsentation beinhaltet sowohl die äußere Erscheinung, als auch das Verhalten und die Wortwahl im Gespräch. So setzen wir uns vielleicht ungeduscht und in Schlafklamotten an den Frühstückstisch, während wir uns für die Hochschule in Jeans und Pullover schmeißen und unsere Haare kämmen (die Damenwelt wäre jetzt zwar noch nicht fertig, aber darum soll es nicht gehen).
Wir erwischen uns vielleicht selbst dabei, wie wir einen ganz anderen Tonfall und ganz andere Wörter wählen, wenn es zu einem Gespräch im größeren Freundeskreis kommt, als wir es im privaten Gespräch mit der besten Freundin oder dem besten Freund tun würden. Dass wir jedem sozialen Kontakt unseres Alltags ein anderes Gesicht zu zeigen scheinen, hat eine psychologischen Hintergrund: Wir nehmen im Alltag verschiedene Rollen ein, da wir den Erwartungen unseres Gegenübers gerecht werden wollen und selbst Erwartungen an unseren Kommunikationspartner haben. Diese Theorie geht auf den kanadischen Soziologen Erving Goffmann zurück. Dieses "Theaterspiel" im Alltag sorgt dafür, dass die soziale Ordnung aufrechterhalten und damit das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft möglich wird.
Doch bedeutet das, dass wir eigentlich niemanden wirklich kennen? Wenn ich in so viele Rollen schlüpfe und jedem eine andere Variante von mir zeige, befindet sich dann nicht auch jeder andere in einer solchen Rolle? Selbst im Umgang mit engsten Vertrauten, einem Partner oder der Familie haben wir ein passendes "Gesicht" für die jeweilige Situation. Wie unsere Gegenüber wirklich "ist" können wir gar nicht wissen, wenn er vor uns nur in eine Rolle schlüpft, oder?
Ich wünsche euch einen schönen Dienstag, eure Vici
Wir erwischen uns vielleicht selbst dabei, wie wir einen ganz anderen Tonfall und ganz andere Wörter wählen, wenn es zu einem Gespräch im größeren Freundeskreis kommt, als wir es im privaten Gespräch mit der besten Freundin oder dem besten Freund tun würden. Dass wir jedem sozialen Kontakt unseres Alltags ein anderes Gesicht zu zeigen scheinen, hat eine psychologischen Hintergrund: Wir nehmen im Alltag verschiedene Rollen ein, da wir den Erwartungen unseres Gegenübers gerecht werden wollen und selbst Erwartungen an unseren Kommunikationspartner haben. Diese Theorie geht auf den kanadischen Soziologen Erving Goffmann zurück. Dieses "Theaterspiel" im Alltag sorgt dafür, dass die soziale Ordnung aufrechterhalten und damit das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft möglich wird.
Doch bedeutet das, dass wir eigentlich niemanden wirklich kennen? Wenn ich in so viele Rollen schlüpfe und jedem eine andere Variante von mir zeige, befindet sich dann nicht auch jeder andere in einer solchen Rolle? Selbst im Umgang mit engsten Vertrauten, einem Partner oder der Familie haben wir ein passendes "Gesicht" für die jeweilige Situation. Wie unsere Gegenüber wirklich "ist" können wir gar nicht wissen, wenn er vor uns nur in eine Rolle schlüpft, oder?
Ich wünsche euch einen schönen Dienstag, eure Vici