Lingen wird unverpackt
20. Februar 2020Wie sich die Metropole des Emslandes neben anderen deutschen Großstädten behauptet
28. Mai 2020Corona und der lokale Einzelhandel – LingenLiefert
Der Einzelhandel steht schon länger der starken Konkurrenz, dem Online-Handel, gegenüber und muss sich behaupten. Nun kommt noch das Corona-Virus hinzu, das eine weitere Gefahr für den Einzelhandel darstellt.
Die Lingener Einzelhändler können in so einer Zeit auf LingenLiefert zurückgreifen. Dies ist eine Aktion von Geschäften der Lingener Innenstadt, dem „Lingen Wirtschaft + Tourismus“ (LWT) und dem Christophorus-Werk Lingen. Das Projekt startete zunächst als Test im November 2017 für sechs Wochen. Seit dem 6. November 2018 wird jetzt ganzjährig geliefert.
Wer macht mit?
2017 nahmen rund 45 Geschäfte der Innenstadt an der Aktion teil. Ein Jahr später erweiterte sich das Projekt, sodass nun circa 90 Geschäfte kooperieren. Dazu zählen unter anderem Mode Löning und auch die Geschäfte des Lookentors, wie zum Beispiel Rossmann. Teilnehmende Geschäfte sind anhand des Aufklebers mit dem Logo von LingenLiefert zu erkennen.
Wie funktioniert es?
Die Lieferungen erfolgen in die Gebiete mit den Postleitzahlen 49808, 49809 und 49811. Die Bestellung findet auf unterschiedlichen Wegen statt, die von dem jeweiligen Händler abhängen. Der Kunde bestellt sein Wunschprodukt zum Beispiel per Telefon oder E-Mail. Zudem kann man sich seine Ware auch vor Ort im Geschäft aussuchen. Daraufhin bringen die Händler die Bestellungen zu einer Sammelstelle. Dort holt der Fahrer von LingenLiefert die Ware ab 14:00 Uhr ab und liefert sie an die Kunden. Somit kann eine Bestellung, die am Vormittag stattfindet, noch am selben Tag vor der Tür stehen. Geliefert wird von Montag bis Freitag jeweils zwischen 15:00 und 18:00 Uhr. Wenn ein Kunde einen anderen Liefertag bevorzugt, wird dies auch berücksichtigt. Zudem ist es möglich, seinen Einkauf schön verpacken zu lassen.
Wie viel kostet eine Lieferung und wer liefert?
Bei einem Produkt, das über 50 Euro kostet, fallen keine Lieferkosten an. Ist dies nicht der Fall, werden 3,95 Euro berechnet. Bei der Lieferung erfolgt die Zahlung per EC-Karte.
Das Christophorus-Werk kümmert sich um die Auslieferung der Produkte. Dafür wurde extra ein Mitarbeiter eingestellt. Dieser ist vorerst alleine für die Zustellungen zuständig. Das Ziel ist es jedoch, dass Menschen mit Behinderung aus den Einrichtungen des Christophorus-Werkes die Auslieferung übernehmen.
Welche Ziele verfolgt LingenLiefert und welche Vorteile gibt es?
Die Intention von LingenLiefert liegt zum einen in der Unterstützung des Einzelhandels. Dieser leidet vor allem unter dem wachsenden Online-Handel. Das Angebot, sich seinen Einkauf aus bekannten Geschäften direkt vor die Haustür liefern zu lassen, soll einen Anreiz für den Kunden schaffen. Zum anderen spart man Verpackungsmaterial und Transportwege. Außerdem verfolgt das Christophorus-Werk das Ziel, sein Ausbildungsangebot durch die Kooperation um den Beruf des Service- und Auslieferungsfahrers zu erweitern.
Dank LingenLiefert ist es nun auch Personen mit zu wenig Zeit fürs Shoppen möglich, in den Geschäften vor Ort einzukaufen. So sparen diese Personen Zeit und bekommen ihr Produkt direkt vor die Haustür geliefert. Zudem wissen sie, was sie bekommen, da sie die Produkte von Geschäften beziehen, die sie kennen. Dies stellt einen großen Unterschied zum üblichen Online-Handel dar. Dort ist die Qualität oft nicht bekannt und ein möglicher Rückversand der Ware würde zudem weitere Ressourcen beanspruchen. Personen, die vor Ort einkaufen, den Einkauf jedoch nicht allein zu sich nach Hause transportieren können, bietet LingenLiefert eine gute Möglichkeit, denn es spart Zeit und Kraft.
Einschränkungen des Einzelhandels in der Corona-Zeit
In Niedersachen und somit auch in Lingen mussten die Geschäfte, die nicht für den täglichen Bedarf notwendig sind, vom 17. März bis zum 20. April schließen. Geschäfte, die über 800 Quadratmeter aufweisen, mussten über diesen Zeitraum hinaus weiterhin geschlossen bleiben. Nun wurde am 6. Mai beschlossen, dass alle Geschäfte unter bestimmten Auflagen wieder öffnen dürfen.
Die Schließung der Geschäfte bedeutete für die Kunden starke Einschränkungen. Doch vor allem für die betroffenen Geschäfte selbst stellten sie eine zusätzliche Gefährdung dar. Die Menschen konnten nicht mehr vor Ort einkaufen. So mussten sie auf die Online-Möglichkeiten ausweichen, die ohnehin eine starke Konkurrenz für den Einzelhandel darstellen. Auch, wenn die Geschäfte wieder öffnen, heißt dies allerdings nicht, dass die Kundenzahlen dieselben sind, wie noch vor Corona. Manche Menschen wollen das öffentliche Leben vielleicht weiterhin meiden. Andere haben in der Corona-Zeit das Online-Shopping für sich entdeckt.
LingenLiefert, auch während Corona
Und hier kommt LingenLiefert ins Spiel. Denn Lingenliefert funktioniert auch in der Corona-Zeit. Die Übergabe der Ware findet natürlich nicht durch direkten Kontakt statt. Wie dann gezahlt wird, sprechen die Kunden mit dem jeweiligen Händler ab. So kann zum Beispiel auf Rechnung oder per Vorkasse bezahlt werden. Weiterhin bleibt es also möglich, in lokalen Geschäften einzukaufen und diese zu unterstützen.
Zudem wurde aufgrund von Corona die Plattform LNGN ONLINE in Kooperation mit dem LWT geschaffen, die den Einzelhandel in Lingen in solch einer Zeit unterstützen soll. Die Plattform listet alle Geschäfte des Einzelhandels in Lingen auf, die einen Online-Shop führen, mit LingenLiefert kooperieren oder einen eigenen Lieferdienst aufweisen.
LingenLiefert gibt somit auch in Zeiten von Corona zum einen die Möglichkeit, in lokalen und bekannten Geschäften einzukaufen und zum anderen, den Einzelhandel in schweren Zeiten zu unterstützen. Bis wir wieder unbeschwert im Einzelhandel vor Ort einkaufen können, bleibt gesund und denkt dran: LingenLiefert, auch während Corona.