Vegane Ernährung für das Klima
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Lebensmittelverschwendung ist ein weit verbreitetes Problem in Deutschland, einem privilegierten Land mit einem Überfluss an Nahrungsmitteln. Diese Verschwendung führt zu schwerwiegenden negativen Auswirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft und die soziale Gerechtigkeit. Es ist an der Zeit, dieses Problem ernsthaft anzugehen.
Lebensmittelverschwendung: privilegiertes Problem der deutschen
Eigentlich gehören Lebensmittel zu Grundbedürfnissen eines Menschen, doch in einem privilegierten Land wie Deutschland, wo es unbegrenzt Nahrungsmittel gibt, wird es wenig wertgeschätzt. Essensverschwendung in Deutschland ist ein riesiges Problem, was ernsthaft angegangen werden muss. Negative Auswirkungen auf die Umwelt, Wirtschaft und soziale Ungerechtigkeit, das sind Probleme, die der Essensverschwendung zufolge haben.
Im Jahr 2020 sind rund 11 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle zusammengekommen, so das Statistische Bundesamt. Dazu zählen alle Lebensmittelabfälle aus den Privaten, dem Handel sowie die Lebensmittelverluste während der Produktion. Besonders nachhaltig ist es nicht.
Die Verteilung der Abfälle sieht wie folgt aus:
- 2% Mio. Tonnen durch die Primärproduktion
- 15% durch die Verarbeitung der Lebensmittel
- 7% durch Handel
- 17% durch Außer-Haus-Verpflegung
- 59% in Privaten Haushalten
Was können wir daraus schließen? Jeder Konsument wirft ca. 75 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg. Das bestätigte auch eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Größter Teil davon könnte vermieden werden. In privaten Haushalten liegt die Verschwendung meist an falscher Lagerung, dem Kauf großer Mengen aufgrund von Angeboten oder der Zubereitung zu großer Portionen. In der Gastronomie sieht es leider ähnlich aus. Ab dem Ersten Januar 2023 gilt die Mehrweg-Pflicht für das Essen und Trinken zum Mitnehmen. Das bedeutet, dass Besucher in einem Restaurant entweder eigene Behälter zum Einpacken mitbringen müssen oder gegen eine Gebühr eine Mehrwegverpackung vom Restaurant bekommen. Wobei sich viele Restaurants gegen so eine Verpackung entscheiden, weil diese kostspieliger sind und es nichts kostet die restlichen Lebensmittel wegzuschmeißen.
Die Auswirkungen der Lebensmittelverschwendung sind gravierend und belasten die Umwelt. Die Überproduktion, der Transport und die Treibhausgasemissionen, die durch die Herstellung von Lebensmitteln entstehen, tragen zur Klimaerwärmung bei. Es ist an der Zeit, mehr auf unsere Lebensmittel zu achten und bewusster damit umzugehen.
3 Tipps: Wie du bewusster mit Lebensmitteln umgehst
Tipp 1: Verständnis des Mindesthaltbarkeitsdatums
Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf den meisten Produkten bedeutet nicht, dass sie nach Ablauf dieses Datums nicht mehr verwendet werden können. Verlasse dich auf deine Sinne und prüfe, ob das Produkt noch genießbar ist, indem du daran riechst und es kostest. Viele Lebensmittel halten deutlich länger, als auf dem Etikett angegeben wird.
Tipp 2: Richtige Lagerung
Viele Lebensmittel werden verschwendet, weil sie falsch gelagert werden. Auf der Verpackung findest du oft Empfehlungen des Herstellers zur optimalen Lagerung. Dies gilt auch für Obst und Gemüse. Achte beim Einkauf darauf, woher die Produkte stammen und wie sie im Geschäft gelagert werden.
Tipp 3: Setze dich mit deinem Essen auseinander
Es ist immer schwer einzuschätzen wie viel man Kochen soll, besonders wenn man allein kocht. Es bleibt immer etwas übrig. Viele Gerichte lassen sich super einfrieren oder 1-2 Tage im Kühlschrank lagern. Man muss nichts voreilig wegschmeißen.
Macht euch Bewusst, wie viel Essen ihr wegscheißt und welche Folgen das hat. Mit diesen drei Tipps ist es sicherlich ein guter Einstieg in ein Leben ohne Lebensmittelverschwendung.