Verschwörungstheorien um Corona
8. Juni 2020Heute ist World Smile Day!
2. Oktober 2020Sprechen statt Schweigen – Werde zum Lebensretter!
Es ist noch immer ein tabuisiertes Thema in unserer Gesellschaft – Suizidalität. Dabei ist die Thematik gar nicht so weit weg, wie der heutige Welt-Suizid-Präventionstag zeigt. Viele von uns hatten bereits Kontakt mit Krisen und Trauer, ob durch Betroffene in unserem Umfeld oder eigene Lebenssituationen. Ein sensibles Thema, das jedoch viel mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung benötigt. Gerade in der jetzigen „Corona“ Zeit fühlen sich einige unter uns einsam und geängstigt. Studierenden, Schülern und generell jungen Menschen fällt es oft nicht leicht, sich bei Fachleuten Hilfe zu holen. In eine tiefe Krise und Suizidalität zu rutschen, ist eine große Belastung, weshalb die Fähigkeit, das Problem zu erkennen und anzugehen, gestärkt werden sollte. Anlässlich des heutigen Welt-Suizid-Präventionstags möchten wir euch Tipps und Hilfestellungen mitgeben, um mit Krisen anderer und auch den eigenen umzugehen. Denn wir können mehr bewirken, wenn wir wissen, wie wir uns gegenseitig unterstützen.
Das Tabuthema Suizid
2018 starben in Deutschland ca. 9.200 Menschen durch Suizid – mehr als 25 Personen am Tag. Damit sterben hierzulande fast dreimal mehr Menschen durch Suizid als durch Straßenverkehrsunfälle. Die Zahl der an Depressionen erkrankten Menschen in Deutschland beläuft sich auf ca. 5,3 Millionen – ohne Beachtung der Dunkelziffer. Aber wie erkenne ich, dass ein Freund oder eine Freundin in seelischer Not ist? Diesbezüglich gibt es einige Anzeichen, die auf eine Suizidgefährdung hinweisen können:
- Abgrenzung und Rückzug von Freunden und Familie
- Emotionale Ausbrüche
- Erhöhte Reizbarkeit
- Aufgeben von Aktivitäten, die einmal wichtig waren
- Verlust des Interesses an Körperhygiene und am eigenen Äußeren
- Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme
- Verstärkt kleinere Krankheiten
- Selbstgefährdender Lebensstil
- Langanhaltende depressive Phasen
- Verschenken persönlicher Gegenstände*
Wie kann ich helfen?
Falls es einer Freundin oder einem Freund in eurem Leben schlecht geht, redet mit ihr oder ihm. Communication is key. Auch Gesprächsangebote und konkrete Fragen nach Suizidgedanken können eine Person in ihrer schweren Lebenslage entlasten und vielleicht etwas verändern. Das Vorurteil, die Gedanken dieser Menschen durch Ansprache solcher Themen zu verschlimmern, ist falsch. Dass Personen von dem Willen zum Suizid nicht mehr abzuhalten sind, ist auch ein gefährlicher Mythos.
Nehmt eurem Gegenüber ernst, wenn es zu einem solchen Gespräch kommt. Ob ihr die Person zu Arztbesuchen begleitet oder Telefonate für Terminvereinbarungen übernehmt – jeder Schritt der Wertschätzung entlastet in einer tiefen Krise. Informiert auch andere, falls ihr selbst nicht in der Lage seid oder euch nicht traut, das Thema direkt anzusprechen. IHR könnt ein Lebensretter sein.
Aber Achtung: Denkt an euch selbst! Sucht auch ihr euch Ansprechpartner und redet über eure Erfahrungen. Euer Selbstwohl ist genauso wichtig wie das des anderen. Dazu findet ihr in unserem Artikel Isolation und ihre psychologischen Effekte zum Thema Psychohygiene noch mehr Informationen. Außerdem haben wir für ein gesundes Wohlbefinden 7 Tipps für den Isolationsalltag für euch zusammengefasst. Öffnet euch vor anderen, wenn euch etwas auf dem Herzen liegt. Solltet ihr in so einer Krise stecken, ist es genauso mutig und in Ordnung nach Hilfe zu fragen.
Wo finde ich Unterstützung?
Falls ihr noch mehr Tipps braucht, Redebedarf habt, ihr euch selbst nicht gut fühlt oder für jemand anderen weitere Hilfemöglichkeiten sucht, gibt es hier einige Anlaufstellen:
Landkreis Emsland Fachbereich Gesundheit
Sozialpsychiatrischer Dienst (SpDi)
Am Wall Süd 21, 49808 Lingen
Tel.: 0591 / 840
Psychologische Beratungsstellen
Bernd-Rosemeyer-Straße 5, 49808 Lingen (Ems)
Tel.: 0591 / 4021
Hier gibt es noch weitere Informationen zur Beratungsstelle von uns: PSB – Psychosoziale Beratungsstelle.
Kontakt- und Beratungsstelle
für Selbsthilfe (KoBS) im Emsland
Bahnhofstr. 2
49716 Meppen
Tel.: 05931 / 14000
Info-Telefon Depression
0800 / 33 44 533
Online-Beratungsstellen durch Peers zum Thema Krisen, Suizidalität
www.u25-deutschland.de
www.youth-life-line.de
www.nethelp4u.de
*Nicht jedes dieser Anzeichen schließt auf Suizidalität, deshalb ist ein Gespräch zur Klärung hilfreich und notwendig. Bitte seid vorsichtig mit Selbstdiagnosen. Der Rat eines Arztes ist in diesem Fall wichtig.