Fernbeziehungen in Zeiten von Corona
11. Mai 2020Ein positiver Blick auf das zweite Online-Semester
6. November 2020Texte, Bilder, Emotionen – Der große WieL-Semesterrückblick
Moin ihr kleinen Lingel,
wir haben es geschafft: Das Semester ist so gut wie vorbei, auch die allseits beliebte Klausurenphase liegt hinter uns. Deshalb wollen wir uns hier in einem Semesterrückblick einmal die Zeit nehmen, um auf die vergangenen – zugegebenermaßen nicht so geplanten – Wochen und Monate zurückzuschauen.
Es fing eigentlich alles ganz normal an: Damals, im März, als man noch vollkommen legal mit allen Freunden draußen rumlaufen durfte und beim Begriff „Mindestabstand von 1,5 bis 2 Metern“ noch das sichere Überholen von Fahrradfahrern gemeint war. Da fing auch das Sommersemester an. Am 12. März fand die erste Redaktionssitzung statt, auf die wir uns freuten. Unser Raum am Campus war dabei so voll wie noch nie. Wir mussten Stühle aus den Nachbarräumen organisieren, damit alle an WieL Interessierten einen Platz bekamen. Was wir da noch nicht wussten: Dies würde das einzige Mal sein, dass wir alle zusammen an einem Ort sind und Face-to-face miteinander sprechen können. Denn an diesem Abend kam die (Heart-) Breaking News: Der Hochschulpräsident erklärte in einem Videostatement, dass ab sofort der Präsenzbetrieb an allen Standorten vorsorglich eingestellt werden würde. Direkt am nächsten Morgen hatten wir dann auch schon die erste – noch etwas provisorische – Online-Lehrveranstaltung.
Auch wir bei WieL mussten uns natürlich der neuen Situation anpassen und uns überlegen, wie wir mit der Redaktionsarbeit weitermachen. Denn, dass es weitergehen soll, stand außer Frage. Am 19.März fand dann die wahrscheinlich erste virtuelle Redaktionssitzung in der Geschichte von wo-ist-eigentlich-lingen statt. Und es folgten noch viele weitere bis in den Juni hinein. Corona wurde zum allgegenwärtigen Thema in unserem Leben. Natürlich waren auch die 78 Artikel, die im Laufe dieser Zeit entstanden, nicht ganz frei von dieser Materie.
In diesem Semesterrückblick wollen wir, Liv und Marcel, euch eine Auswahl von zehn Artikeln präsentieren, die wir im Verlauf dieses bisher einzigartigen Semesters veröffentlicht haben:
Platz 10
Oh my God, we’re back again sangen 1997 nicht nur die Backstreet Boys, sondern auch WieL im allerersten Artikel des Semesters. Theresa warf in der Guten Morgen, Lingen-Kolumne dort nicht nur einen kleinen Blick auf die Fastenzeit, sondern teaserte auch schon die vielen im Semester stattfindenden Events der Hochschule und der Stadt Lingen an. Plottwist: Keine dieser Veranstaltungen hat im geplanten Rahmen stattgefunden.
Platz 9
Im März wurden dann von der Politik die ersten Maßnahmen erlassen, wie zum Beispiel die Schließung der Hochschulen oder die allgemeinen Kontaktbeschränkungen. Zu diesem Zeitpunkt war noch vollkommen ungewiss, wie lange diese Regeln bestehen würden, niemand wusste, wie es im Sommer aussehen wird. Vanessa stellte sich die berechtigte Frage „Bedroht das Coronavirus den Festivalsommer 2020?“ . Aus heutiger Sicht können wir sagen: Ja.
„
Platz 8 und Platz 7
Da es dann hieß #StayAtHome, wir alle viel mehr Zeit in unseren eigenen vier Wänden verbringen mussten und Netflix langsam fertig geschaut war, blieb kaum mehr viel über, als einfach mal aus dem Fenster zu schauen. Daraus hat sich eine sehr beliebte Rubrik entwickelt, die über Wochen immer wieder Einblicke gegeben hat, wie unsere Redaktionsmitglieder so in der Isolation zurechtkommen. Unter dem Motto „Lingen grüßt die Welt: Der Blick aus dem Fenster“ machte Djamila den Anfang mit zunächst Berichten über einzelne Tage, die dann Anfang Mai auf eine komplette Woche ausgeweitet wurden. Djamila hatte sehr viel zu erzählen und von ihr kam dementsprechend auch der erste Wochenrückblick.
Platz 6
Nicht nur wir bei WieL mussten uns umstellen, auch unsere Freunde von der Studierenden-Initiative KommunikOS standen vor einer sehr großen Herausforderung: Wie seit einigen Jahren sollte natürlich auch 2020 die KoMaktuell stattfinden, ein Networking-Event, bei dem Vertreter aus der Kommunikationsbranche in Vorträgen Einblicke in aktuelle Trends der PR geben. Normalerweise findet dies immer am Campus statt, was aber natürlich dieses Jahr auch nicht möglich war. Deshalb wurde die Veranstaltung digital durchgeführt, war aber dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – ein großer Erfolg. Der zugehörige #KoMaktuell2020 trendete zwischenzeitlich deutschlandweit auf Platz 4 bei Twitter. WieL als Partner von KommunikOS war auch dabei und Carla hielt im Nachbericht fest: „Geschichten können in acht Sekunden ein Feuer entfachen:“
Platz 5
Eine der wichtigsten Rollen bei der Bekämpfung der Pandemie kommt dem Gesundheitssystem und dem vielen Personal zu. Es hat sich dort rund um die Uhr um die Infizierten, aber auch natürlich weiterhin um alle anderen gekümmert hat, die medizinische Versorgung brauchten. Als Dank und Zeichen der Anerkennung kam der Trend auf, abends aus dem Fenster zu klatschen oder gemeinsam für die Pflegerinnen und Pfleger, Krankenschwestern und Ärztinnen und Ärzte und alle anderen, deren Beruf als „systemrelevant“ gilt, zu musizieren. Ihre Tage waren und sind voller Stress und Belastung und natürlich betrifft das auch viele junge Menschen in unserem Alter. Liv hat ein Interview mit zwei Auszubildenden geführt, um mehr über ihre alltägliche Arbeit im Krankenhaus zu erfahren. Herausgekommen ist frei nach Schiller und Beethoven eine Ode an die Freude, bzw. eine Ode an die Gesundheit.
Platz 4
Während der Isolation, die Anfang Mai mittlerweile zur Routine geworden war und es für viele nicht viel zu lachen gab, war am 3. Mai der Weltlachtag. Was aber noch viel wichtiger ist: Es war auch der Tag der Pressefreiheit! Dank ihr können auch wir bei WieL so ziemlich über alles schreiben, was uns interessiert. Die Pressefreiheit ist eines der höchsten Güter in einer funktionierenden Demokratie. Um sie zu würdigen, haben die Vereinten Nationen und die UNESCO den 3.Mai zum „Feiertag“ ernannt. Dayna hat sich auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie angeschaut, wie es weltweit und in Deutschland um die Pressefreiheit steht, die in Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes verankert ist.
Platz 3
… gab es den nächsten Gedenktag für ein Ereignis, ohne das es die Pressefreiheit in Deutschland vielleicht nie in der heutigen Form geben würde. Am 8. Mai jährte sich die Kapitulation des NS-Regimes im Zweiten Weltkrieg zum 75. Mal. Dieses Datum kennt man heute als den „Tag der Befreiung“. Doch ist „Befreiung“ der richtige Begriff? Und sollte es ein einheitlicher Feiertag sein? Diesen Fragen ist Dayna in ihrem Artikel „8.Mai – 75 Jahre Befreiung“ nachgegangen. Außerdem warf sie einen kleinen Blick darauf, wie der Krieg in Lingen endete. Obwohl der Artikel hier nicht auf Platz Eins steht, wurde er in den sozialen Medien in den Himmel gelobt:
Platz 2
1, 2, 3 – Gude Laune! Langsam kommen wir nun zum Ende unserer Top10-Artikel des Semesters. Hier dürfen dann natürlich die GOOD NEWS nicht fehlen. Elisa und Jana haben ab Anfang April jeden Freitag dafür gesorgt, dass wir uns nicht nur mit den vielen schlechten Nachrichten des Jahres 2020 beschäftigen mussten. Es passieren abseits von Pandemien, Waldbränden, Polizeigewalt, verwirrten Präsidenten und dem Klimawandel auch ein paar gute Dinge, die es wert sind, berichtet zu werden. Im ersten Artikel der GOOD NEWS ging es um die Anti-Hass-Kampagne von Facebook, Erfolge der Wissenschaft und die Geburt von süßen Schildkrötenbabys.
Und jetzt…
Platz 1
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: Und deshalb präsentieren wir hier noch einmal den Artikel des Semesters, der am meisten geklickt wurde. Es gab nämlich große Neuigkeiten, die unbedingt am 1.April verkündet werden mussten. Das Datum ist hierbei schon ein großer Wink mit dem Zaunpfahl, den aber nicht alle erkannt haben. Marcel hat viele für einen Tag glauben lassen, dass es einen neuen Namen für wo-ist-eigentlich-lingen gibt. Nach jahrelanger Recherche könnte endlich klären, wo dieses sagenumwobene „Lingen“ eigentlich ist. Der Name des Vereins und der Website wurde als hinfällig erklärt.
Am Ende dieses Semesterrückblicks nun noch ein paar abschließende, aber auch ein paar vorausschauende Worte: Dieses Sommersemester war vielleicht nicht das mit Abstand beste Semester, aber es war auf jeden Fall das beste Semester mit A b s t a n d. Aus der besonderen Situation heraus entstand viel Neues. Vieles wird auch in der Zukunft weitergeführt. wo-ist-eigentlich-lingen hat als Online-Medium davon profitiert, dass alle 24/7 im Internet waren und wir hatten viel Freude daran, so vielen Content zu produzieren. Wir wollen darauf aufbauen und so weitermachen. Wer weiß: Vielleicht sieht man sich im kommenden Semester ja mal wieder auf dem Campus.