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14. Juni 2022WieL gelesen: „Fashionopolis“ – Dana Thomas
Die Sonne scheint, es wird wärmer – die perfekte Zeit um sich mit einem guten Buch rauszusetzen und die Welt zu vergessen. Mit welchem Buch schafft man das? Wenn ihr euch diese Frag stellt, seid ihr bei WieL gelesen genau richtig!
„Fashionopolis – The Price of Fast Fashion and the Future of Clothes“ von Dana Thomas
20 Prozent aller hergestellten Kleidungsartikel werden nicht verkauft. Die Kleidungsindustrie ist verantwortlich für 20 Prozent aller industrieller Wasserverschmutzung. Durchschnittlich wird ein Kleidungsstück nur sieben Mal getragen, bevor es entsorgt.
Solche und mehr erschütternde Fakten thematisiert Dana Thomas in ihrem Buch „Fashionopolis“. Sie fängt an die Geschichte der Modeindustrie detailliert zu erzählen und wie sie sich nach und nach zur Fast Fashion-Industrie wandelte. Ungeschönt schildert sie wie Fast Fashion erst durch das Outsourcen lokaler Produktion ins Ausland erst Gemeinde und Städte und durch die Ausmaße der Massenanfertigung nun die Umwelt zerstört. Dazu kommen auch die schlimmen Arbeitsbedingungen, die zu schrecklichen Unfällen führen. Auf alle Aspekte der Herstellungskette von Kleidung wird eingegangen, auch mit dem Blick auf Nachhaltigkeit.
When you hear a company boast abot how environmentally friendly it is, hold the applause. […] it’s naive to think corporations can or will sacrifice profits and shareholder returns in order to fight global warming. Firms that go green to improve their public relations, or cut their costs, or anticipte regulations are being smart, not virtous.
Robert Reich in Fashionopolis
Der Fokus von Fashionopolis liegt zwar einerseits auf Fast Fashion, aber andererseits auch auf nachhaltigen Alternativen. Von innovativer Stoffherstellung über 3D-printing bis hin zu Kleidung mieten, davon berichtet Thomas. Aber nie mit erhobenem Zeigefinger. Statt zu belehren, informiert sie lediglich.
Dana Thomas versteht es all dies interessant geschrieben zu verpacken. Natürlich weiß jeder das Kleidung für den Planeten schlecht ist, jedoch öffnet das Buch einem die Augen. Mit vielen detaillierten Beispielen und ihren eigenen Augenzeugenberichten berichtet sie von der grausamen Welt der Fast Fashion. Sie wirft diese jedoch nicht den Konsumenten vor, sondern der Industrie selbst.
Ein informatives und spannendes Buch vor allem für Modebegeisterte, tatsächlich aber für jeden der sich noch nicht mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Modeindustrie auseinander gesetzt hat. Denn jeder von uns trägt Kleidung und sollte wissen, wie die Produktion dieser aussieht.
Ihr braucht mehr Bücherempfehlungen? Eine neue Rezension kommt bald bei WieL gelesen.